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Mundgeruch - hat viel mit der Zahn- und Mundpflege zu tun
Aus Ratgeber vom 14.08.2023. Bild: SRF
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Tipps vom Zahnarzt Mit «Wrist Licking» finden Sie heraus, ob Sie Mundgeruch haben

Beim Mundgeruch ist es wichtig, das Übel direkt an der Wurzel zu packen. Und das sind meistens die Zähne und die Zunge.

Es ist kein angenehmes Thema. Aber da müssen wir jetzt durch: Pfefferminz-Bonbons und Kaugummis sorgen zwar kurzfristig für guten Atem, sie bekämpfen aber meistens nur die Symptome des übelriechenden Atems. «Mundgeruch geht in 90 Prozent der Fälle auf eine mangelnde Hygiene der Zahnzwischenräume und der Zähne zurück», sagt Zahnarzt Reto Spycher.

Zähne und Zahnzwischenräume

«Schlecht geputzte Zähne? Das stinkt einfach», so Spycher. Deshalb ist eine gründliche Reinigung der Zähne und der Zahnzwischenräume mit einer Zwischenraumbürste oder Zahnseide wichtig. Auf diese Weise putzt man die Bakterien weg, die für den Mundgeruch verantwortlich sind.

Regelmässige Dentalhygiene

Gerade weil man nicht alle Stellen im Mund mit der Zahnbürste erreicht und sich auch immer wieder Zahnstein bildet, ist es wichtig, die Zähne regelmässig von einem Profi, sprich von der Dentalhygienikerin (DH), reinigen zu lassen. Zahnstein ist nichts anderes als Kalk, der mit seiner porösen Oberfläche ideale Bedingungen schafft, damit sich dort geruchsbildende Bakterien einnisten können. Zusätzlich bilden sich mit der Zeit Taschen im Zahnfleisch.

Schlecht geputzte Zähne? Das stinkt einfach.
Autor: Reto Spycher Zahnarzt

Ein idealer Ort für die Ansammlung von noch mehr Bakterien. Diese Taschen werden dann gebildet, wenn der Zahn nicht mehr richtig im Zahnfleisch verankert ist, weil sich der Knochen durch übermässig viele Bakterien entzündet und zurückgezogen hat. «Diese Zahnfleischtaschen putzt die DH heraus.»

Gründliche Zungenreinigung

«Auch die Zunge mit ihrer zerfurchten Oberfläche bietet ideale Bedingungen für geruchsbildende Bakterien.» Die Zunge kann man mit einem speziellen Zungenreiniger putzen. Es gehe aber auch einfacher, so Spycher: «Man nimmt einen Esslöffel oder einen Teelöffel, dreht ihn mit dem Löffelrücken nach oben und schabt mit den Kanten von ganz hinten an der herausgestreckten Zunge nach vorne.»

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Zahnseide - unbeliebt, aber wichtig
aus Musikwelle Magazin vom 24.07.2023. Bild: colourbox
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Der Zahnarzt sei immer wieder überrascht, wie viel Schleim sich auf diese Weise von der Zunge löse. Schleim, der ein hohes Potenzial für Mundgeruch hat. «Am besten reinigt man die Zunge alle zwei Tage», so der Experte.

Hals oder Magen

Nur in zehn Prozent der Fälle sind Hals oder Magen für den Mundgeruch verantwortlich. Hier sind dann aber der Hals-Nasen-Ohrenarzt oder die Hausärztin gefragt.

Selbstkontrolle – Habe ich Mundgeruch?

Unsere Geruchsorgane sind adaptionsfähig. Das heisst, sie gewöhnen sich schnell an Gerüche. Kein Wunder, können wir unseren eigenen Mundgeruch nicht wahrnehmen. Eine Selbstkontrolle ist deshalb eine verzwickte Sache. In die eigenen Hände zu atmen und an den Händen oder an der Luft zu riechen, nützt nichts.

Der Trick 77 heisst «Wrist Licking»

Erfolgversprechender ist es, mit weit heraus gestreckter Zunge die Innenseite der Handgelenke abzulecken. Dabei leckt man vor allem mit dem hinteren Teil der Zunge. Anschliessend lässt man die Arme 15 Sekunden trocknen. Man darf dabei die Arme schwenken. Dann riecht man daran.

Die beste Kontrolle ist aber immer die objektive: Man fragt eine Vertrauensperson.

SRF1 Ratgeber, 14.08.2023, 11:08 Uhr

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