Seit wenigen Tagen ist das Portal « science4refugees » aktiv. Dort können Forscher auf der Flucht ihren Lebenslauf und andere Informationen bereitstellen – und Hochschulen können offene Stellen ausschreiben. Unterstützt wird das Projekt auch von der League of European Research Universities, zu der die Universitäten Zürich und Genf gehören.
Während man in Zürich noch klärt, wie das Portal genutzt werden soll, sind andere Projekte einen Schritt weiter. Carmen Bachmann, Professorin an der Uni Leipzig, hat vor drei Wochen eine Online-Plattform live geschaltet, die Kontakte mit geflüchteten Wissenschaftlern erleichtert.
Laut Bachmann ist das Projekt «ziemlich gut angelaufen». Die ersten Zahlen seien ermutigend: Neben rund 150 Anmeldungen von deutschen Forscherinnen und Forschern haben sich bereits einige Akademiker angemeldet, die auf der Flucht sind.
Hilfe gegen die berufliche Isolation
Dass Bedarf besteht, weiss Bachmann aus eigener Erfahrung – zum Beispiel durch einen Besuch in einem Flüchtlingslager in Leipzig. «Da sitzen wirklich Akademiker», erzählt sie, «für diese Menschen ist es in ihrer Situation schon eine Hilfe, in den Austausch mit anderen Forschern zu treten.»
Nun will die Wirtschaftswissenschaftlerin mit ihrem Team auch berufstätigen Akademikern und Studenten erleichtern, in Europa Anschluss zu finden – mit zwei neuen Foren für diese Zielgruppen, die sie vor wenigen Tagen eröffnet hat.