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H5N1 breitet sich weiter aus Erster bekannter Fall: Eisbär stirbt an Vogelgrippe

Das H5N1-Virus hat sich bis in die abgelegensten Erdregionen ausgebreitet. Nun stirbt ein Eisbär an der Vogelgrippe.

Der aktuelle Ausbruch der hochinfektiösen H5N1-Variante begann im Jahr 2021. Mittlerweile hat das Virus Millionen von Wildvögeln getötet. Weltweit sind Tausende von Säugetieren daran gestorben, darunter auch Schwarz- und Braunbären. Im Dezember 2023 bestätigt das «Alaska Department of Environmental Conservation» zum ersten Mal den Tod eines Eisbären.  

Es sei der erste bekannte Fall eines an der Vogelgrippe gestorbenen Eisbären, sagt Alaskas staatlicher Tierarzt Bob Gerlach gegenüber «Alaska Beacon». Der Bär wurde in der Nähe von Utqiagvik, einer der nördlichsten Gemeinden Alaskas, gefunden. Laut Gerlach ist es wahrscheinlich, dass der Bär die Kadaver infizierter Vögel gefressen hat.  

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Archiv: Vogelgrippe grassiert weiter
aus Rendez-vous vom 13.11.2023. Bild: KEYSTONE/Gian Ehrenzeller
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Wie «The Guardian» berichtet, sind die Ökosysteme in den Polarregionen besonders anfällig für die Vogelgrippe. Sie beherbergen viele Tiere, die noch nie mit H5N1-ähnlichen Viren in Berührung gekommen sind. Ausserdem gehören sie zu den Gebieten, die am stärksten vom Klimawandel betroffen sind.

Weit mehr als ein Hühnerstall-Problem

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Die Vogelgrippe heisst so, weil sie sich in Hausgeflügelbeständen besonders schnell ausbreitet. Bereits der letzte H5N1-Ausbruch von 2014 und 2015 führte auch bei Wildvögeln zu einigen Infektionen. Jedoch gilt die aktuelle Virusvariante, welche seit 2021 kursiert, in ihren Auswirkungen auf Wildvögel und andere Wildtiere als beispiellos. 

Abgesehen von der hohen und weitreichenden Zahl der Todesfälle in freier Wildbahn weist der aktuelle H5N1-Ausbruch noch weitere Unterschiede auf: insbesondere seine Langlebigkeit. Das Virus hält sich nämlich auch ausserhalb von Hausgeflügelbeständen.  

Während sich das Virus von 2014 bis 2015 zwar eine Zeit lang in den Wildvogelpopulationen ausbreitete, «verpuffte es irgendwie», sagt Andy Ramey gegenüber «Alaska Beacon». Ramey ist Wildtiergenetiker am U.S. Geological Survey. Wahrscheinlich verschwand das Virus damals, weil es in Geflügelbetrieben ausgerottet wurde, so Ramey.  

Der aktuelle Ausbruch hingegen bleibt in der freien Wildbahn bestehen, wie die Überwachung in Westalaska zeigt. Einem Ort, der weit von grossen Hühner- oder Truthahnfarmen entfernt ist. Anstatt sich zu beruhigen, breitet sich das Virus weiter auf der ganzen Welt aus, hält Ramey fest. 

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