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Musik als Widerstand

Statt in die äussere Emigration flüchtete sich Dimitri Schostakowitsch in die innere.

Der Versuch des stalinistischen Staatsapparates, die Künstler der Sowjetunion zu instrumentalisieren, sie ständig zu überwachen, war so allgegenwärtig und unausweichlich, dass es für Schostakowitsch eine Mischung aus enormer innerer Unbeugsamkeit und gespielter Anpassung brauchte, um sich selbst nicht zu verlieren. Doch die Anstrengungen und ständigen Ängste hinterliessen tiefe seelische Spuren. Davon erzählt seine Sinfonie Nr. 14, komponiert auf elf düstere, schwarze, abgründige Gedichte. Der Tod ist hier allgegenwärtig.

Auch für Ludwig van Beethoven war das Komponieren von Musik zuweilen ein innerer Act de résistance. Vielleicht weniger im politischen Sinne, als im persönlichen: Sich dem Schicksal nicht ergeben, sondern ihm «in den Nacken greifen», das war seine Haltung.

Ludwig von Beethoven: Grosse Fuge B-Dur op. 133 (arr. von Matthias Arter
Dmitri Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 14 g-Moll für Sopran, Bass und Kammerorchester op. 135

Kammerorchester Basel
Evelina Dobraceva, Sopran
Michael Nagy, Bass
Heinz Holliger, Leitung

Konzert vom 19. September 2025, Stadtcasino Basel

Das Konzert steht unbeschränkt zum Nachhören zur Verfügung.

Gespielte Musik

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