Dieser Sinfonie begegnet man im Konzertsaal selten. Claudio Abbado etwa hat sie mit «seinem» Lucerne Festival Orchestra nie dirigiert, Riccardo Chailly tut es nun dieses Jahr. Der Grund: Nur das Adagio ist von Mahler vor seinem Tod 1911 noch so weit komponiert worden, dass es aufgeführt werden konnte. Von den übrigen Sätzen existieren nur Skizzen, die später (hier: von Deryck Cooke) vervollständigt wurden.
Mahlers zehnte Sinfonie kündet von grossen seelischen Erschütterungen; bisweilen scheint Mahlers Musik mit ihren dissonanten Akkorden wie vor Qual zu schreien. Ein grosser Kontrast dazu sind die Lieder von Mahler, die davor von der Mezzosopranistin Elīna Garanča gesungen werden, wie auch das Eröffnungsstück von Pierre Boulez.
Pierre Boulez: Mémoriale (... explosante-fixe ... Originel)
Gustav Mahler: Rückert-Lieder
Gustav Mahler: Sinfonie Nr. 10 Fis-Dur (Aufführungsversion von Deryck Cooke)
Lucerne Festival Orchestra
Riccardo Chailly, Leitung
Elīna Garanča, Mezzosopran
Zeitversetzte Liveübertragung aus dem KKL Luzern