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Legende: Bild: KEYSTONE / PARKWOOD ENTERTAINMENT / NICK FARRELL

09.08.2025, 17:59 Uhr «Beyoncé verkörpert eine emanzipative Spiritualität» (5/6)

Beyoncés wird immer wieder als Göttin des Showbusiness bezeichnet, ebenso Taylor Swift. Ihre jeweiligen Fangemeinden verehren die beiden wie Ikonen. Theologen und Theologinnen loten das spirituelle Potential ihrer Lieder aus und veranstalten Beyoncé-Messen oder Swift-Seminare.

«Wir haben 50 Leute erwartet. Es kamen fast 1000», sagt die Theologin Yolanda Norton. Sie hat 2018 die erste „Beyoncé-Messe“ in der Grace Cathedral in San Francisco veranstaltet. Die Lieder von Beyoncé führen dabei durch die Liturgie.
«Wir vergöttern nicht Beyoncé. Aber ihre Texte laden dazu ein über Befreiung zu sprechen. Darüber, was es bedeutet, selbst im eigenen Geburtsland eine Fremde zu sein», erklärt Norton.

«So helfen uns ihre Lieder im Gottesdienst dabei besonders die Erfahrungen Schwarzer Frauen ins Zentrum zu rücken. Aber auch die anderer Communities, für die die Kirche nie ein Ort der Zuflucht, sondern ein Ort des Schmerzes und der Ablehnung war.»

Linda Kreuzer, katholische Theologin und Philosophin, hat sich mit Taylor Swift aus feministisch-theologischer Perspektive beschäftigt:
«Swift wird von ihren Fans wie eine Art Alltagsheilige verehrt – und offensichtlich stillt sie spirituelle Bedürfnisse.»
Für Linda Kreuzer ist Taylor Swift eine Art «popkulturelle Care-Ikone».


Die Sommerserie «Gott und Pop» läuft vom 13. Juli bis 17. August 2025 auf Radio SRF 2 Kultur, sonntagmorgens 08:30 Uhr, und online als Podcast srf.ch/perspektiven.

In der Sendung zu Wort kommen:

· Yolanda Norton, Pfarrerin, Assistenzprofessorin und Vertreterin der so geannten "Womanist"-Befreiungstheologie
· Linda Kreuzer, Sozialethikerin und katholische Theologin an der Universtität Wien

Autorin: Anna Jungen





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