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Zwiebeln und Knoblauchknollen auf einem Holzbrett.
Legende: Knoblauch und Zwiebel haben es in sich. imago

Zwiebel und Knoblauch – Charakterstarke Wunderknollen

Zwiebel und Knoblauch veredeln nicht nur diverse Speisen, sie zählen auch zu den ältesten Heilpflanzen. Gerade die beissenden Dämpfe und die penetrante Ausdünstung sind charakteristische Merkmale für ihren gesundheitsfördernden Effekt.

Zwiebel und Knoblauch gehören beide zu den Lauchgewächsen und sind mit Spargeln und Narzissen verwandt.

Die Küchenzwiebel ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Menschheit überhaupt. Sie wird schon seit mehr als 5000 Jahren als Heil-, Gewürz- und Gemüsepflanze kultiviert. Noch heute wird darüber gerätselt, wo die Zwiebel ursprünglich herkommt.

Bei den alten Ägyptern wurden Zwiebeln den Göttern als Opfergabe gereicht, waren eine Art Zahlungsmittel für die beim Pyramidenbau eingesetzten Arbeiter und wurden den Toten als Wegzehrung für die Reise ins Jenseits beigelegt. Davon zeugen die gefundenen Zwiebelreste im Grab des Tutanchamun.

Streikgrund: Knoblauch

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Ägyptische Sklaven benutzten Knoblauch als Stärkungsmittel und um Läuse und Darmparasiten zu vertreiben. Der erste belegte Streik der Weltgeschichte wurde wegen Knoblauch ausgetragen: Als nämlich die tägliche Knoblauch-Ration der Pyramiden-Arbeiter gekürzt werden sollte, legten diese kurzerhand die Arbeit nieder.

Der Knoblauch gelangte aus den Steppengebieten Zentral- und Südasiens über das Mittelmeer nach Europa. Die Wildform gilt heute als ausgestorben. Knoblauch war schon im Altertum als Nahrungs- und Heilmittel bekannt.

Und auch die antiken Römer und Griechen wussten um die Heilmöglichkeiten der Pflanze. Der Knoblauch sättige den Körper, gebe dem Geist Klarheit, stärke die Manneskraft und vertreibe Parasiten aus dem Darm, hiess es damals. Im Mittelalter behandelte man beispielsweise Bisswunden von Hunden oder Schlangen mit Knoblauch. Aber die Knolle wurde auch bei Haarausfall, Zahnschmerzen, Hautausschlägen, Lungenleiden oder Monatsbeschwerden eingesetzt. Im Spätmittelalter kam der Knoblauch, der ganz allgemein als entgiftend galt, sogar gegen die Pest zur Anwendung.

Bemerkenswert: In vielen Ländern und den meisten Regionen Asiens wird Knoblauch auch als Aphrodisiakum eingesetzt.

Gesunder Schwefelgeruch

Lauch- und Zwiebelgewächse wie Knoblauch und Zwiebel gehören zu den ballaststoffreichen frischen Gemüsen. Deshalb haben sie auch eine sehr positive Wirkung auf die Verdauung. Und sie enthalten kaum Kalorien: 100 Gramm bringen es auf gerade mal 28 kcal.

Am gesündesten sind jedoch die fettlöslichen Schwefelverbindungen in der Zwiebel und im Knoblauch – das Alliin und Allicin. Dank ihnen verbessern schon eine Zwiebel oder drei Knoblauchzehen täglich die Fliessfähigkeit des Blutes. Grundsätzlich gilt: Je schärfer die Zwiebel, desto gesünder ist sie, denn dann enthält sie noch mehr dieser gesunden Inhaltsstoffe. Und roh gegessen ist die Wirkung von Zwiebel und Knoblauch effektiver als wenn das Gemüse gekocht ist.

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Die Schwefelverbindungen besitzen eine stark hemmende Wirkung auf die Ablagerung von Blutplättchen und fördern die Auflösung von Blutgerinnseln. Diese Zusammenhänge wurden in zahlreichen experimentellen sowie vereinzelt in epidemiologischen Studien untersucht.

Die Stoffe haben zudem eine starke antibakterielle Wirkung. Allicin hilft, krankheitserregende Bakterien, Pilze und andere Keime abzutöten. Knoblauch wurde deshalb früher auch als natürliches Antibiotikum eingesetzt. Der sekundäre Pflanzenstoff Quercetin in der Zwiebel verstärkt die Wirkung noch und schützt vor allem die Verdauungsorgane vor bakteriellen Infektionen, sowie die Atemwege vor Erkältungen. Die Wirkung kann bis zu 24 Stunden andauern.

Wirksam gegen Krebs?

Die überwiegend in Zwiebeln und Knoblauch vorkommenden Sulfide wurden auch intensiv auf ihre antikanzerogene Wirkung hin untersucht. Ein Fokus der Krebsforschung liegt auf den Prozessen, die das Tumorwachstum kontrollieren.

Diskutiert wird nun, ob die Sulfide einen stimulierenden Effekt auf jene Immunmechanismen haben, welche das Tumorwachstum hemmen. Viele Studien – vor allem in Regionen mit hohem Zwiebelkonsum – haben zudem einen Zusammenhang zwischen dem Verzehr der Knollen und einem niedrigen Auftreten von Magenkrebs festgestellt.

Der natürliche Segen hat allerdings auch seine Grenzen: Die Annahme, dass vor allem der Knoblauch das «böse» Cholesterin senkt und gegen Arterienverkalkung hilft, hat sich in Studien leider (noch) nicht erhärten lassen.

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