Zum Inhalt springen
Mann presst seine Zähne mit Gewalt aufeinander.
Legende: Nächtliches Zähneknirschen ist vor allem für die andere Person im Schlafzimmer ein Problem. imago

Zähneknirschen – Lästig, aber ungefährlich

Mahlende Zähne in der Nacht: Das Geräusch nebenan im Bett hat schon so manche(n) aus dem Schlaf gerissen. Nächtliches Zähneknirschen ist laut und lästig, aber wenigstens weitgehend harmlos.

Probleme durchkauen und sich durchbeissen: zwei Redewendungen – ein Problem. Wenn jemand zähneknirschend etwas zustimmt, dann tut er das in aller Regel nicht freiwillig. Dann ballt er zwar zuweilen die Faust in der Tasche, doch Aggressionen, Stress und Frust entladen sich nicht am Gegenüber, sondern oft an den eigenen Zähnen.

Geschätzt die Hälfte aller Schweizerinnen und Schweizer knirscht mit den Zähnen. Bruxismus nennen Ärzte das Phänomen. Dabei unterscheiden sie zwischen dem Wachbruxismus, dem unbewussten Aufeinanderpressen des Kiefers, und dem Schlafbruxismus – dem Zähneknirschen.

Gerade bei Letzterem geht es «schwer» zur Sache. Denn beim Knirschen lastet auf dem Kiefergelenk ein Druck von bis zu einer Tonne – auf einem einzelnen Zahn bis zu 50 Kilo.

Erste Hilfe: Knirscher-Schiene

Die sichtbaren Folgen sind: abgeschliffene und abgebrochene Zähne. Für Laien ist das nicht unbedingt auf den ersten Blick zu erkennen. Doch die Betroffenen leiden unter schmerzhaften Entzündungen des Kiefergelenks und der Kaumuskulatur, Ohrenschmerzen, Schwindel und Übelkeit.

Um die Zähne vor irreversiblen Schäden zu schützen, verschreiben Zahnärzte zumeist eine Knirscher-Schiene. Diese wird speziell angepasst und muss nachts getragen werden. Sie schützt die Zähne vor einer weiteren Zerstörung und kann das Knirschen eindämmen. Bei starken Knirschern hält sie ungefähr ein halbes Jahr. Ist der Bruxismus nicht so stark ausgeprägt und wird die Schiene gepflegt, kann sie aber auch bis zu fünf Jahre halten.

Mehr zum Thema

Hilfe durch gezielte Entspannungsübungen

Letztlich ist die Schiene aber nur wie eine Krücke für ein verletztes Bein. Sie lindert die Symptome – die Quelle allen Übels aber, der nicht bewältigte Stress, bleibt. Abhilfe verspricht hier das sogenannte «Biofeedback». Dabei werden zum Beispiel mittels Sensoren die Muskelaktivität oder Atemfrequenz gemessen und an einen Computer übermittelt.

Mit Hilfe eines Psychologen und der Visualisierung auf dem Monitor kann man dann gezielt trainieren, wie man die Muskulatur entspannt und die Atmung beruhigt. Durch derlei simple Übungen lassen sich sehr oft rasche Erfolge erzielen.

Meistgelesene Artikel