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Auf dem Bild ist die Mumie in einer Tasche zu sehen.
Legende: Bizarrer Fundort für eine Mumie: Eine Kühltasche – aufgespürt im Stadtpark der peruanischen Stadt Puno. AFP/Puno TV

Skurriler Fund in Peru Wenn die Lieferdienst-Tasche zum Mumien-Bett wird

In Peru gibt es zahlreiche archäologische Stätten – doch diese dürfte auch für Forschende eher ungewöhnlich sein.

Früher lieferte der 26-jährige Julio mit seiner Kühltasche Essen aus. Heute transportiert er damit eine etwa 800 Jahre alte Mumie durch die Gegend.

Nein, Sie sind nicht beim Satire-Magazin «Der Postillon» gelandet. Diese absurde Geschichte hat sich wirklich in der peruanischen Stadt Puno zugetragen. Bei einem Streifzug durch den Stadtpark stiess die Polizei am Dienstag auf den prähistorischen Fund in einer Lieferdiensttasche.

Peru ist reich an archäologischen Stätten

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In Peru, der Heimat der antiken Inka-Stadt Machu Picchu, gibt es zahlreiche archäologische Stätten, an denen bereits Mumien entdeckt wurden. 

Besonders der Norden Perus ist reich an verschiedenen Bodenschätzen: 1000 Jahre alter Goldschmuck, Grabbeigaben und Mumien wurden dort in den vergangenen Jahrzehnten ausgegraben. Die Hochkulturen der Moche, Chimu und Lambayeque, die bereits vor den Inka hier Pyramiden und Stadtanlagen schufen, stecken meist dahinter.

Wenn Forschende Mumien im Süden Perus entdecken, dann häufig in hockender Position und vielen Stricken – diese Beisetzung ist typisch für die Region.

«Besitzer» Julio, der die Mumie nur seinen Freunden hatte zeigen wollen, erzählte örtlichen Medien, dass Juanita (so nennt er die Mumie) seine spirituelle Freundin sei: «Zu Hause ist sie in meinem Zimmer. Ich kümmere mich um sie.» Sein Vater habe sie vor 30 Jahren mit nach Hause gebracht, nachdem das örtliche Museum die Mumie nicht wollte.

Jetzt haben Staatsanwaltschaft und Kulturministerium den Fall übernommen. Ihren Angaben zufolge, handle es sich hier um Kulturgut – und um einen «mumifizierten erwachsenen Mann, aus dem Osten von Puno». Der in Bandagen eingewickelte Mensch ist also keine Juanita, sondern ein Juan.

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