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Als niemand Bundesrat werden wollte

Wenn heute ein Bundesrat zurücktritt, wollen viele seine Nachfolge antreten. Das war bei der ersten Bundesratswahl vor 175 Jahren ganz anders. Kaum jemand mochte sich zur Verfügung stellen. Die Aufgaben waren noch kaum definiert. Zudem musste man mit der Familie nach Bern zügeln. 

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Aus Zürich oder dem Tessin nach Bern umziehen, war damals eine grosse Sache. Nur per Pferd und Wagen konnte man die neue Bundesstadt erreichen. Züge gab es noch keine. Deshalb überlegten sich mögliche Bundesratsanwärter zweimal, ob sie sich zur Wahl stellen sollten. Denn es hiess für deren Familien, Abschied nehmen von Zürich, von Solothurn oder vom Tessin, um sich in Bern ein neues Leben aufzubauen.

Zudem lagen die Aufgaben des Bundesrates noch ziemlich im Nebel, wie es Urs Altermatt ausdrückt. Er ist emeritierter Professor für Zeitgeschichte an der Uni Fribourg und Verfasser mehrerer Standardwerke zum Bundesrat. Er weiss, wer stiller Schaffer, Lichgestalt oder tragische Figur war. Urs Altermatt nimmt uns mit auf eine Zeitreise: Es ist der 16. November 1848, die nigelnagelneue Bundesversammlung ist zusammengetreten, um das erste Bundesratskollegium zu wählen. Freiwillige vor!

Urs Altermatt ist Gast bei Moderator Stefan Siegenthaler

Zum Bild: Ein Stich des Bundesrats im Jahr 1848, mit Jonas Furrer (1), Henri Druey (2), Ulrich Ochsenbein (3), Friedrich-Frey Herose (4), Wilhelm Mathias Naeff (5), Stefano Franscini (6) und Josef Munzinger (7). 

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