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Q&A Kinderwunsch «Was ist der häufigste Grund, dass Schwangerschaft nicht klappt?»

Madeleine Bernet, Verena Ehrbar, Barbara Gantner, Anna Raggi, Michael von Wolff und David Zimmermann haben Ihre Fragen im Chat zur «Puls»-Sendung beantwortet.

Fachpersonen im «Puls»-Chat

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Sechs Porträtfotos von Menschen in zwei Reihen.
Legende: Madeleine Bernet, Verena Ehrbar, Barbara Gantner, Anna Raggi, Michael von Wolff und David Zimmermann srf

Dr. Madeleine Bernet
Pflegewissenschaftlerin
Berner Fachhochschule BFH

Verena Ehrbar
Psychotherapeutin
Frauenklinik Universitätsspital Basel

Barbara Gantner
Beraterin, Homöopathin & Pflegefachfrau
appella.ch

Dr. Anna Raggi
Gynäkologin und Reproduktionsmedizinerin
fertisuisse.ch

Prof. Michael von Wolff
Gynäkologe und Endokrinologe
Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Bern
IVF-Naturelle

Dr. David Zimmermann
Facharzt für Urologie, Spezialist für Andrologie
Uroviva – Andrologiezentrum Zürich

Die nachfolgenden Aussagen und Empfehlungen ersetzen nicht die individuelle Abklärung oder Diagnose bei Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.

Chat-Protokoll

Guten Abend
Mich würde interessieren, was der häufigste Grund ist, dass es mit der Schwangerschaft nicht klappt. Liegt es eher an den Männern, also Spermien, oder bei den Frauen?

Barbara Gantner: Der häufigste Grund mit ca. 35 % ist die Spermienqualität des Mannes. Bei ca. 25% liegt der Grund bei der Frau. Bei 10 % liegt der Grund bei beiden und bei 30% ist der Grund unklar. (Quelle: Bundesamt für Statistik 2023).

Wie gross ist die Chance, ein Kind mit „künstlichen Mitteln“ zu bekommen, wenn es auf natürlichem Wege nicht möglich ist? Gibt es da Prozentzahlen? Kann ich mehr oder weniger „ein Kind machen lassen“ (zu 100%?!?), wenn ich genug Geld dafür habe? Herzlichen Dank für Ihre Antwort.

Barbara Gantner: Es gibt keine Garantie auf ein Kind, auch nicht durch eine künstliche Befruchtung. Die Chance pro Behandlungszyklus liegt etwas bei 20%.

Was kann ich als Mann machen, für eine bessere Spermienqualität? Die Menge und Beweglichkeit ist gut. Viele sind unförmig.

Mein Zyklus war schon immer sehr unregelmässig. Ich hatte pro Jahr ca. 4x die Mens, mit der Spirale blieb sie dann ganz aus. Nach dem entfernen der Spirale hat es dann glücklicherweise trotzdem sehr schnell geklappt, schwanger zu werden. Nun hätten wir gerne noch ein zweites Kind. Nachdem wir die Verhütung absetzten, hatte ich zuerst 3x ganz normal die Mens. Nun habe ich seit 7 Monaten keine Blutung mehr. Wir haben keine Ahnung, wann fruchtbare Tage wären und stehen ein bisschen im luftleeren Raum. Wie lange sollen wir noch «Geduld haben», bis wir uns bei einem Kinderwunschzentrum melden?

Anna Raggi: Wir empfehlen ein Kinderwunschzentrum aufzusuchen, wenn Sie nach 12 Monaten versuchen nicht schwanger werden. Wenn man über 35 Jahren alt ist, kann man auch nach 6 Monaten die erste Abklärungen machen lassen. Da Sie keine Blutung seit 7 Monaten haben, könnten Sie schon jetzt die Frauenärztin konsultieren und oder bald sich bei einem Kinderwunschzentrum melden. Lieber früher als spät.

David Zimmermann: Für eine bessere Spermienqualität, insbesondere wenn viele Spermien fehlgeformt sind, gibt es keine einzelne gezielte Behandlung. Ein gesunder Lebensstil kann jedoch unterstützend wirken: Dazu gehört, das Körpergewicht zu optimieren, sich ausgewogen zu ernähren, auf Nikotin und Drogen zu verzichten und Alkohol nur in geringen Menge zu konsumieren. Regelmässige Hitzeeinwirkung, zum Beispiel durch Sauna oder heisse Bäder, sollte möglichst vermieden werden. Vitamine und Antioxidantien können zusätzlich eingesetzt werden, die wissenschaftliche Datenlage dazu ist aber nicht sehr stark. Oft hilft schon eine konsequente Lebensstiloptimierung, um die Spermienqualität zu verbessern.

Kann es sein, dass Endometriose schuld ist an sehr häufigem unerfülltem Kinderwunsch?

Madeleine Bernet: Vielen Dank für Ihre Frage. Ja, Endometriose kann tatsächlich eine häufige Ursache im Zusammenhang mit einem unerfüllten Kinderwunsch sein. Gleichzeitig ist wichtig zu wissen, dass viele Betroffene trotz Endometriose schwanger werden können und heute verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen.

39 Jahre alt. Plane eine natürliche Schwangerschaft nach wiederkehrender Endometriose und einer Bauchspiegelung. Derzeit keine Hormontherapie. Regelmässiger Zyklus.“

Anna Raggi: Das ist gut, wenn Sie eine Schwangerschaft planen. Ich würde Ihnen empfehlen, dass Sie sich in einem Kinderwunschzentrum untersuchen lassen, wenn Sie in den nächsten 6 Monaten nicht schwanger werden. Das aufgrund ihres Alters und die Vorgeschichte von Endometriose.

Mich würde interessieren wie es mit der künstlichen Befruchtung für singel Frauen aussieht in der Schweiz?. Ob es in naher oder fernen Zukunft in der Schweiz möglich sein wird? Und ob gewisse Schritte der künstlichen Befruchtung schon in der Schweiz durchgeführt werden können? Vielen Dank im Voraus für die Antworten

Michael von Wolff: In der Schweiz ist dies noch nicht möglich. Ob und wann dies möglich werden könnte ist noch nicht absehbar. Es ist aber möglich, in der Schweiz Eizellen einzufrieren und in die entsprechenden Länder, z.B. Deutschland und Dänemark, zu transportieren oder dort eine Behandlung durchzuführen.

Wie kann ich die Wahrscheinlichkeit für eine erfolgreiche Einnistung erhöhen? Die letzten beiden Einsetzungen haben nicht geklappt, die erste schon – wir haben einen gesunden, 2.5-jährigen Sohn. Die Blastozysten haben wir genetisch untersuchen lassen, so dass nur chromosomal lebensfähige eingesetzt werden.

Michael von Wolff: Die Schwangerschaftschance nach 2 Transfers liegt bei rund 50%. Somit ist eine Schwangerschaft eine Frage von Glück oder Pech aber noch kein Zeichen eines biologischen Problems. Haben Sie somit Geduld! Therapien zur Verbesserung der Einnistung gibt es keine!! Glauben Sie bitte nicht dem Internet. Nur wenn eine (eher seltene) Pathologie vorliegt, dann kann diese behandelt und die Einnistungswahrscheinlichkeit verbessert werden.

Wenn ich wegen der Reproduktionsmethoden krank geschrieben bin und meiner Arbeit fernbleibe, habe ich dann Anrecht auf meinen Lohn? Und wie ist es bei Arztterminen, die dafür entstehen? Muss ich da auf meinen Lohn verzichten?

Barbara Gantner: In einer ärztlichen Krankschreibung wird der Grund der Krankschreibung nicht erwähnt. Sie haben wie sonst Anrecht auf Lohnfortzahlung. Für Arzttermine gilt wie üblich sie müssen in der Freizeit wahrgenommen oder mit dem Arbeitgeber abgesprochen werden.

Guten Tag Ich bin unter 35 und wir versuchen bereits seit über 2.5 Jahren schwanger zu werden. – Das Spermiogramm meines Partners war normal. – Bei mir wurde letztes Jahr Hashimoto festgestellt, welches seither behandelt und gut eingestellt ist. Zudem hatbe ich eine verkürzte zweite Zyklushälfte. Trotz Utrogestan 200mg 1xtgl hatte ich nun für etwa 1 Jahr am 9. Tag nach Temperaturanstieg bereits Schmierblutungen. Mein gemessenen Progesteronwert am ZT 22 war 21.50 nmol/l (im Zyklus ohne Utrogestan). Alle anderen Hormonwerte waren unauffällig (Ausser AMH) nahe am unteren Schwellenwert. Wir versuchen es nun mit einer Insemination. Dazu habe ich 2 Fragen: – Da es bei mir noch zu keiner Einnistung kam und ich zwei Autoimmunerkrankungen habe (noch Vitiligo) frage ich mich, ob sich die Eizelle aufgrund einer Reaktion meines Immunsystems nicht einnisten kann. Ist dies eine Möglichkeit ein Medikament zu geben, das das Immunsystem ein wenig unterdrückt? – Mir wurde empfohlen auch die erste Zyklushälfte hormonell zu unterstützen (oral), um den Gelbkörper besser aufzubauen. Um wie viele Prozent steigert dies die Erfolgsrate? Ich tendiere eher zu «nur so viel wie nötig» und frage mich, ob dies mit jeweils stattgefundenem Eisprung, gut aufgebauter Schleimhaut und ohnehin schon tiefen AMH wirklich so viel Nutzen bringt.

Anna Raggi: Ich versuche Ihre Fragen zu beantworten. Wir wissen, dass Autoimmunerkrankungen per se der Eintritt einer Schwangerschaft verzögern können, aber nicht unmöglich machen. Es ist wichtig die Grundkrankheiten gut zu behandeln, aber es gibt in Ihrem Fall kein zusätzliches Medikament, das empfohlen wird. Und wegen dem Gelbkörperhormon, kurze Zyklen und tiefen AMH-Konzentration, das hängt alles zusammen und hat indirekt mit der Qualität der Eizellen zu tun. Ich würde Ihnen empfehlen sich gut beraten zu lassen und nur sinnvollen Therapien machen zu lassen. Die erste Zyklushälfte hormonell zu unterstützen kann sinnvoll sein, aber im Rahmen einer Kinderwunschstrategie und am besten mit Spritzen. Aber eben Sie müssen es auch wollen. « Nur so viel wie nötig» ist immer relativ.

Hallo, KiWu ist bei uns ein grosses Thema. Ich habe jedoch PCOS und dadurch leider Schweirigleiten schwanger zu werden. Da wir schon länger dran sind, versuchen wir es im neuen Jahr in einer Klinik. Was deckt die Krankenkasse? Welche KiWu Kliniken in der Schweiz schneiden am besten ab? Wie hoch sind durchschnittlich die Kosten bei einem Versuch? Danke und LG

Michael von Wolff: Ein PCOS wird mit einer Stimulation behandelt. Diese zahlt die Krankenkasse. Eine solche Behandlung ist in den meisten Fällen nicht besonders schwierig und von allen Kinderwunsch-Zentren durchführbar.

Welche Werte (TSH, T4, T3) sollten bei einer Frau mit Hashimoto & Kinderwunsch angestrebt werden, damit eine Befruchtung möglich wird? Welche Vitamine (B12, Zink, Omega3, D, Selen, Jod, ...) sind da auch relevant, dass der Kinderwunsch klappt? Und in welchen Mengen? Bin nicht sehr gut begleitet von Seite der Ärtzeschaft & dankbar um Ihre Auskunft. Das Internet ist leider überflutet mit Infos & mehr irritierend. Würde gerne Ihre Auskunft als Basis für ein Gespräch mit dem Hausarzt nehmen, damit allenfalls nach einem Bluttest bzgl. Werte die Dosis angepasst werden könnte. Danke!

Michael von Wolff: Die Frage ist recht leicht zu beantworten. Der TSH-Wert sollte nicht höher als 2-2.5 U liegen. Extra Vitamine braucht es keine! Eine allgemein gesunde Ernährung, Sport, ein möglichst normales Körpergewicht und nicht zu viel Erfolgsdruck sind gut und nicht nur für den Kinderwunsch förderlich. Pflegen Sie auch ihre Beziehung, denn ein zunächst ausbleibender Kinderwunsch ist anstrengend für die Partnerschaft.

Meine Frau und ich versuchten mehreren Jahren lang ein Kind auf natürlichem Wege zu bekommen. Leider ohne Erfolg. Darauf hin haben wir uns an eine Kinderwunschklinik im Kanton Bern gewandt und und nun schon 3 Versuche mit künstlicher Befruchtung hinter uns gebracht. Leider ist auch der letzte Versuch negativ ausgefallen. Meine Frage lautet nun, sollen wir hoffen und es weiter versuchen, oder gibt es einen Zeitpunkt, wo man sich damit abfinden muss, dass auch zukünftige Versuche nicht klappen werden? Die Zeit wo man warten muss, bis man den Bescheid bekommt, ob die Befruchtung geklappt hat, ist eine grosse, psychische Belastung für uns beide. Und mit dem negativen Bescheid umzugehen ist nicht einfach. Man verliert nach jedem Versuch ein weiteres Stück Hoffnung.

Michael von Wolff: Die Frage ist absolut verständlich, aber nicht pauschal beantwortbar. Nach einer Anzahl transferierter Embryonen (nicht Behandlungszyklen) stellt sich ein Plateau ein, bei dessen Erreichen eine Fortführung fraglich sinnvoll ist. Die Zahl der Embryonen ist altersabhängig und liegt – grob orientierend – bei rund 10 transferierten Blastozysten. Allerdings muss auch immer die individuelle Situation mitberücksichtigt werden.

Ich denke die Kinderwunsch Kliniken haben verschiedene Erfolgsquoten. Stimmt das und wie werden Kliniken untereinander verglichen? Gibt es unterschiedliche Erfolgsquoten bei Frauen unter 40 und über 40 die verglichen werden? Sind diese öffentlich?

Michael von Wolff: Sie können davon ausgehen, dass die Erfolgsraten von Kinderwunschzentren, die ein grosses Labor und damit eine gute Ausrüstung und das entsprechende Personal haben, alle gleich gut sind. Unterschiede in der Erfolgsraten beruhen somit auf unterschiedlichen Patientenkollektiven oder Spezialtechniken, die das Zentrum anbietet. Erfolgsraten entnimmt man am besten grossen nationalen oder internationalen Registern oder wissenschaftlichen Publikationen.

Beim ersten Kind hat es vier Zyklen gebraucht, um schwanger zu werden (in meinen Augen ist das ziemlich schnell). Geburt: Kaiserschnitt. Zweite Schwangerschaft hat bereits im ersten Übungszyklus (18 Monate nach der ersten Geburt) geklappt, allerdings Abgang in der SSW 7. Danach hat es 9 Monate gedauert, bis es mit der erneuten Schwangerschaft geklappt hat. Vorausslichtlich gibt es aufgrund der Kindslage einen erneuten Kaiserschnitt. Kann der zweite Kaiserschnitt eine Schwangerschaft für ein drittes Kind verunmöglichen, wenn das zweite Kind schon eher länger gedauert hat? Kann der Kaiserschnitt einen wesentlichen Einfluss auf den Kinderwunsch haben?

Michael von Wolff: Ein zweiter Kaiserschnitt wird die Chancen auf ein weiteres Kind kaum beeinflussen. Allerdings ist es richtig, dass Frauen, die einen Kaiserschnitt hatten, eine um 10-20% geringere Chance auf eine Schwangerschaft haben können. Dies gilt insbesondere bei Frauen, bei denen die Kaiserschnittnarbe im Uterus etwas geöffnet ist (Isthmocele). Sollte dies der Fall sein, kann das Kinderwunschzentrum Lösungen anbieten.

Es fehlt an vertiefter Aufklärung über nach Jahren auftretenden Gesundheitsschäden nach in-vitro-Befruchtung. Studien belegen schwerwiegende Veränderungen der Blutgefässe im Sinne schon früh gefundener Arteriosklerose unter 20 Jahren, die im Normalfall ab 40 / 50 Lebensjahren vorliegen. Dass damit ganze Organsysteme zu Schaden kommen, ist sehr wahrscheinlich.

Michael von Wolff: Diese Aussage muss relativiert werden und ist so nicht richtig. Es gab eine Schweizer Studie, die dies hatte vermuten lassen. Studien anderer Zentren und neuere Studien zeigen solche Effekte aber nicht. Aber: IVF-Therapien führen tatsächlich zu einer 2% höheren Fehlbildungsrate der Kinder. In wieweit diese Risiken von den Eltern auf die Kinder übertragen werden (es könnte ja auch genetische Gründe für die Infertilität geben) oder inwieweit sie von der IVF-Therapie verursacht werden, ist unklar.

Guten Abend, Stimmt es, dass nur die erste Kinderwunschbehandlung also der erste Versuch sei es mininmalinvasiv oder eine künstliche Befruchtung von der Krankenkasse übernommen wird? Besten Dank.

Michael von Wolff: Übernommen werden nur Stimulationstherapien – meist für 1 Jahr – und 3 Inseminationen. Dies aber auch nur bis zu einem Alter von rund 40 – 42 Jahren und nach Antrag bei der Krankenkasse. IVF-Therapien, auch ein erster Versuch, werden nicht übernommen.

Was wenn keine Diagnose gestellt wird warum es nicht klappt? eizell produktion monatlich, spermiogramm unauffällig… befruchtungsrate jedoch schlecht. welche diagnostik kann zusätzlich betrieben werden?wenn die ärzte nichts finden? liegt es tatsächlich an der eizellqualität? dies müsste sich doch auch anderweitig zeigen? danke für weitere inputs…

Michael von Wolff: Die Frage ist nicht einfach zu beantworten. Bei 1/3 der Paare ist keine Ursache zu finden. Ich betone, nicht zu finden. Es gibt sehr viele Ursachen, die nicht oder erst bei einer IVF-Therapie offensichtlich werden. Z.B: Lösen sich die Eizellen aus dem Follikel, lassen sie sich befruchten und entwickeln sie sich gut usw. usw. Weitere diagnostische Schritte müssen deswegen individuell festgelegt werden. Was dabei sicherlich überwiegend unsinnig ist, sind immunologische Abklärungen. Solche Abklärungen und insbesondere auch Therapien kosten viel und sind meist rein experimentell.

Was wird bei einer künstlichen Befruchtung von der Versicherung übernommen?

Michael von Wolff: Übernommen werden die vorgängigen Abklärungen und Konsultationen zwischen den Behandlungen. Leider aber noch nicht die IVF-Therapie als solche.

Ich bin 26 Jahre alt und mit 19 zum ersten Mal Mutter geworden. Seit 2023 versuchen mein neue Partner und ich, schwanger zu werden. Bei den Frauenärzten konnte nicht festgestellt werden, woran es liegt, denn bei mir ist alles in Ordnung. Trotzdem klappt es mit der Schwangerschaft bisher nicht. Ich habe verschiedene Vitamine genommen und alle Untersuchungen machen lassen – alles war unauffällig. Auch mein Partner hat keine Probleme. Das einzige Hindernis, das wir haben, ist die Distanz. Wir leben ungefähr vier Stunden voneinander entfernt. Obwohl ich jeden Monat meinen Eisprung berechne und wir uns in dieser Woche treffen, hat es leider bisher nicht funktioniert. Ich arbeite ausserdem im Pflegebereich. Ich frage mich, ob die Stresssituation oder allgemein unerfüllte Wünsche ein Risiko für eine Schwangerschaft darstellen könnten.

Verena Ehrbar: Ich kann gut verstehen, dass Sie sich Gedanken machen, ob der Stress einen Einfluss haben kann – wenn Sie doch sonst alles abgeklärt haben und keine Ursache gefunden wurde. Noch so gerne hätte man doch einen konkreten Grund, warum es jetzt nicht mehr klappt. Da geht es Ihnen sehr ähnlich wie vielen anderen Betroffenen auch. Manchmal gibt es aber nicht immer medizinische Antworten darauf, warum eine Schwangerschaft ausbleibt. Dann wird schnell als Grund «Stress"vermutet. Leider hält sich der Mythos auch sehr hartnäckig, dass man sich «einfach etwas entspannen» müsse, dass es dann auch mit einer Schwangerschaft klappt. Nach heutigem Wissensstand gibt es allerdings keine Studien, die belegen, dass Stress einen negativen Einfluss auf die Fruchtbarkeit bzw. das schwanger werden hat.

Was bringt eine Insemination? Sind die Chance grösser für eine Schwangerschaft?

Michael von Wolff: Eigentlich bringt eine Insemination nur etwas bei: einem leicht bis mässig reduzierten Spermiogramm, wenn ein Geschlechtsverkehr nicht möglich ist, oder wenn Spermien eingefroren wurden und somit nicht viele Spermien vorhanden sind. Das dennoch oft Inseminationen ausserhalb dieses Indikationsspektrums durchgeführt werden liegt auch daran, dass die Behandlungen von den Krankenkassen bezahlt werden und das Timing der Befruchtung bei einer Insemination optimal ist.

Guten Abend Ich bin 43 Jahre und habe aktuell ein AMH von 3,35. Mein Mann und ich haben ein Kind (6Jahre). Auf Grund einer Krebsdiagnose meines Mannes im August 2025 hat er vor der Chemotherapie die Spermien kryokonservieren lassen. Welche Einschätzung haben Sie für eine erneute Schwangerschaft mittels IVF/ICSI? Wie hoch schätzen Sie die Wahrscheinlichkeit für Komplikationen in der Schwangerschaft oder beim Kind? Herzlichen Dank.

Michael von Wolff: Die Frage ist vielschichtig und erfordert eine Beratung im Kinderwunschzentrum. Wenn Ihr Mann noch natürlicherwerweise Spermien hat, dann ist eine IVF-Therpie nicht erforderlich. Wenn dem nicht so ist, dann wären eine Insemination oder eine IVF-Therapie möglich. Allerdings müsste er dann auch von der Krebstherapie geheilt sein. Chancen gibt es für eine Schwangerschaft, allerdings hängt die Chance auch von Ihrem Alter mit ab.

Liebs Chat Theam. I ha vo allne Persone respäkt, wo über de Unerfüllti Chinderwunsch rede chönnt. Gratulation Marc und Lara wo es klappt het, wo ihres Wunschchind übercho händ wenn au mit Müeh und Not. Und miiis Ultragrosse Biileid a Katrin und Fabian bsunders a Katrin, wo mäg däre himmelstruurige Fählgeburt ihres Chind het müesse goh loh. Wo i das am Nomitag vorträglich gluegt ha, ha i fascht brüellet. Dozue e Froog. Wieso ha i fascht brüellet, wo Katrin gseit het, dass sie mehreri Chinder verlore het? Hängt das damit zäme will i e Person bi wo sehr gärn mit chliini Chind spielt? Und im Januar im Joohr 2020 händ ihr ebefalls e emotionales Thema Kha Thema Todgeburt, wo jungi Fraue drüber briichet händ, wie ihres Chind tot ufd Wält broocht händ. Obwohl das scho 5 Joohr här isch, wo ihr die emotionali Folge Puls zum Thema Todgeburt gsändet händ, ha i die Folge bis hüte nüme vergässe. Aber wieso ha i die Folge zum Thema Todgeburt bis hüte nüme vergässe, obwohl es scho 5 Joohr här isch, wo die SRF Puls Thema Todgeburt usgschtrahlt worde isch. Und wieso cha i die Folge zum Thema Todgeburt nüme vergässe, obwohl das scho 5 Joohr här isch?

Madeleine Bernet: Vielen Dank für Ihre respektvollen und netten Worte zu diesem sehr sensiblen Thema. Dass Sie beim Bericht über verlorene Kinder fast weinen mussten und die Sendung über Totgeburten bis heute nicht vergessen können, hängt vielleicht mit Ihrer Empathie und Ihrem besonderen emotionalen Bezug zu Kindern zusammen. Solche tief berührenden, existenziellen Inhalte können sich besonders stark einprägen und deshalb lange im Gedächtnis bleiben. Ich wünsche Ihnen alles Gute!

Bei IVF führt nicht jeder eingesetzte Embryo zu einem Kind. Ich möchte deshalb Embryonen zur Seite legen vor einem Transfer. Um ein bis zwei Kinder zu bekommen wieviele Embryonen empfehlen Sie zur Seite zu legen?

Michael von Wolff: Die Zahl der erforderlichen Embryonen ist insbesondere altersabhängig. Je älter desto mehr. Um eine 80%ige Chance für ein Kind (nicht nur für eine Schwangerschaft) zu haben, sollte man mindestens 5 Embryonen (Blastozysten) einfrieren.

Guten Abend, mein Partner und ich wollen beide Kinder, ich bin schon lange dafür, er zögert und schiebt es immer etwas weg. Die Situation setzt ihn unter Druck und mich macht sie traurig, weil wir nicht in eine Dynamik kommen, es gemeinsam zu entscheiden, sondern er bestimmt den Zeitpunkt. Haben Sie Tipps im Umgang mit dieser Situation? Ich probiere geduldig zu sein und möchte ihn nicht in etwas hineindrängen, fühle mich aber als wartend, was ich nicht möchte. (Davon ausgehend, dass es dann klappen würde, das weiss man ja nicht.)

Anna Raggi: Das tönt nach einer schwierigen Situation für Sie, die auch nicht selten bei Paaren mit Kinderwunsch vorkommt. Ich würde mit ihm schauen, dass ihr beide etwas bestimmen darf. Zum Beispiel: Sie möchten sicher stellen, dass Sie in der fertilen Phase Sex haben und er möchte Sex nicht nur nach Zeitplan haben. Und Sie sollten Ihre Gefühlen mit ihm teilen. Unbedingt.

Wie beeinflusst die Diagnose «pelvic congestion syndrome» den Kinderwunsch und was sind mögliche Folgen / Komplikationen in einer Schwangerschaft? Haben eine Adenomyose und eine Endometriose den gleichen Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden?

Michael von Wolff: Ein solches Syndrom kann einen Einfluss auf den Kinderwunsch haben, muss es aber nicht. Gleiches gilt für die Adenomyose und die Endometriose. Es ist stark abhängig von der Ausprägung. Sicherlich ist eine Diagnostik und Beratung in einem Kinderwunschzentrum eine gute Idee.

Wie können wir den psychologischen und sozialen Druck verringern, der dazu führt, dass sich viele Menschen oder Paare beinahe verpflichtet fühlen, Kinder zu bekommen – selbst dann, wenn sie bewusst keine Kinder wollen – und wie können wir bereits im schulischen Sexualkundeunterricht eine Sensibilisierung vermitteln, die alle reproduktiven Lebensentscheidungen normalisiert, einschliesslich der Entscheidung, kinderfrei zu leben, um Urteile, Stigmatisierung und kulturelle Erwartungen zu vermeiden? Und wie können wir zudem das Thema Adoption in die Diskussion rund um den Kinderwunsch integrieren, sodass auch diese bewusste Wahl – nicht nur aus Notwendigkeit – anerkannt, wertgeschätzt und nicht tabuisiert wird für Paare, die sich freiwillig für eine Adoption entscheiden?

Madeleine Bernet: Vielen Dank für diese guten und wertvollen Fragen! Um den psychologischen und sozialen Druck rund um den Kinderwunsch zu verringern, ist es wichtig, das Thema zu enttabuisieren und bereits in schulische Curricula aufzunehmen, inklusive der Botschaft, dass jede reproduktive Lebensentscheidung legitim ist, auch der Wunsch, kinderfrei zu leben. Ebenso sollte das Thema Adoption früh und sachlich vermittelt werden, denn auch dieser Weg ist sehr komplex, emotional anspruchsvoll und oft mit viel Unwissen verbunden. Hier braucht es auch mehr Information, Aufklärung und gesellschaftliche Anerkennung, damit Adoption selbstverständlich als bewusste und gleichwertige Familienform wahrgenommen wird.

Wie stark muss der Mann während des Kinderwunsches auf Alkohol (natürlich im Mass) verzichten?

Michael von Wolff: Alkohol in geringen Mengen hat vermutlich keinen relevant negativen Einfluss auf die Chance, ein Kind zu zeugen. Grenzwerte gibt es dazu aber nicht. Ein Glas Wein oder ein Flasche Bier sind sicherlich kein Problem. Relevanter ist ein normales Körpergewicht, was eine gesunde Ernährung und Sport erfordert. Aber: am besten ist es natürlich für die allgemeine Gesundheit, gar keinen Alkohol zu trinken.

Guten Abend Was kann man tun, wenn sich der Kinderwunsch nicht erfüllt, und wie kann man emotional und partnerschaftlich mit dieser Situation umgehen? Vielen Dank.

David Zimmermann: Wenn sich der Kinderwunsch nicht erfüllt, ist das für viele Paare emotional sehr belastend. Wichtig ist, dass Sie offen miteinander über Sorgen, Ängste und Erwartungen sprechen. Ein guter nächster Schritt ist, gemeinsam eine erste medizinische Abklärung einzuleiten – bei beiden Partnern. Nicht, weil jemand „schuld“ wäre, sondern weil es immer zwei braucht und man nur so herausfinden kann, ob überhaupt ein Problem besteht und welche Möglichkeiten es gibt. Beim Mann wäre eine Analyse der Spermienqualität (Spermiogramm) sinnvoll. Solche Abklärungen schaffen Klarheit und ermöglichen gezielte Schritte, um die Chancen zu verbessern. Gleichzeitig zeigt das gemeinsame Vorgehen, dass Sie als Team unterwegs sind.

Guten Tag, ich (36 Jahre) habe eine Stillgeburt im 3. Trimester hinter mir. Bis zum Eintreten der Schwangerschaft war es ein weiter Weg (Menopur Injektionen, getimter GV und Inseminationen). Grund dafür waren ausbleibende/unregelmässige Monatszyklen. Nun liegt mir viel daran, optimal auf meinen Körper zu achten (genug Essen, wenig Sport), damit ich auch wieder von selbst regelmässige Zyklen habe. Dies unabhängig davon, ob wir es wieder probieren würden. Ab wann sollte meine Menstruation wieder einsetzen, oder nach wie vielen Monaten sollte ich reagieren, falls meine Menstruation noch nicht eingesetzt hat? Ist dies nach einer Stillgeburt anders als bei einer «normalen» Geburt? Das Stillen fällt natürlich weg. Ich danke Ihnen.

Anna Raggi: Das tut mir leid zu hören. Es ist sehr wichtig, dass Sie selber probieren Ihr regelmässiger Zyklus zurück zu bekommen. Wenn Sie früher aufgrund von zu viel Sport und zu wenig Essen das nicht hatten, kann es bei genügend Energiebilanz schnell sich wieder einstellen. Ich würde jedoch maximal sechs Monaten warten. Drei Monaten nach der Stillgeburt, würde ich es noch als physiologisch sehen, danach sollte sich aber alles wieder normalisieren. Hören Sie auch auf ihren Körper, vielleicht wollen Sie schon nach vier Monaten einen Arzt besuchen.

Guten Abend Wird empfohlen, vor einer geplanten Schwangerschaft testen zu lassen, ob man bestimmte Vitamine ausreichend hat? Falls ja, welche sollte man testen lassen? Herzlichen Dank!

Anna Raggi: Das ist eine häufig gestellte Frage. Man soll sich gesund ernähren und auf Nikotinkonsum verzichten. Das ist schon sehr wichtig. Die Einnahme von Folsäure sollte vor dem Eintreten einer Schwangerschaft gestartet werden und eine Anämie und Eisenmangel sollten ausgeschlossen werden. Vitamin D, Vitamin B12 und weitere Vitamine werden nicht routinemässig kontrolliert, können aber in Einzelfälle getestet werden.

Wie kann die Spermienqualität verbessert werden bei bereits gesundem Lebensstil (Bewegung, kein Übergewicht, kein Nikotin, wenig Alkohol, ausgewogene Ernährung)?

Michael von Wolff: Wahrscheinlich gar nicht. Es gibt zwar sogenannte Antioxidantien, die möglicherweise die Spermienqulität verbessern. Es ist aber sehr fraglich, ob damit auch die Schwangerschaftschancen verbessert werden. Grundsätzlich müssen aber natürlich Pathologien ausgeschlossen werden, die die Spermienqualität verringern. Dazu gehören Hormonstörungen, Veränderungen des Hodens, Einnahme von männlichen Hormonen usw. Für eine Abklärung sind die Urologen oder Kinderwunschzentren zuständig.

Mein Partner hat zwar Orgasmen aber es kommt nicht zu einem Samenerguss. Ist das normal? Wie kann ich ihn unterstützen? Können wir überhaupt Kinder bekommen? Danke für die Antwort.

David Zimmermann: Ein Orgasmus ohne Samenerguss ist nicht normal, muss aber nichts Schlimmes bedeuten. Dahinter können verschiedene Ursachen stecken. Der Samenerguss kann „nach hinten“ in die Blase gehen – man nennt das retrograde Ejakulation. Das kann zum Beispiel durch gewisse Medikamente  (z.B. Alfabocker bei vergrösserter Prostata) oder durch Erkrankungen entstehen, die die Nerven beeinträchtigen, etwa Diabetes. Auch hormonelle Störungen wie ein Testosteronmangel können dazu führen, dass kein sichtbarer Samenerguss entsteht. Eine Abklärung beim Urologen/Andrologen ist in jedem Fall sinnvoll, um die Ursache zu finden und gezielt zu behandeln.

Kann ich mein Sperma einlagern / frieren ?

Michael von Wolff: Ja, das ist problemlos möglich. Allerdings ist es sicherlich sinnvoll, dafür einen triftigen Grund zu haben, da es nicht ganz billig ist. Z.B. eine Kinderwunschtherapie bei vielen Abwesenheiten des Mannes und vor einer Chemotherapie oder Operation im Hodenbereich.

Für mich hört es sich oft so an, dass der Kindeswunsch vorwiegend stark beim Frauen ein Thema ist. Natürlich spielt die biologische Uhr eine Rolle und bringt vielleicht Frauen eher dazu sich mit dem Thema zu befassen. Denn noch möchte ich gerne wissen ob diese Wunsch auch ein hormonelles bedingte Gefühle sind und vielleicht sogar nur vorübergehend? Oder ist diese These nicht bewiesen? danke

Michael von Wolff: Grundsätzlich: Ein Kinderwunsch hängt von den Frauen und von den Männern, also von beiden ab. Somit ist ein unerfüllter Kinderwunch auch immer eine Paarthematik. Emotionen und Gefühle sind sicherlich sehr wichtig und sollten unbedingt gepflegt werden, insbesondere bei einer anstrengenden Kinderwunschtherapie. Rein reproduktionsbiologisch spielen Emotionen allerdings keine Rolle. Fortpflanzung wurde über Millionen von Jahren perfektioniert, damit wir überleben können. Emotionen wurden dabei weitgehend ausgeklammert. Das heisst aber in keiner Weise, dass Emotionen für eine Partnerschaft irrelvant sind. Allerdings sollte eine perkekte und emotionsreiche Partnerschaft auch nicht zum Zwang werden.

Im Beitrag ist Spanien oft ein Ziel für Paare mit Kinderwunsch. Gibt es ausser dem vermeintlich tieferen Preis noch andere Gründe?

Madeleine Bernet: Ja, in diesem Beitrag wirkt Spanien gerade häufiges Ziel im Ausland für Paare mit Kinderwunsch, und das liegt nicht nur am vermeintlich tieferen Preis. Viele ziehen eine Behandlung im Ausland in Betracht, weil dort gewisse Techniken und medizinische Verfahren erlaubt oder verfügbar sind, die in der Schweiz gesetzlich eingeschränkt sind oder erst kürzlich zugelassen wurden. Die Kosten spielen dabei meist eine untergeordnete Rolle. Wichtig ist zudem zu betonen, dass in der Schweiz evidenzbasiert gearbeitet wird und Behandlungen nach den neuesten wissenschaftlichen Richtlinien erfolgen.

Ich habe Hashimoto, das behandelt ist. Ich hatte schon mehrere positive Schwangerschaftstests und ein Windei. Ich denke, dass ich nicht schwanger werde weil die Einnistung nicht klappt. Wie erklären Sie sich die positiven Tests, obwohl der Arzt danach nie eine Schwangerschaft feststellen konnte? Könnte es an fehlender Einnistung wegen Hashimoto liegen?

Anna Raggi: Eine gut eingestellte Schilddrüsefunktion ist für den guten Verlauf einer Schwangerschaft von enormer Bedeutung. Wenn Sie eine behandelte Hashimoto haben ( Schilddrüse Autoimmunerkrankung mit einer Unterfunktion meisten), dann sollten Sie die Werten kontrollieren lassen, sobald Sie schwanger sind. Wenn die Werten immer gut waren, erklärt die Hashimoto nicht alles. Es gibt viele Ursachen für Fehlgeburten und positiven Testen ohne Weiterentwicklung einer Schwangerschaft. Lassen Sie sich gut untersuchen und beraten.

Frage zu Start und Ende Utrogestan: Bei mir wird eine Gelbkörperschwäche vermutet, deshalb nehme ich in der 2. ZH 300mg Utrogestan vaginal, damit habe ich statt 23 T Zyklen ca 30 Tage Zyklen, wenn ZT 27 letzte Dosis Utrogestan . Ab welchem Zyklustag macht die Applikation v. Utrogestan Sinn, sodass der Eisprung nicht versehentlich «übergangen» /verhindert wird? Und wann soll ich Utrogestan absetzen, erst nachdem ein SST negativ ist, zB ZT 28 morgens SST, wenn negativ, dann Utrogestan absetzen. Mein Gyn sagt, ich könne es sowieso absetzen, eine Schwangerschaft würde dadurch nicht gefährdet, aber da ich ja eine Gelbkörperschwäche habe, befürchte ich, eine Frühschwangerschaft zu gefährden, wenn ich Utrogestan zu früh absetze. Was raten Sie, absetzen nach Test oder so oder so und zuwarten?

Michael von Wolff: Die Frage ist komplex und lässt sich hier kaum detailliert beantworten. Was aber gilt: Eine Gelbkörperschwäche liegt nur vor, wenn die Lutealphase (Zeit vom Eisprung bis zum Beginn der Mens) kürzer als 12 Tage dauert oder ein mehrtägiges Vorschmieren vorliegt. Eine gute Vorgehensweise ist die Gabe von vaginalem Progesteron, beginnend ca. 2 Tage nach dem Einsprung für rund 10-12 Tage.

Ich habe Hashimoto, das behandelt ist. Ich hatte schon mehrere positive Schwangerschaftstests und ein Windei. Ich denke, dass ich nicht schwanger werde weil die Einnistung nicht klappt. Wie erklären Sie sich die positiven Tests, obwohl der Arzt danach nie eine Schwangerschaft feststellen konnte? Könnte es an fehlender Einnistung wegen Hashimoto liegen?

Anna Raggi: Eine gut eingestellte Schilddrüsenfunktion ist für den guten Verlauf einer Schwangerschaft von enormer Bedeutung. Wenn Sie eine behandelte Hashimoto haben ( Schilddrüse Autoimmunerkrankung mit einer Unterfunktion meistens), dann sollten Sie die Werten kontrollieren lassen, sobald Sie schwanger sind. Wenn die Werte immer gut waren, erklärt Hashimoto nicht alles. Es gibt viele Ursachen für Fehlgeburten und positiven Testen ohne Weiterentwicklung einer Schwangerschaft. Lassen Sie sich gut untersuchen und beraten.

Was erhöht die Erfolgschancen einer IUI? Sollte man nach der IUI ein paar Minuten liegen bleiben? Sollte nach der IUI noch GV stattfinden oder kann dies hinderlich sein, wenn das Spermiogramm nicht so gut ist (u.a. Antikörper vorhanden).

Michael von Wolff: 10-15 Minuten nach der IUI liegen zu bleiben scheint die Chance ein klein wenig zu erhöhen. Dies ist aber sicherlich nicht zwingend erforderlich. Geschlechtsverkehr nach der IUI ist möglich, es wird aber nicht die Chancen erhöhen.

Wie viele Schwangerschaften (prozentual) entstehen in der Schweiz nicht auf natürliche Weise?

Michael von Wolff: Ca. 2-2.5% der Kinder werden in der Schweiz nach einer IVF-Behandlung geboren. Zahlen zu Inseminationsbehandlungen oder hormonellen Stimulationstherapien gibt es nicht. Falls Ihnen die Zahl hoch vorkommt: In Dänemark sind es über 6%.

Guten Tag Kann ich nach einer Gebärmutter-Ablation (Verödung), aufgrund extremer Blutungen, jemals wieder ein gesundes Kind zur Welt bringen? LG

Michael von Wolff: Leider ist dies vermutlich nicht möglich. Wenn die Verödung sehr gut und gründlich durchgeführt wurde, ist das Endometrium nicht mehr funktionsfähig. Dies müsste die Frauenärztin/der Frauenarzt überprüfen, was per Ultraschall und ggf. durch weitere Untersuchungen möglich ist.

Guten Tag, wie kann man herausfinden, ob man tatsächlich PCOS oder Hypothalamische Amenorrhoe oder beides hat? Gibt es da klare Unterschiede bei den einzelnen Hormonwerte, um eine Fehldiagnose zu vermeiden? Mir wird gesagt, ich hätte PCOS, ich kann mir aber sehr gut vorstellen, dass ich entweder HA oder beides habe. Danke

Anna Raggi: Gute Frage. Tatsächlich kann man beide Diagnosen haben. Die hypothalamische Amenorrhoe (HA) ist gekennzeichnet durch sehr niedrigen LH- und zum Teil auch FSH-Werten. Die häufigste Ursache ist ein Energiedefizit zwischen Nahrungseinnahme und Verbrauch, wie zum Beispiel bei Leistungssportlerinnen, die sehr viel Sport trieben, aber zu wenig essen, vorkommt. Der Körper ist in einem Stresszustand. Andere Ursachen können u.a. genetisch sein. Typischerweise ist die Gebärmutter eher klein und das Endometrium dünn. Bei dem Syndrom der polyzystischen Ovarien (PCOS) handelt es sich um eine Ausschlussdiagnose mit klaren Diagnosekriterien (die Rotterdamkriterien: Keine oder unregelmässige Menstruationen, Zeichen von erhöhten männlichen Hormonen -im Blut oder klinisch- und Eierstöcke mit sehr vielen Eibläschen. 2 von den 3 Kriterien müssen erfüllt sein- ). Bei Ihnen könnte es sein, dass Sie als Grundleiden ein PCOS haben, aber durch die negative Energiebilanz hat sich eine HA entwickelt. Wenn Sie eine klare Diagnose wünschen, sollten Sie zu einer gynäkologischen Endokrinologin gehen.

Oftmals werden lange unentdeckte Geschlechtskrankheiten (insbesondere Tripper) mit Unfruchtbarkeit in Verbindung gebracht. Ab wann empfehlen Sie bei Geschlechtskrankheiten eine Untersuchung der Spermien?

David Zimmermann: Gonorrhoe (Tripper) kann beim Mann zu eingeschränkter Fruchtbarkeit führen, insbesondere, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt wird. Die Entzündung kann sich von der Harnröhre über die Samenleiter auf die Nebenhoden ausbreiten. Dort kann es zu Vernarbungen oder Verengungen kommen, sodass die Samenleiter blockiert werden und die Spermien nicht mehr richtig transportiert werden können. Eine adequate antibiotische Therapie ist bei Diagnosestellung wichtig. Bestanden bereits mehrfach Geschlechtskrankheiten, dann könnte ein Spermiogramm zur Abklärung der Fertiltät erfolgen, insbesondere wenn dies Sorge bereitet. So bekommt man Gewissheit und kann entsprechend reagieren.

Guten Abend Leider leide ich an Endometriose und habe einen grossen Kinderwunsch. Momentan sind unsere Umstände aber noch nicht gegeigter ein Kind zu bekommen, auf was sollen wir aber achten, damit es in ein paar Jahren klappen kann? (W24, M27)

Michael von Wolff: Sie stellen eine sehr wichtige Frage, da eine Endometrisoe progredient sein kann und damit die Fertilität zunehmend beeinträchtigen könnte. Am besten nehmen Sie spezielle Gelbkörperhormone, die ein Vorranschreiten hemmen und schieben den Kinderwunsch nicht zu lange auf. Bei Ihnen könnte auch eine Art Social freezing eine Option sein. Endometriose ist aber bei jeder Frau anders, so dass keine pauschale Empfehlung gegeben werden kann. Besser ist eine individuelle Beurteilung durch eine kompetente Fachperson.

Guten Abend Nachdem wir seit über einem Jahr den unerfüllten Kinderwunsch haben, machten wir dieses Jahr einige Untersuche. Beim Spermiogramm wurden vereinzelt motile Spermien erkannt und nach einer Untersuchung des Hodens eine ausgeprägte Varikozele festgestellt. Diese wurde vor zwei Monaten operativ entfernt. Unser Uruloge konnte jedoch nicht mit Sicherheit sagen, ob dies eine Auswirkung haben kann. Haben Sie Erfahrungen mit dem Kinderwunsch nach entfernter Varikozele? Freundliche Grüsse

David Zimmermann: Bei patholgischem Spermiogramm (in Ihrem Fall eingeschränkte Beweglichkeit), unerfülltem Kinderwunch seit über einem Jahr und einer ausgeprägten Varikozele kann ein operativer Eingriff in Betracht gezogen werden. Frühestens 3 Monate nach der OP macht ein Spermiogramm Sinn, manchmal kann es auch länger gehen, bis sich eine Verbesserung der Spermienqualität zeigt. Eine Garantie gibt es aber leider im Voraus nie. Eine Verbesserung tritt in 60-70% der Fälle auf und kann die Chance auf eine Schwangerschaft erhöhen. Ich wünsche Ihnen alles Gute.

Wir haben einen 3.5 Jahre alten Sohn, da hat es im ersten Zyklus geklappt. Er kam durch eine sekundäre Sectio auf die Welt. Nun sind wir seit 1 Jahr am versuchen, leider hatte ich 3x einen Frühabort und noch zusätzlich eine EUG. Nun hat sich der Zyklus wieder eingependelt.. 1. Wie lange warten bis zum nächsten Versuch? Blutwerte etc ist alles gut. Eine Hysteroskopie steht im Raum. Was wäre sonst noch sinnvoll? Was kann ich präventiv tun um eine Einnistung zu begünstigen? (Urtogestan habe ich schon)

Anna Raggi: Ich denke in Ihrem Fall sollten Sie sich in einem Kinderwunschzentrum beraten lassen. Die Tatsache, dass Sie eine sekundäre Sektio hatten, könnte einiges auch erklären, deswegen würde ich eine Hysteroskopie unbedingt machen lassen. Und eben alles anschauen, was Fehlgeburten und EUG erklären könnte. Ihr Alter, der Status der Tuben, Ihre Ovarialreserve usw. Und die beste präventive Massnahme bei Fehlgeburten ist auf Nikotinkonsum zu verzichten, aber wahrscheinlich ist es nicht der Fall bei Ihnen.

Guten Abend Mein Partner ist 47 Jahre alt und ist 20 Jahre älter als ich. Er denkt, dass es für ihn zu spät wäre, um Vater zu werden. Ich habe einen grossen Kinderwunsch, er grundsätzlich auch. Nun habe ich mich etwas eingelesen und befürchte, dass eine allfällige Schwangerschaft aufgrund seines Alters zu schwerwiegenden Komplikationen führen kann. Ist es sinnvoll, einfach mal auszuprobieren, ob es klappt? Birgt dies grosse Gefahren für das Ungeborene und mich? Was gäbe es für Optionen, um vorausschauend allfällige Komplikationen im Schwangerschaftsverlauf zu reduzieren? Vielen Dank für Ihre tolle Berichterstattung!

David Zimmermann: Ein höheres Alter des Vaters, wie mit 47 Jahren, schliesst eine gesunde Schwangerschaft in den allermeisten Fällen nicht aus. Das Risiko für gewisse Komplikationen oder genetische Veränderungen mag leicht zunehmen, aber insgesamt bleibt das zusätzliche Risiko überschaubar. Das Alter von 47 halte ich hier für nicht kritisch. Wichtig ist vor allem, dass Sie als Paar offen über Ihre Sorgen sprechen. Wenn grundsätzlich ein gemeinsamer Kinderwunsch besteht, kann einfach mal «probiert werden» und vielleicht klappt es dann auch einfach. Sie dürfen da ruhig optimistisch sein! Klappt es nicht z.B. innerhalb von 6 Monaten, dann können erste Abklärungen wie ein Spermiogramm erfolgen.

Meine Periode war in jungen Jahren stark. Jetzt nur noch sehr leicht obwohl noch weit weg von der Menopause. Warum kann das passieren? Beeinträchtigt das den Kinderwunsch?

Michael von Wolff: Die Stärke der Periode ändert sich meist im Verlauf des Lebens. Das muss aber überhaupt nichts für den Kinderwunsch bedeuten. Solange das Endometrium gut genug aufgebaut wird und der Zyklus regelmässig ist, würde ich mir keine Sorgen machen.

Wie emotional umgehen, wenn Kinderwunsch da, aber kein Partner? Das wäre ebenfalls ein wichtiger Punkt gewesen in der Reportage.

Madeleine Bernet: Vielen Dank für Ihre wichtige Anmerkung, das ist tatsächlich auch ein Thema, das oft zu wenig Platz erhält. Wenn ein Kinderwunsch vorhanden ist, aber der passende Partner/die passende Partnerin fehlt, kann das emotional sehr belastend sein, und es kann hilfreich sein, sich von einer spezialisierten Psychologin oder einem Psychologen beraten zu lassen, um Gefühle, Erwartungen und mögliche Wege gut zu sortieren.

Auf was sollten wir bei der Auswahl einer Kinderwunschklinik besonders achten? Gibt es bekannte Communities zu diesem Thema? Besten Dank

Madeleine Bernet: Vielen Dank für die Frage! Bei der Wahl einer Kinderwunschklinik lohnt es sich darauf zu achten, dass sie gut erreichbar ist, da oft mehrere Termine in kurzer Folge anstehen und die Behandlungen in den Alltag «integriert» werden müssen. Ebenso wichtig ist, dass Sie sich in der Klinik wohl fühlen. Fachliche Qualität, sowie transparente und ehrliche Informationen sind sicher weitere gute Auswahlkriterien.

Guten Abend Ab wann sollte man bei Kinderwunsch mit den Untersuchungen starten? Welche Mittel sind empfehlenswert für Kinderwunsch? Apps/ Tage zählen und wieviel Geschlechtsverkehr sollte man haben während der fruchtbaren Phase Vielen Dank!

Barbara Gantner: Wenn nach 1-2 Jahren keine Schwangerschaft eingetreten ist, sollten erste Abklärungen vorgenommen werden. Gesunder Lebenswandel, vollwertige Ernährung mit guter Vitaminversorgung Mineralstoffe (Vitamin. B12, D, Eisen, Zink, Jod Folsäure) kein Nikotin, wenig Alkohol sind für die Fruchtbarkeit förderlich. Hilfreich ist zu wissen wann der Eisprung stattfindet. Bei regelmässiger Menstruation ist dies gut auszurechnen und dazu kann auch eine App verwendet werden. Zusätzlich kann auch mit morgenlicher Temperaturmessungen in Kombination mit der Beobachtung des Zervixschleims (Symptothermale Methode) den Eisprung eruiert werden. Die fruchtbaren Tage beginnen 5 Tage vor und bis zum Eisprung. Geschlechtsverkehr der Lust entsprechend, Qualität geht vor Quantität.

Als ebenfalls Betroffene war dies ein sehr guter Beitrag. Vielen Dank. Ich würde es sehr begrüssen, wenn Fehlversuche psychisch besser betreut würden. Ich bekam damals eine WhatsApp vom Zentrum mit hat leider nicht funktioniert… Weiter sind mehr Informationen aus der Wissenschaft hilfreich und besser zu verstehen was die Chancen effektiv sind.

Madeleine Bernet: Vielen Dank für Ihre nette Rückmeldung! Ich stimme Ihnen absolut zu: Eine gute psychologische Begleitung bei „Fehlversuchen“ ist zentral, und die Betreuung ist aus verschiedenen Gründen leider nicht immer ideal abgedeckt. Auch mir resp. uns ist es ein grosses Anliegen, diese Aspekte künftig noch stärker wissenschaftlich, aber auch durch Weiterbildungen bei Fachpersonen einzubringen.

Mein Partner hat gemäss Spermiogramm eine Subfertilität (Asthenoteratozoospermie, 21% motil, ein Prozent haben normale Form), für eine Insemination wären die Spermien jedoch geeignet. Sollte er sich weiter abklären lassen, was zu dieser Subfertilität führt? Welche Abklärungen wären da empfehlenswert?

Michael von Wolff: Bei der Befundsituation ist eine Abklärung nicht zwingend erforderlich. Und ein zweites Spermiogramm ist auch nicht unbedingt nötig, da dieses bei einer Insemination mit angefertigt wird. Möglich wären aber: eine gute Anamnese zum Ausschluss von Umwelt- und Life style-Faktoren, eine hormonelle Abklärung, eine Abklärung beim Urologen.

Guten Abend. Vor 7 Jahren haben mein Mann und ich beschlossen aus uns beiden eins zu machen. Leider ohne Erfolg. Wir sind bis heute kinderlos. Viele Untersuchungen, natürliche Hilfsmitteln, Therapien etc. haben nichts gebracht. Bei meinem Mann wurde eine Azoospermie diagnostiziert. Wir haben uns nun seit kurzem für eine Samenspende entschieden. Ist es hier empfehlenswert, dies mit psychischer Unterstützung durchzuführen? Gibt es die Möglichkeit bei einer Azoospermie herauszufinden wo die Ursache ist?

David Zimmermann: Bei einer Azoospermie kann man meist unterscheiden, ob die Ursache ein Verschluss der Samenwege (obstruktiv) oder eine gestörte Spermienproduktion im Hoden (nicht-obstruktiv) ist. Die genauen Gründe dafür lassen sich jedoch nicht immer eindeutig feststellen. Hormontests, Ultraschall, genetische Untersuchungen und – falls nötig – eine Hodenbiopsie helfen, die Richtung einzugrenzen und mögliche Behandlungsoptionen zu bestimmen. Aber häufig ist die Gewebeentnahme aus dem Hoden (sog. TESE=Testikuläre Spermienextraktion) die einzige Chance eventuell Spermien zu finden, die wiederum für eine ICSI (spezielle Art der künstlichen Befruchtung) verwendet werden können. Da eine solche Diagnose emotional sehr belastend sein kann, ist, wenn man dafür offen ist, eine psychologische Unterstützung oft hilfreich.

Wie können Paare damit umgehen, wenn der/die eine früher Kinder möchte als der/die Andere? Wie komme sie zu einer gemeinsamen Lösung, Kompromiss ist etwas schwierig bei dem Thema.

Verena Ehrbar: Danke für die wichtige Frage. Ein Kinderwunsch ist ein gemeinsames Thema – das heisst aber nicht, dass beide den gleichen «Fahrplan» / Zeitplan haben. In einer solchen Situation braucht es viel Kommunikation, Verständnis und immer wieder aufeinander zugehen. Vielleicht kann es auch hilfreich sein, dieses Thema in einem neutralen Rahmen mit einer Drittperson zu besprechen – da kann eine Paartherapeutin bzw. eine Psychotherapeutin Unterstützung bieten. Es gibt eine Liste an spezialisierten Therapeutinnen im Bereich Kinderwunsch, zu finden hier.

Guten Abend – ich bin 26 nd mache mir aufgrund meiner Arbeit als Ärztin und fehlender Teilzeitmöglichkeiten bis zur Oberärztin Sorgen bzgl. des Kinderwunsches. Wann empfehlen Sie Eizellen einzufrieren? In der CH ist dies ja nur 5 Jahre erlaubt, d.h. Entnahmezeitpunkt idealerweise mit 32? Vielen Dank!

Michael von Wolff: Mit 26 Jahren haben Sie noch viel Zeit. Eizellen friert man am besten mit Anfang bis Mitte 30 Jahren ein. Dann sind Eizellqualität und Menge noch gut und Sie können besser abschätzen, ob es wirklich sinnvoll ist. Lagern kann man Eizellen 10 Jahre. Möglicherweise wird die Frist noch verlängert.

Was ist der beste Weg für ein gleichgeschlechtliches männliches Paar, ein Kind zu bekommen? LG

Madeleine Bernet: Vielen Dank für Ihre wichtige Frage! Für ein gleichgeschlechtliches männliches Paar gibt es grundsätzlich verschiedene Wege, ein Kind zu bekommen, jedoch sind nicht alle Optionen in der Schweiz erlaubt. Seit dem 1. Juli 2022 haben gleichgeschlechtliche Ehepaare mehr Rechte in der Schweiz. Leihmutterschaft im Ausland wird auch oftmals in Betracht gezogen. Es gibt einige Communities in diesem Bereich, z.B hier
Von herzen alles Gute!

Guten Abend, wir haben beide einen Kinderwunsch und sind gemäss Abklärungen beide gesund. Leider klappte es bislang auf natürlichem Weg nicht. Nun starten wir diesen Zyklus mit der ersten Insemination und sind positiv. Ich muss dabei 5 Tage lang täglich 2 Tabletten Letrozol einnehmen, ein Medikament, welches eigentlich in der Onkologie eingesetzt wird. Das hat mich mental sehr beschäftigt. Ist es tatsächlich so, dass die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft mit der Einnahme von Letrozol steigt?

Michael von Wolff: Letrozol ist nicht problematisch und ist das Medikament der Wahl bei einem PCOS mit unregelmässigen Zyklen. Bei regelmässigen Zyklen macht es allerdings meioost wenig Sinn. In der Onkologie wird es eingesetzt, um die Östrogenspiegel zu senken. Gleiches gilt beim Kinderwunsch, allerdings mit dem Ziel, dadurch die FSH-Ausschüttung zu steigern, wodurch Follikel heranwachsen.

Guten Abend Welche Möglichkeiten gibt es, wenn es auf natürlichem Weg nicht klappt schwanger zu werden? Welche Methoden und Tests werden nach und nach gemacht? Und wie unterstützt die Krankenkasse (Grundversicherung+ Zusatz) hierbei?

Michael von Wolff: Puh. Diese Frage lässt sich kaum in einem Chat beantworten. Ab besten gehen Sie zu Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt, die sie gut kennen und die Optionen individuell auf Sie zuschneiden können. Bezahlt werden hormonelle Stimulationen ind Inseminationen, nicht aber IVF-Therapien.

Guten Tag Im Beitrag wurde erwähnt, dass die Lebensumstände die Spermienqualität beeinflussen kann. Was genau bedeutet das? Und grundsätzlich wird empfohlen, nur moderat Alkohol zu konsumieren bei einem aktuellen Kinderwunsch. Genügt eine Reduktion oder wäre Abstinenz besser? Vielen Dank für Ihre Rückmeldung schon vorab!

David Zimmermann: Mit „Lebensumstände“ sind vor allem Faktoren des Alltags gemeint, die die Spermien beeinflussen können: Ernährung, Gewicht, Bewegung, Rauchen, Drogen, Alkohol und Hitzeeinwirkung auf die Hoden. Ein gesunder Lebensstil kann die Qualität der Spermien verbessern, auch wenn er keine Garantie für eine Schwangerschaft gibt. Beim Alkoholkonsum gilt als Orientierung: Moderation ist in der Regel ausreichend, also gelegentlich ein Glas Wein oder Bier, aber regelmässig hohe Mengen sollten vermieden werden. Abstinenz ist also nicht zwingend nötig.

Wir wurden im 2022 schnell mit Zwillingen schwanger. Leider verloren wir eines. Das andere Kind kam im 2023 zur Welt. Es war eine schwierige Schwangerschaft. Jetzt versuchen wir es seit 1.5 Jahren wieder schwanger zu werden, leider ohne Erfolg. Sind seit zwei Monaten in einer Kinderwunschpraxis. Für mich ist das alles sehr belastend und frage mich, ob dies einen Emotionalen Grund sein könnte, warum es nicht klappt?

Anna Raggi: Ich kann sehr gut verstehen, dass Sie alles als sehr belastend empfinden. Ihre Vorgeschichte mit der schwierigen Schwangerschaft kommt sicher wieder hoch. Deswegen würde ich Ihnen empfehlen, unbedingt durch eine Psychologin sich begleiten zu lassen. Ihre erhöhte Emotionalität erklärt nicht ihren unerfüllten Kinderwunsch, aber kann ihr Wohlbefinden sehr beeinträchtigen

Guten Abend Vielen Dank für die sehr wertvolle Sendung! Ich bin 40-jährig, habe Endometriose (im 2021 erfolgreich operiert) und habe seit 5,5 Jahren unerfüllter Kinderwunsch. Mit meinem Ex-Partner hatte ich 5 ICSIs in 2 KiWu-Zentren. Davon 2x schwanger, jedoch zwei frühe Fehlgeburten. Mit meinem neuen Partner habe ich immer noch Kinderwunsch, jedoch weiss ich nicht, ob ich den Weg via KiWu-Zentrum etc. nochmals gehen kann (kräfte-mässig) und möchte auch nicht die neue Beziehung gefährden. Auf der anderen Seite hat es mit dem neuen Partner nun seit 9 Monaten auf natürlichem Weg nicht geklappt. Meine Gynäkologin stresst es nicht so. Vor 2 Monaten hat man noch einen erhöhten Prolaktin- und Cortisol-Wert im Blut festgestellt bei mir. Hierfür kann ich nun erst in 4 Monaten zum Endokrinologen in Abklärung. Was empfehlen sie mir in meiner Situation? Wie sehr stehe ich aufgrund des erhöhten Alters unter Zeitdruck? Vielen Dank

Barbara Gantner: Guten Abend. Sie erwähnen dass Sie die Kinderwunschbehandlung sehr mitgenommen hat und ihre Beziehung dabei in Brüche gegangen ist. Ein erhöhter Cortisolwert deutet auf Stress hin und ist nicht förderlich für die Fruchtbarkeit. Könnten Sie sich auch ganzheitliche Therapieformen vorstellen? Homöopathie und Traditionelle Chinesische Medizin können hilfreich sein bei hormonellem Ungleichgewicht sowie für Ihr allgemeines Befinden.

Guten Abend. Ich hatte mit 31 den ersten Missed Abort und dieses Jahr mit 37 den zweiten Missed Abort. Beide um die 10 SSW rum, als das Herz bereits schlug und alles normal wirkte. Gerinnungsstörung wurde bereits aysgeschlossen. Ich habe Endometriose und Verdacht auf Adenomyose. Im Herbst 23 wurden Herde bei einer Bauchspiegelung entfernt. Nun fühlt sich mein Partner (44) leider zu alt und möchte eine Vasoktemie machen.Er hat zudem Hodenhochstand, ist Epileptiker und hat nur 2% normal geformte Spermien. Dementsprechend stecke ich aktuell in einer Lebenskrise, weil mein Kinderwunsch nun noch grösser geworden ist. Aktuell sind wir in Beratung in einer Kinderwunschklinik, um den Grund für die Fehlgeburten rauszufinden. Ich habe gelesen, das die Gefahr mit Endometriose auf Fehlgeburten sogar 75% höher ist. Ist dies wirklich so? Wie hoch wäre überhaupt die Chance mit 3 Inseminationen? Oder würde eher eine IVF empfohlen werden, wie hoch wäre die Chance, schwanger zu werdebm Und wie hoch die Gefahr das es wieder zu einer Fehlgeburt kommen könnte?Diese sollten ja von der Krankenkasse bezahlt werden. Und neulich habe ich mitbekommen, das vielleicht Samenspenden für Alleinstehende Frauen bald legalisiert werden könnten. Wie realistisch ist es, das dies in den nächsten 2 Jahren passieren wird? Ich weiss nicht was ich tun soll, da ich meinen Partner liebe, aber Angst habe, ihn zu verlieren und anderseits wenn ich meinen Wunsch aufgebe, das ich mir und ihm dann immer wieder Vorwürfe machen würde, wenn ich ea nicht noch mal versuchen würde...Sorry für den langen Text, bin echt verzweifelt...

Anna Raggi: Ich lese aus Ihrem langen Text, dass es sich um viele verschiedenen Themen sich handelt. Unerfüllter Kinderwunsch über 6 Jahren und zwei Fehlgeburten. Diagnose von Endometriose und Adenomyose, Und der männliche Faktor. Dazu ein Paarkonflikt, was Sie sehr belastet und Überlegungen nach den besten Therapien und nach einer Schwangerschaft als alleinstehende Frau. Das ist sehr viel und sicher nicht einfach für Sie. Endometriose allein erhöht nicht das Risiko von Fehlgeburten, Adenomyose jedoch schon, aber nicht auf 75%. Beide können aber einen Grund sein, dass Sie so selten schwanger geworden sind, aber u.a. auch die Spermienqualität. Sie sind noch jung und das ist gut. Die Entscheidung, ob Inseminationen oder IVF-Therapien eingeleitet werden sollten, hängt von vielen Faktoren ab, Das soll unbedingt im Rahmen der Beratungen im Kinderwunschzentrum entschieden werden, weil dort Sie am besten kennt. Was die Frage nach der Legalisierung der Samenspende für alleistehende Frauen angeht, kann ich nur sagen, dass es sicher länger als 2 Jahren noch gehen wird, bis eine Entscheidung und oder Legalisierung stattfinden wird.

Wie sieht es aus mit 39 Jahren, einem Myom, einem Adenomyom und regelmässigen Brustbeschwerden? Deshalb nehme ich nach dem Eisprung Utrogestan. Ich war bereits zweimal schwanger, beide Male handelte es sich um ein Windei. Ich habe jedoch das Gefühl, dass es jeden Monat unwahrscheinlicher wird – und dass das Utrogestan nicht mehr positiv wirkt. Haben sie eine Idee?

Anna Raggi: Aufgrund von den Beschwerden, ihre Befunde (Myom, Adenomyom) und Ihr Alter sollten Sie sich in einem Kinderwunschzentrum beraten und gründlich untersuchen lassen.

Hallo, ich nehme seit über 10 Jahren Dostinex, aufgrund von erhöhtem Prolaktin und sonst fast keiner Periode. Klarer Endomertioseverdacht, da Endometriom.Über 40. was ist realistisch? Kinderthema abhaken? Was sagen Sie zur langen Einnahme von Dostinex in der höchsten Dosis (reicht immernoch nicht den Spiegel zu senken)? Kann oder sollte man das irgendwann mal absetzen?

Anna Raggi: Ich würde das Thema erst abhaken, nach dem Sie sich gründlich beraten und abklären lassen haben. Ihre Vorgeschichte ist keinen Grund allein. Die Frage ist wie weit über 40 sind Sie? Sie brauchen gute Erklärungen um eine abschliessende Entscheidung treffen zu können.

Guten Abend Ich habe eine Frage betreffend Fruchtbarkeit. Meine Frauenärztin hat bei mir bei einer Untersuchung den Verdacht auf Adenomyose geäussert. Da ich immer sehr starke Menstruationsbeschwerden hatte und auf dem Ultraschall dafür Anzeichen zu erkennen waren. Nun habe ich schon oft gelesen das Schwangerwerden schwieriger ist und Fehlgeburten öfters vorkommen. Jetzt mit anfangs 30 ist der Wunsch nach Kindern da. Ich mache mir Sorgen, das es nicht möglich sein wird oder sehr schwierig wird. Muss ich mir deswegen Sorgen machen? Vielen Dank für Ihre Rückmeldung.

Michael von Wolff: Eine Adenomyose kann tatsächlich die Chance auf eine Schwangerschaft und Geburt reduzieren, muss es aber nicht! Ich würde mir an Ihrer Stelle nicht zu viele Gedanken machen und einfach mal loslegen. Sie sind noch sehr jung, was sehr gut ist!

Wie kann ich meine Partnerin unterstützen. Seit bald 3 Jahren klappt es nicht. Waren bereits in einer Kinderwunsch Klinik! Hat uns leider nicht geholfen. Meine Frau recherchiert und lies sehr viel was man noch alles machen könnte. Ich möchte Sie unterstützen songutves geht. Würde da vielleicht einw Therapie zu Zweit helfen um es ruhiger und gelassener anzugehen?

Madeleine Bernet: Vielen Dank für Ihre Frage und Ihre Offenheit. Nach fast drei Jahren Kinderwunsch wäre es vielleicht wirklich sinnvoll, eine klare Standortbestimmung vorzunehmen und gemeinsam mit Fachpersonen abzuklären, welche nächsten (medizinischen) Schritte möglich und sinnvoll sind. Gleichzeitig kann eine psychologische Beratung sehr helfen, Erwartungen zu sortieren und einen gemeinschaftlichen Umgang mit der Situation zu finden. Ich wünsche Ihnen alles Gute!

Werden behandelnde Ärzt/innen aus diesem Fachbereich psychologisch geschult? (Da die Behandlung in der Regel ja mit grosser, psychologischer Belastung einher geht, wäre dies sinnvoll und wünschenswert.)

Verena Ehrbar: Danke für die wichtige Frage. Gute, sensible und einfühlsame Kommunikation ist Teil der Ausbildung von Reproduktionsmediziner*innen. Nichts desto trotz kann eine zusätzliche enge Zusammenarbeit mit einer Psychotherapeut*in sehr wertvoll sein, da er/sie auch eine andere Rolle während der Behandlung inne hat. So kann sich der Arzt / die Ärztin auf das medizinische konzentrieren, während sich die Psychotherapeut*in parallel auf das emotionale fokussieren kann. Viele Kinderwunschzentren haben direkt eine Psychotherapeut*in vor Ort oder arbeiten mit jemandem zusammen.

Was bedeute wenn Frau 43 Jahre alt Kinderwunsch hat aber schlechte Eizellen hat, kann sich das verbessern?

Michael von Wolff: Leider verbessert sich die Qualität der Eizellen nicht. Mit 43 Jahren ist deswegen die Chance für eine Schwangerschaft und Geburt deutlich verringert, aber nicht verunmöglicht!

Liebes SRF-Team Ich bin 29 Jahre alt. Seit meinem 23. Lebensjahr wünschen mein Mann und ich uns ein Kind. (2020) Ich wurde gleich im ersten Zyklus schwanger, verlor die Schwangerschaft jedoch in der 8. SSW. Meine Gynäkologin erklärte uns damals, dass Fehlgeburten vorkommen können und wir uns nicht allzu grosse Sorgen machen sollten. Vier Monate später wurde ich erneut schwanger, und leider kam es wieder in der 8. SSW zu einer Fehlgeburt. Daraufhin wurde ich zur weiteren Abklärung an die Hämatologie überwiesen. Dort stellte man einen Faktor-XII-Mangel fest. (2021) Bei meiner dritten Schwangerschaft verlief zunächst alles unauffällig, und ich erhielt zusätzlich Utrogestan. In der 10. SSW kam es jedoch erneut zu einem Verlust. Der eingeschickte Fötus zeigte chromosomale Auffälligkeiten (Trisomie 13/18/21). Sowohl mein Mann als auch ich liessen daraufhin einen DNA-Test durchführen – beide Befunde waren unauffällig. In meiner vierten Schwangerschaft (2022) erhielt ich folgende Therapie: Utrogestan, Intralipid bis zur 12. SSW, Fragmin 5000 IE, Aspirin 100 mg, Choriomon bis zur 12. SSW und Spiricort bis zur 12. SSW. Unter dieser Behandlung durfte ich unsere gesunde Tochter zur Welt bringen. Zusätzlich wurde damals festgestellt, dass ich erhöhte Killerzellen in der Gebärmutter habe. 2024 wurde ich erneut schwanger und erhielt die gleiche Therapie. Unser Sohn war gesund, verstarb jedoch tragischerweise in der 22. SSW, weil er sich dreimal mit der Nabelschnur stranguliert hatte. Ich musste eine stille Geburt durchführen. (2024)Vier Monate später wurde ich wieder schwanger – erneut mit derselben Therapie –, verlor die Schwangerschaft jedoch in der 7. SSW. (2025)Ein Jahr später liess ich eine Hysteroskopie durchführen; dabei zeigte sich, dass alles unauffällig ist. Meine Frage an Sie lautet: Was könnten wir Ihrer Einschätzung nach noch tun? Gibt es weitere diagnostische Schritte oder Therapien, die Sie empfehlen würden? Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung.

Anna Raggi: Das ist so schmerzhaft zu lesen, was Sie alles schon durchgemacht haben. Ich denke, es wurde schon sehr viel gemacht und richtig. Leider kam es zu einigen Schicksalsschläge, die niemand voraus voraussehen konnte und mit anderen diagnostischen Schritten wirklich ändern. Ich würde eine Schwangerschaft erneut versuchen und wie immer sich therapieren lassen. Vergessen Sie jedoch eine psychologische Begleitung nicht. Das wird ihre emotionale Stabilität unterstützen und Ängste abbauen.

Liebes Team vom chat, liebe Frauen und Männer, fragende, verzweifelte, hoffende, suchende... Ich (w 70), erlebte diese knallharte Tatsache der Kinderlosigkeit. Dazumal ( 1985 bis 1995) klärten wir alles ab und waren eine der ersten mit IVF. Hunderte von Tagebuchseiten, Leiden, Tränen,m Wut, Sehnsucht... mit 40 Jahren der bewusste Schnitt mit einer einjährigen Reise und anschliessendem Berufswechsel. Die Versöhnung, alles unternommen zu haben war und ist mir bis heute zentral wichtig. Starke Emotionen, einfach anders, treten in vielen, auch kleinsten, feinsten Begebenheiten auf. Wohl lebenlang. Jetzt erfreuen sich Paare in meinem Alter an denEnkelkinder und erleben deren Entwicklung im aktuellen Zeitgeschehen. Ich denke an euch alle und weine mit.

Madeleine Bernet: Vielen Dank für Ihre Rückmeldung und dass Sie Ihre Geschichte so offen teilen. Die Medizin hat sich seither zwar stark weiterentwickelt, doch die emotionale Belastung bleibt gleich bestehen, genau das kam im Beitrag sehr deutlich zum Vorschein. Vielen Dank und alles Gute!

Liebes Team vom chat, liebe Frauen und Männer, fragende, verzweifelte, hoffende, suchende... Ich (w 70), erlebte diese knallharte Tatsache der Kinderlosigkeit. Dazumal ( 1985 bis 1995) klärten wir alles ab und waren eine der ersten mit IVF. Hunderte von Tagebuchseiten, Leiden, Tränen,m Wut, Sehnsucht... mit 40 Jahren der bewusste Schnitt mit einer einjährigen Reise und anschliessendem Berufswechsel. Die Versöhnung, alles unternommen zu haben war und ist mir bis heute zentral wichtig. Starke Emotionen, einfach anders, treten in vielen, auch kleinsten, feinsten Begebenheiten auf. Wohl lebenlang. Jetzt erfreuen sich Paare in meinem Alter an denEnkelkinder und erleben deren Entwicklung im aktuellen Zeitgeschehen. Ich denke an euch alle und weine mit.

Madeleine Bernet: Vielen Dank für Ihre Rückmeldung und dass Sie Ihre Geschichte so offen teilen. Die Medizin hat sich seither zwar stark weiterentwickelt, doch die emotionale Belastung bleibt gleich bestehen, genau das kam im Beitrag sehr deutlich zum Vorschein. Vielen Dank und alles Gute!

 

SRF 1, Puls, 17.11.2025, 21:05 Uhr ; 

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