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Medikamente dort zurückgeben, wo man sie bezogen hat.
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Entsorgen von Medikamenten - oder werden diese recycliert?

Wer hat im Badezimmerschränkchen nicht abgelaufene oder nicht mehr gebrauchte Tabletten, Tröpfchen, Salben, Brausetabletten oder Zäpfli. Wohin damit? Sicher nicht in den Hauskehricht. Medikamente dorthin zurückbringen, wo man sie her hat. Das können auch der Hausarzt oder die Drogerie sein.

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Enea Martinelli ist Chefapotheker am Spital Interlaken. Er sagt:

  • Medikamente wie Tröpfchen, Salben, Brausetabletten oder Tabletten dorthin zurückbringen, wo man sie her hat. Das können die Apotheke, die Arztpraxis oder die Drogerie sein.
  • Medikamente gehören nicht in den Hausmüll. Zum einen können sie, bevor sie in der Verbrennungsanlage sind, nass werden und sich auflösen und so in die Umgebung gelangen. 
  • Medikamente immer in der Originalverpackung zurückbringen. Die Trennung in Papier, Plastik und Alu wird von Profis gemacht. Dank der Originalverpackung weiss der Apotheker, was wie entsorgt werden muss. Nur die Originalverpackung bietet Gewähr, dass die entsprechenden Inhaltsstoffe fachgerecht entsorgt werden. 
  • Medikamente werden verbrannt. Je nach Inhaltsstoff variiert die Temperatur. «Krebsmedikamente beispielsweise werden in speziellen Öfen bei 2000 Grad Celsius verbrannt», sagt Martinelli.
  • Medikamente nie über die Toilette entsorgen!
  • Apotheken, Drogerien und Praxen können und dürfen Medikamente nicht zurücknehmen. Zu unsicher ist die Aufbewahrungs- und Lagerungskette, sagt Enea Martinelli. 
  • Angebrauchte Medikamente können auch nicht für Menschen in Kriegsgebieten oder in Länder der Dritten Welt gespendet werden. «Das Aussortieren kommt viel zu teuer. Und in diesen Ländern versteht niemand den Beipackzettel in deutsch, französisch und italienisch.» Für Martinelli ist klar: Geldspenden für Medikamente sind effektiver und helfen viel nachhaltiger und besser.

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