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Lawinenwinter 2018 Weniger Lawinenunglücke – Mensch sei Dank

Im letzten Lawinenwinter kam es zu deutlich weniger Schäden als früher. Grund dafür sind die bessere Ausbildung und neue Technologien, wie der aktuelle Bericht des Schweizerischen Lawinenforschungs-Institut SLF zum Winter 2018 zeigt.

Im Januar 2018 schneite es so viel, wie schon lange nicht mehr. In manchen Regionen wie im Wallis und Graubünden gleich mehrere Meter. Ein steter Wind aus Westen verfrachtete den Neuschnee in immer dieselben windabgewandte Hänge hinein, so dass dort die Lawinengefahr stetig anstieg.

Eine zerstörte Alphütte.
Legende: Im Lawinenwinter 1999 wurden viele Gebäude zerstört. Auch diese Alphüette auf Garfiun bei Klosters. Keystone

Das Schweizerische Lawinenforschungsinstut setzte die Lawinengefahr auf die höchste von fünf Stufen – erstmals seit fast 20 Jahren. Trotzdem blieben grosse Unglücke wie in früheren Lawinenwintern aus.

«Wir haben gesehen, dass sich diese Massnahmen, die wir im Lawinenwinter 1999 getroffen haben, sehr gut bewährt haben», erklärt Michael Bründl vom Schweizerischen Lawinenforschungsinstitut.

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Weniger Beschädigungen – trotz vielen Lawinen

In Zahlen heisst das: verglichen mit dem Winter 1999 wurde nur ein Bruchteil an Gebäuden beschädigt. Ausserdem töteten Lawinen keine Menschen in Dörfern oder auf Strassen – 1999 hingegen gab es 17 Todesopfer. Was also war passiert, dass schlussendlich viel weniger zu Schaden kam?

Ein Punkt: die technische Ausrüstung, um präventiv Lawinen auszulösen, wurde verbessert. Ziel der künstlichen Lawinenauslösungen ist, dass man den Schnee in kleineren Portionen vom Berg herunterbringt, bevor eine grosse Lawine entstehen kann.

Ein Helikopter sprengt eine Lawine.
Legende: Lawinensprengungen mit dem Helikopter sind nur bei gutem Wetter möglich - wie hier im Januar 2018 im Skigebiet Belalp. Keystone

«Heute haben wir bessere technische Möglichkeiten, die witterungsunabhängig sind. Das heisst, wenn man nicht mit dem Helikopter fliegen kann, können wir trotzdem Lawinen aus dem Tal auslösen», erklärt Michael Bründl.

Ausserdem betreibt das SLF heute fast doppelt so viele automatische Messstationen wie noch vor 20 Jahren. Diese liefern Daten über die Wind- und Schneeverhältnisse in der Höhe. Solche Daten sind heute unentbehrlich für all jene, die im Lawinendienst arbeiten.

«Wenn ich zurückdenke fragt man sich schon, wie hat man diese Probleme im Lawinenwinter 1999 ohne diese Informationen gemeistert?», fragt sich Peder Caviezel, Leiter des Lawinendienstes vom kantonalen Tiefbauamt Unterengadin.

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Zwei Hände halten ein Tablet, dahinter steht SRF Kultur.
Legende: Getty Images / Bildmontage

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Der Faktor Mensch, Leute wie Peder Caviezel, spielen eine zentrale Rolle im Schutz vor Lawinen. Auch dies ist eine Erkenntnis aus dem jüngsten Bericht des SLF.

Die Lawinendienste in den Regionen wurden während der letzten zwanzig Jahre immer besser ausgebildet und professionalisiert. Nun gilt es, dieses Niveau zu halten.

«Nur wenige Leute wollen diese Verantwortung»

Doch das ist nicht überall einfach, sagt Peder Caviezel. Er ist zugleich Präsident der Interessensgemeinschaft Lawinenwarnsysteme: «Es gibt heute nicht mehr so viele Leute, die bereit sind, so eine grosse Verantwortung zu übernehmen.»

Hinzu kommt: der Lawinendienst fällt oft unpopuläre Entscheidungen. Die Zufahrtstrasse zu einem Dorf sperren, eine Bahnlinie unterbrechen, eine Ski-Piste vorsichtshalber noch einen Tag geschlossen halten. Peder Caviezel, der seit 28 Jahren im Lawinendienst arbeitet, sagt dazu: «Es braucht dafür ein bisschen eine Elefantenhaut.»

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