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Meteostory vom 10.08.2023
Aus Meteostory vom 10.08.2023.
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Beste Zeit für Perseiden Perfekte Bedingungen für den Sternschnuppenregen

Alles über den jährlich wiederkehrenden Sternschnuppen-Regen, und warum das faszinierende Schauspiel dieses Jahr üppig ausfallen könnte.

Es ist wieder so weit: Die Perseiden kommen! Ab Mitte Juli und ganz besonders im August ist Sternschnuppenzeit. Die Zeit, in der Sternwarten zu Sonderanlässen einladen, die Wettervorhersage für die Nacht von grösstem Interesse ist und manche eine geheime Wunschliste erstellen.

Was sind die Perseiden? Die Perseiden sind ein Sternschnuppenregen, der jedes Jahr Mitte August seinen Höhepunkt hat. Zu dieser Jahreszeit durchkreuzt die Erde auf ihrem Weg um die Sonne die Laufbahn eines Kometen. Auch «109P/Swift Tuttle», so der Name des Kometen, umrundet die Sonne, braucht dafür allerdings 133 Jahre. Seine Reise bestreitet er nicht spurlos. Im Verlauf der Jahrhunderte hat «109P/Swift Tuttle» Teilchen verloren, die auf seiner Bahn verteilt sind. Durchläuft die Erde im August diese «Drecksbahn», trifft sie auf seine Trümmerteilchen. Sie bilden den Meteorstrom, den wir «Perseiden» (sprich: Perse-iden) nennen.

Wie wird aus «Kometendreck» eine Sternschnuppe? Die Staubteile, die «109P/Swift Tuttle» unterwegs verloren hat, sind nur wenige Mikrometer bis Millimeter klein. Sie sind aber auch unglaublich schnell. Dazu kommt, dass unsere Erde mit rund 20 000 km/h durch diese Staubbahn rast. Treten die rasenden Staubkörnchen in unsere Atmosphäre ein, schlagen sie Elektronen aus dem Sauerstoff und Stickstoff der Atmosphäre – die Atmosphäre wird ionisiert. Gehen die raus geschlagenen Elektronen zurück in die Sauerstoff- und Stickstoffatome, entsteht das Leuchten. Es sind also nicht die verglühenden Staubteilchen, die das Spektakel verursachen, es ist die ionisierte Atmosphäre. Ganz ähnlich, wie bei den Polarlichtern.

Wo kann man die Perseiden sehen? Prinzipiell kann man die Perseiden überall sehen. Die Chancen sind auf dem Land jedoch höher als in der Stadt, wo es oft viel zu hell ist. Besonders empfiehlt sich eine Anhöhe mit freiem Rundumblick. Richten Sie ihren Blick gegen Osten. Suchen Sie das Sternbild Cassiopeia, besser bekannt als das «Himmels-W». Etwas darunter ist das Sternbild Perseus. Hier haben die Sternschnuppen ihren scheinbaren Ursprung, deshalb auch ihr Name. Blicken Sie aber auch ein wenig herum. Oft treten die Sternschnuppen auch hoch über Ihnen oder im Südwesten in die Atmosphäre ein. Als Alternative bietet sich der Besuch einer Sternwarte an, die jedes Jahr zur «Perseiden-Show» laden.

Wann kann man die Perseiden sehen? Am meisten Kometenstaub trifft die Erde in der Nacht vom 12. auf den 13. August 2023. Schon in den Nächten davor und danach gibt es mehr Sternschnuppen als gewöhnlich. Auf dem Höhepunkt am Wochenende könnten bis zu 150 Sternschnuppen pro Stunde beobachtet werden. Realistisch ist das hierzulande aber nicht. Denn selbst hoch in den Bergen ist die Lichtverschmutzung zu gross, um wirklich alle Sternschnuppen zu sehen.

Wie wird das Wetter in der Nacht? Laut Roman Brogli von der SRF Meteo Redaktion stehen die Vorzeichen gut, die eine oder andere Sternschnuppe zu erhaschen. In der ganzen Schweiz herrscht am Wochenende Hochdruckwetter, Wolken sollten selten sein. Vereinzelte Quellwolken in den Bergen sind möglich, meist aber nicht von langer Dauer. In der zweiten Nachthälfte können Schleierwolken aufziehen, aber auch sie sollten den Blick kaum trüben. Zum Sternschnuppen-Schauen vorteilhaft dieses Jahr auch der Mond: er geht erst um zwei Uhr auf, ist abnehmend, klein und nicht besonders hell.

Radio SRF 3, Meteostory, 10.8.2023, 9:40 Uhr

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