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Hélène Miard-Delacroix: «In Frankreich ist die Stimmung düster»

In Frankreich lähmen Streiks in den Raffinerien das halbe Land. Zehntausende demonstrieren in Paris für mehr Kaufkraft. Ein allgemeiner Streiktag ist angekündigt. Weiten sich die Proteste weiter aus? Die Sorbonne-Professorin Hélène Miard-Delacroix ordnet die Ereignisse im Tagesgespräch ein.

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Morgens um vier Uhr aufstehen, um irgendwo einen Tropfen Benzin zu ergattern und der Arbeit nachgehen zu können. Dies ist kein Zustand in einem Drittweltland, sondern die momentane Lage in Frankreich. Viele Menschen sind am Ende ihrer Kräfte, das Land ist gespalten in Peripherie und Zentren. Vor allem die ländliche Bevölkerung hat längst nicht überall die Möglichkeit, öffentlichen Verkehr zu benutzen.

Zu den Verhandlungen um mehr Lohn gesellt sich nun der Unmut über zu wenig Benzin oder zu teure Energie – die Streiks der Gewerkschaften vermischen sich mit Protesten der Unzufriedenen.
Helfen schnelle Zugeständnisse der Konzerne an die Streikenden und Protestierenden? Oder muss der Staat die Streikenden zur Arbeit verpflichten?

Die Historikerin und Professorin für Deutsche Zeitgeschichte an der Pariser Universität Sorbonne, Hélène Miard-Delacroix, ordnet die Ereignisse in Frankreich ein - bei Karoline Arn.

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