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Quarantäne – Isolation zum Schutz der Gesunden

Die tödliche Ebola-Viruskrankheit in Afrika erfordert die Quarantäne für Betroffene. Ihr Sinn: Erkrankte oder möglicherweise erkrankte Menschen sollen keinen direkten Kontakt zu Gesunden haben und werden darum isoliert.

Als die Pest im Spätmittelalter Europa fest im Griff hatte, waren die Menschen weitgehend machtlos dagegen: Es gab kein funktionierendes Gesundheitssystem, es gab kein Wissen über die Herkunft und Verbreitung der Krankheit. Der «schwarze Tod» oder die «Pestilenz» bedeutete für rund einen Drittel der Europäer den Tod.

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Quarantäne
aus 100 Sekunden Wissen vom 18.08.2014.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 30 Sekunden.

Erst mit der Zeit wurde klar, dass die Kranken isoliert werden müssen. Die ersten Pestspitäler entstanden, wo nur Pestkranke hingebracht wurden – die Vorstufe der Quarantäne. Noch weiter gingen Hafenstädte wie Venedig, Marseille oder Dubrovnik: Reisende, die per Schiff aus verpesteten Orten anreisten, durften nicht direkt in die Stadt. Sie mussten zuerst 40 Tage – quaranta giorni – auf einer Insel verbringen. So entstand die «Quaranta», die Quarantäne.

Heute steht die Quarantäne nicht mehr für die Zahl vierzig. Die Länge und auch die Strenge einer Quarantäne variiert je nach Krankheit. Sie ergibt sich vor allem aus der Inkubationszeit; diese Zeitspanne von der Infektion bis zum Erscheinen der ersten Symptome ist je nach Krankheit extrem unterschiedlich.

Bei Ebola-Verdacht 21 Tage unter Beobachtung

Bei Influenza-Viren beispielsweise, die beim Menschen eine Grippe auslösen, sind es ein bis drei Tage. Ebola hingegen hat eine Inkubationszeit von bis zu 21 Tagen. Entsprechend lange ist die Zeit, wo Ebola-Verdachtsfälle unter strenger Beobachtung stehen und nicht reisen dürfen. Ansteckend sind sie in dieser Zeit noch nicht – erst mit dem Ausbruch der Krankheit werden Patienten dann unter eine volle Quarantäne gestellt.

Einige der berühmtesten Quarantänen der Geschichte fanden in den USA statt: Rund drei Wochen verbrachten die Apollo-Astronauten, die in den 1960er- und 1970er-Jahren vom Mond zurückkehrten, jeweils in einem eigens für sie umgebauten Wohnwagen. Erst dann durften sie dem amerikanischen Präsidenten die Hand schütteln.

Astronauten werden auch heute noch unter Quarantäne gestellt, allerdings vor dem Flug ins All: Zwei Wochen lang verbringen sie zum Beispiel in Isolation, damit sicher keine Krankheiten auf die Weltraumstation ISS mit hoch fliegen.

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