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Ingo Potrykus: Der Goldene Reis, Durchbruch und Enttäuschung

Im Jahr 2000 gelang dem ETH-Pflanzenforscher Ingo Potrykus ein wissenschaftlicher Durchbruch: Er veränderte Reis genetisch, um dem Vitamin-A-Mangel entgegenzuwirken. Diesen Herbst wurde auf den Philippinen die erste Ernte eingefahren. Eine Erfolgsgeschichte ist es dennoch nicht.

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Der heute 89-jährige emeritierte Professor für Pflanzenforschung der ETH Zürich musste im Krieg sein Essen zusammenstehlen, um zu überleben. Mit seiner Forschung wollte er deshalb gegen den Hunger ankämpfen. Er schaffte einen wissenschaftlichen Durchbruch, den kaum jemand für möglich gehalten hätte: Reis genetisch so zu verändern, dass er dem Vitamin-A-Mangel entgegenwirken sollte. «Vitamin-A-Mangel ist der stille Hunger. Man spürt ihn erst, wenn es zu spät ist», sagt er. Sein Ziel: Millionen von Kindern vor dem Erblinden und dem Tod zu bewahren. Diesen Herbst ist auf den Philippinen die erste Ernte des sogenannten Goldenen Reises eingefahren worden. Doch die Widerstände dagegen sind ungebrochen gross.

Ingo Potrykus schaut mit gemischten Gefühlen auf sein Lebenswerk zurück und auf die politischen Diskussionen rundum. Was ihn bis heute motiviert, sein Werk weiterzuführen, mit welchen Widerständen er nicht gerechnet hat, und warum er nicht weiss, ob er im Rückblick diesen riesigen Effort noch einmal machen würde – das erzählt er im Tagesgespräch bei Karoline Arn.

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