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Entdeckung in der Antarktis Schweizer Forscherin findet aussergewöhnlichen Meteoriten

In der Antarktis findet die ETH-Forscherin Maria Schönbächler mit ihrem internationalen Team einen faustgrossen Meteoriten.

Meist landen Meteoriten, die als Gesteinsbrocken durchs Sonnensystem kreisen, gar nicht erst auf der Erde, sondern verglühen. Deshalb sind sie in der Forschung ein rares und gefragtes Gut. Einen bedeutenden Meteoriten hat nun die ETH-Erdwissenschaftlerin Maria Schönbächler, Professorin für Geochemie, und ihr Team in der Antarktis gefunden.

«Die Entdeckung hat mich überrascht», sagt Schönbächler zu SRF. «Von 40'000 Meteoriten, die bereits in der Antarktis geborgen wurden, ist unser Fund der 105. in dieser Grösse.»

Ihr Team suchte anhand von Satellitenbildern und GPS-Koordinaten verschiedene Gebiete in der Antarktis ab - und wurde fündig: Sie entdeckten einen grossen und vier kleinere Meteoriten. Es sind die ersten Funde der ETH-Forscherin.

Spektakulären Entdeckung im «Blue Ice Field»

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Das Team fand den aussergewöhnlich grossen Meteoriten auf dem sogenannten «Blue Ice Field», einem Gebiet mit blauem Eis und Schneeverwehungen, ungefähr 60 Kilometer von der belgischen Antarktis-Station entfernt.

Der Gesteinsbrocken ist grösser als 99,7 Prozent aller Meteoriten, die in der Antarktis bislang entdeckt worden sind. Die meisten seien nur etwa 20 Gramm schwer. Bei diesem Stein handelt es sich um ein 7.6 Kilogramm schweres Exemplar. «Er hat eine wunderschöne Schmelzkruste», schwärmt die Erdwissenschaftlerin Maria Schönbächler. Diese Kruste entsteht, wenn das Gestein in die Erdatmosphäre eindringt und als glühende Sternschnuppe auf die Erde fällt.

Der Brocken sei vermutlich vor Millionen vor Jahren auf einem Gletscher in der Antarktis gelandet, dann vom Eis eingeschlossen worden und mit dem Gletscher gewandert. «In den Blaueisgebieten, wo wir gesucht haben, wird der Gletscher vom Wind abgetragen und Meteoriten kommen dadurch wieder zum Vorschein», erklärt die Forscherin.

Mit auf der Mission in der Antarktis sind neben Prof. Dr. Schönbächler zwei Forscherinnen aus Belgien und ein Forscher aus den USA.

Für den Transport nach Brüssel werden die Gesteinsbrocken eingefroren und unter kontrollierten Bedingungen wieder aufgetaut. Reagiert der metallhaltige Meteorit mit dem Eis, würde er rosten. «Das wollen wir vermeiden.» Sobald der Himmelstein datiert wurde, geht seine Erforschung weiter.

Video
Archiv: Leben aus dem All? – Asteroiden und Meteoriten
Aus SRF school vom 11.12.2021.
abspielen. Laufzeit 43 Minuten 45 Sekunden.

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