Zum Inhalt springen

Header

Inhalt

Alkohol und seine Wirkung Alkohol macht niemanden attraktiver – aber mutiger

Eine kleine Studie widerlegt die geläufige Annahme, man würde andere nach einem Drink attraktiver finden.

Manch einer oder eine hat wohl schon eine fragwürdige Partnerwahl auf den hohen Alkoholgehalt im Blut geschoben. Doch können wir uns andere Menschen tatsächlich schöntrinken?

Laut einer kleinen Studie aus den USA heisst die Antwort: nein. 36 heterosexuelle Männer bewerteten die Bilder von Frauen, einmal mit Alkohol im Blut, einmal waren sie nüchtern. Das überraschende Ergebnis: Die Männer schätzen die Attraktivität der Frauen ähnlich ein, egal, ob sie einen alkoholischen Drink intus hatten oder nicht.

Cranberrysaft mit Wodka – der Studienaufbau

Box aufklappen Box zuklappen

Das Forscherduo Molly Bowdring und Michael Sayette aus den USA lud 18 Freundespaare, genauer 36 Männer im Alter zwischen 21 und 27, zum Trinken ein. Bei einem Durchgang des Experiments erhielten die Freunde reinen Cranberrysaft, beim anderen einen Cocktail aus Cranberrysaft und Wodka. Letzterer enthielt genug Alkohol, um die Blutkonzentration auf 0,8 Promille zu erhöhen.

Was die Forscher aber auch beobachteten: In nüchternem Zustand wollten die Männer eher Frauen treffen, die sie nicht besonders attraktiv fanden. Nach dem Drink hingegen war die Wahrscheinlichkeit fast doppelt so hoch, dass sie die Frauen treffen wollten, die sie am attraktivsten fanden.

Video
Archiv: Alkohol – Ist das Leben nüchtern schöner?
Aus Puls vom 24.10.2022.
abspielen. Laufzeit 33 Minuten 15 Sekunden.

Das Fazit der Forscher: Der angetrunkene Mut könnte die Motivation erhöhen, Alkohol zu trinken. Sie plädieren deshalb dafür, diesen Effekt in der Suchtprävention und -behandlung zu berücksichtigen.

Widersprüchliche Studienlage

Box aufklappen Box zuklappen

Trotz dieses aktuellen Experiments in sehr kleinem Rahmen bleibt die Studienlage bezüglich des Phänomens des «Schöntrinkens» widersprüchlich. Zwar tauche dieser Effekt in der Literatur immer wieder auf, jedoch seien die Ergebnisse nicht so konsistent, wie man erwarten könnte, sagt auch Co-Autor Michael Sayette in einer Mitteilung der Universität Stanford.

Als Nächstes plant das Forscherduo, das Experiment mit einer vielfältigeren Zusammensetzung von Menschen wiederholen, so auch mit Frauen und mit Menschen nicht-heterosexueller Orientierung.

Meistgelesene Artikel