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Sprachstörungen: Lange Therapie, grosser Erfolg?
Aus Puls vom 26.10.2015.
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Wenn kleine Kinder nicht richtig reden

Sieben Prozent der ansonsten unauffälligen Kleinkinder können nicht richtig reden. Wird eine Sprachentwicklungsstörung nicht frühzeitig erkannt, wirkt sie sich später meistens negativ auf die Lernfähigkeit des Kindes aus, vor allem auf die des Lesen- und Schreibenlernens.

Die Sprachentwicklung eines Kindes geht normalerweise zügig voran. Ein Baby beginnt bereits mit ungefähr vier Monaten zu plaudern, mit 12 bis 18 Monaten bildet es erste einfache Wörter; der Wortschatz wächst jetzt relativ schnell auf um die 200 Wörter. Bereits im Alter von zwei Jahren bildet das Kind erste kleine Sätze, und ein Jahr später, mit drei also, kann es sich gut verständlich an Gesprächen beteiligen.

Sprachentwicklungsstörung

Einer der Gründe für eine Störung in der Entwicklung des Redenlernens ist häufig genetisch bedingt. Die Hälfte der betroffenen Kinder hat in der Familie weitere Personen, die davon betroffen sind.

Ein weiterer Grund: Im frühen Kindesalter spezialisieren sich die Hirnhälften; die linke Hälfte des Gehirns ist hauptsächlich für die Sprache zuständig. Bei Kindern mit einer Sprachentwicklungsstörung ist diese Entwicklung gestört, deshalb läuft die Sprachverarbeitung langsam und ineffizient. Statt wie im Normalfall ein bis zwei Mal, muss ein Kind mit einer Sprachentwicklungsstörung ein Wort bis zu zehn Mal hören, bis es den Weg vom Gehirn zum gesprochenen Wort findet.

Sprachtherapie

Kinder, die dies nicht lernen, erfinden selber merkwürdige Lautbildungen. Für ihre Umgebung sind sie nicht gut verständlich. Das merken die Kinder mit etwa drei Jahren; in der Folge ziehen sie sich zurück oder sie werden aggressiv und sie haben in der Schule Lernprobleme.

Um solche Sekundärprobleme zu verhindern, sollte bereits im Kindergartenalter mit der Therapie begonnen werden.

Eine Sprachentwicklungsstörung kann bereits mit drei Jahren diagnostiziert werden und sollte möglichst bald schon in die Sprachtherapie, damit sich die Störung bis Schuleintritt zurückgebildet hat und in seinem weiteren Lernen dadurch nicht beeinträchtigt wird.

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