Es ist so einfach: ab aufs WC, spülen, fertig. Wohin das Geschäft nach dem Spülen verschwindet, ist keine schöne Vorstellung – noch heikler wird es, wenn wie in Krankenhäusern auf diese Art auch Erreger, Medikamente oder Chemikalien in die Kanalisation geschwemmt werden und schliesslich dann in Kläranlagen landen.
Dieses Problems war man sich auch im Kanton Baselland bei der Planung eines neuen Spitals bewusst und wandte sich an die Fachhochschule Nordwestschweiz. Dort wurde schnell die Idee einer wasserlosen Toilette geboren. Bald war klar: Das Geschäft muss gut in kleine Säcke verpackt werden, die dann direkt verbrannt werden können. Doch die Mischung aus Urin und Kot ist eine sehr geruchsintensive Angelegenheit. Eine wasserlose Toilette kann nur funktionieren, wenn eine Spezialfolie die Gerüche im Beutel hält.
Alles auf Folie
Zweites Problem: Wie gelangen die Ausscheidungen sauber in diese Folie, ohne dass irgendetwas mit ihnen in Berührung kommt? Die Lösung: Man kommt beim Toilettengang nur mit der Folie in Kontakt. Sie zieht sich am Stück über die Toilettenbrille bis ins WC. Nach verrichtetem Geschäft werden die Hinterlassenschaften automatisch geruchs- und wasserdicht in der Folie eingeschweisst. Der Beutel gelangt dann entweder in die Müllverbrennung – oder aber ins Spitallabor zur Untersuchung. Es ist sogar möglich, besondere medizinische Stoffe aus den Ausscheidungen zurückzugewinnen, wie beispielsweise Platin.
Die Erfindung kommt gerade zu rechten Zeit. Denn noch halten Spitäler chemische, mobile Toiletten für solche Fälle bereit. Durch sie entsteht zwar auch kein Abwasser, aber die Chemikalien müssen anschliessend entsorgt werden. Das Unispital Basel hat bereits die ersten wasserlosen Toiletten bestellt.