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Daniela Dill: Dur Zue Ständ

Die Baselbieter Autorin und Spoken Word-Künstlerin Daniela Dill hat ein neues Buch mit Sprechtexten veröffentlicht. In den Texten ist viel Musik, und oft schwingt die Frage mit: Was wäre, wenn...? 

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Ein Paar Themen treiben Daniela Dill immer wieder um – und zwar sind es oft Dinge, die man für typisch Schweizerisch halten könnte: Sprachliche Absurditäten wie das widersprüchliche «Näi» in Sätzen wie «Näi, öis gahts guet» oder ein immer und immer wieder repetiertes «hät si gseit». Oder die propere Schweizer Familie mit zwei Kindern und Einfamilienhaus – die gehört für Daniela Dill in die 50er-Jahre.

Mit viel Liebe zum Detail erzählt sie über Beobachtungen und Erinnerungen aus dem Alltag, die sie dann absichtlich entgleisen lässt. Was wäre zum Beispiel, wenn Ameisen plötzlich keinen «Schaffenstrieb» mehr hätten und einfach im Kreis laufen würden? Und was hat das plötzlich mit unserem Hang zum Konsum zu tun? Solche Fragen werfen Daniela Dills Texte lustvoll auf, ohne dabei philosophisch beschwert daherzukommen. Die gelegentliche Gesellschaftskritik ist stets verbunden mit einem sympathischen Augenzwinkern und liest sich sehr unterhaltsam, obwohl ihre Texte auch vor Beängstigendem nicht haltmachen. 

Lesen ist aber nur die eine Hälfte, wenn es um Daniela Dills Texte geht. Als Spoken Word-Poetin schreibt sie vor allem für die Bühne. Dort performt sie schon eine Weile allein, und seit diesem Jahr auch mit ihrer Band «Dill & Kraut», zusammen mit Florian Siess und Christoph Wüthrich – zuletzt am woerdz-Festival in Luzern.

In der Sendung hören wir «Dill & Kraut» mit Texten aus Daniela Dills neuem Buch «Dur Zue Ständ». Sie selbst ist zu Gast in der Sendung, spricht über das Buch und ihre Arbeit daran, und erzählt, was Baselbieter Mundart mit Äckern zu tun hat und warum sie immer an grosse Theatersäle denkt, wenn sie Hochdeutsch spricht.

Ausserdem stellen wir in der Sendung das chinesische Weisheitenbuch «tao te king» des alten Gelehrten Laotse vor. Alte chinesische Weisheiten in der Mundartsendung? Sie haben richtig gelesen! Der Berner Musiker Balts Nill hat die chinesischen Verse soeben komplett ins Berndeutsche übertragen, unter dem Titel «vo wäge DO».

Im Schnabelweid-Briefkasten widmen wir uns den Wörtern «Gramung» und «Tuutel» und dem Familiennamen Gächter.


Buchhinweise:

* Daniela Dill: Dur Zue Ständ. Der gesunde Menschenversand 2020.
* Balts Nill/Laotse: vo wäge DO. Lokwort 2020.

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