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Ziel: Erholung Stressfreie Ferien – so klappt‘s

Ob Palmenstrand oder Balkonien: Die Vorfreude auf Ferien ist jeweils gross. Und es braucht auch gar nicht viel, um den Urlaub erholsam zu gestalten – ausser man macht alles falsch.

Uns Menschen kann man sich ein Stück weit wie einen Akku vorstellen. Sind wir viel im Einsatz, verbrauchen wir laufend Energie und sind irgendwann leer. Was dann das Ladegerät für den Akku, können Ferien für uns sein.

Schnelleres «Entladen» bei häufigerem Stress

Befinden wir uns in einer Stresssituation, steigt der Spiegel des körpereigenen Stresshormons Cortisol. Kurzfristig kann das hilfreich sein, um die Situation zu bewältigen.

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Wer dem Körper allerdings keine Gelegenheit zur Erholung gibt, zerstört mit dem anhaltenden hohen Cortisolspiegel langfristig den Parasympathikus-Nerv, der für die Erholung zuständig ist. Dann droht ein Burn-out und Erholung ist rein biologisch schon nicht mehr möglich. Den Parasympathikus-Nerv wieder aufzubauen, kann Jahre dauern.

Den eigenen Stresslevel richtig einzuschätzen ist schwierig. Er lässt sich jedoch mit einer Messung der eigenen Herzrhythmusflexibilität recht gut abschätzen. Dabei zeigt sich auch, wie stark der Sympathikus und der Parasympathikus sind.

So werden Ferien erholsam

«Die Erholung im Urlaub wird immer wichtiger», meint die finnische Ferienforscherin Jessica de Bloom. Sie hat diverse Studien zu Ferien und Erholung durchgeführt. Unter anderem konnte sie mit ihrem Team in einer Übersichtsstudie nachweisen, dass Ferien die Lebenszufriedenheit steigern und zugleich gesundheitliche Beschwerden reduzieren.

«Da viele Personen sich am Feierabend und am Wochenende nicht vom Job abgrenzen können oder wollen, sind die Ferien oft die einzige Zeit im Jahr, in der sie wirklich frei entscheiden, was sie tun und lassen». Der Königsweg ist daher nicht einfach nichts tun. Denn wer bloss bewegungslos im Liegestuhl liegt und dabei an Jobproblemen herumgrübelt, erholt sich nicht. Und Erholung bedeutet nicht für jeden das Gleiche. Eigentlich muss man nur wieder lernen, was einem guttut.

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Sechs Punkte für erholsame Ferien

Die deutsche Psychologin Christine Syrek hat einen sechs-Punkte-Plan ausgearbeitet, damit Ferien erholsam sind.

Entscheidend ist für sie, dass man seine Zeit frei gestalten kann. Am besten klappt dies...

  • Wenn wir Aktivitäten nachgehen, bei denen wir von der Arbeit abschalten
  • Wenn wir entspannenden, ruhigen Aktivitäten nachgehen
  • Wenn wir das tun, wonach uns ist
  • Wenn wir uns Herausforderungen stellen und etwas Neues lernen
  • Wenn wir unsere Tätigkeiten als sinnvoll erleben
  • Wenn wir uns sozial verbunden fühlen

Weitere Tricks und Tipps

Nicht zu viel erwarten. Natürlich sehen die Bilder im Katalog perfekt aus, aber es gibt auch Regen, Stechmücken, Quallen, dünne Zimmerwände und Durchfall.

Klar definieren, was sich die Ferienbegleiter unter Erholung vorstellen. Am besten ist hier, schon vorab sinnvolle Kompromisse zu finden. Und es ist absolut in Ordnung, wenn jeder das macht, was er will. Man kann sich dann auch gut am Abend wieder treffen und einander erzählen, was man unternommen hat.

An einer guten Planung und Organisation der Ferien ist grundsätzlich nichts auszusetzen. Seien Sie aber auch bereit, vom Plan abzuweichen. Manchmal sind Distanzen länger, Strassen schlechter, Orte schöner und man möchte noch einen Tag länger bleiben. Flexibel sein hilft Stress vermeiden. Sie müssen keine «To-do-Liste» abarbeiten – Sie haben Ferien.

Wenn es nicht ohne Arbeiten während den Ferien geht, dann vereinbaren Sie mit Mitreisenden und auch mit sich selbst Zeitfenster dafür. Das Handy muss nicht sklavisch jede Viertelstunde gecheckt werden.

Delegieren Sie vor dem Urlaub Arbeit, die während der Abwesenheit liegen bleiben würde. Wenn sich Kollegen um einige Aufgaben kümmern, werden Sie bei der Rückkehr an den Arbeitsplatz nicht gleich von einer To-do-Liste erschlagen.

Urlaubsforscherin Jessica de Bloom hat auch einen Tipp, wie man das gute Feriengefühl konservieren kann: «In den Wochen danach sich mit positiven Erinnerungen beschäftigen, zum Beispiel Bilder anschauen oder Gespräche mit Miturlaubenden suchen.»

Und zu guter Letzt ein kleiner Tipp aus eigener Erfahrung: Ich benutze gerne nach dem Urlaub das gleiche Shampoo oder Sonnencreme wie in den Ferien. Jedes Mal wenn ich es anwende, kommen wunderbare Urlaubserinnerungen auf – und das zaubert mir ein Lächeln aufs Gesicht.

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