Nachdem am vergangenen Montag neun Frauen porträtiert wurden, die SRF geprägt haben , sind nun Männer an der Reihe, die beim öffentlich-rechtlichen Sender der Deutschschweiz besonders grosse Spuren hinterlassen haben.
Mäni Weber
Nach Anfängen beim Radio erhielt Herrmann Weber, den alle nur «Mäni» nennen, 1963 seine erste TV-Show. «Dopplet oder nüt» und dessen Nachfolger «Wär gwünnt» erreichten zuvor unerreichte Zuschauerquoten. Vom Bildschirm verabschiedete sich der Basler 1977 mit nur 42 Jahren auf dem Höhepunkt. Dem Radio hingegen blieb er noch bis 1994 treu.
Beni Thurnheer
Sein Übername «Beni national» sagt alles. Zur öffentlichen Person wurde der gebürtige Winterthurer 1973 als Sportmoderator beim Schweizer Radio. Bald folgte der Wechsel auf den Bildschirm – zuerst beim Sport, dann auch als Showmaster von «Tellstar» (1980-1991) und «Benissimo» (1992-2012). Stets beeindruckte Thurnheer durch seine ausgeprägte Wortgewandtheit.
Kurt Felix
Der erste grosse Wurf des begnadeten Formate-Entwicklers Kurt Felix war in den späten 1960er Jahren die Jass-Sendung «Stöck, Wyys, Stich», die er auch moderierte. Sie existiert noch heute als «Samschtig-Jass» . 1973 erfand Felix die Spielshow «Teleboy» mit versteckter Kamera. Dieses Prinzip setzte er ab 1980 für die ARD in der Samstagabendsendung «Verstehen Sie Spass?» um. 1987 kehrte er mit «Supertreffer» nochmals zum Schweizer Fernsehen zurück, ehe er sich 1991 mit erst 50 Jahren endgültig von der Tätigkeit als Moderator verabschiedete.
Ueli Beck
1964 erhielt das Landesradio einen neuen Mitarbeiter namens Ueli Beck. Der damals 34-Jährige mit der markanten Stimme blieb dem Sender über Jahrzehnte treu. Von seiner Popularität zeugt der Übernahmen «Mister Beromünster». Zu den beliebtesten Sendungen des in Zürich geborenen Moderators gehörten «Nachtexpress» und «Autoradio Schweiz».
Kurt Aeschbacher
Mit rund 2000 Moderationen in seinem Vierteljahrhundert bei SRF darf Kurt Aeschbacher getrost als ein Stück Fernsehgeschichte bezeichnet werden. In Sendungen wie «Karussell», «Casa nostra», «Grell Pastell» und zuletzt schlicht und einfach «Aeschbacher» bewies der Berner mit seinem Gespür stets von neuem, wie ein einfühlsamer Talkmaster das Maximum aus seinen Gästen herausholt
François Mürner
Kaum einer hat das Deutschschweizer Radio so geprägt wie François Mürner. Neben der markanten Stimme erlangten auch die Initialen FM in seiner fast 45-jährigen SRF-Karriere Kultstatus. Mürner moderierte unzählige Formate und gehörte 1983 zum Gründungsteam von Radio SRF 3, damals DRS 3. Zuletzt gab er sein Wissen bei Radio SRF als Leiter Moderationsstrategie weiter, ehe er 2013 in Pension ging.
Roger Schawinski
Roger Schawinski gilt als der Schweizer Medienpionier schlechthin. Seine TV-Karriere begann 1972 als Journalist beim Schweizer Fernsehen. 1974 folgte ein monumentaler Wurf, als er das Konsumentenmagazin «Kassensturz» gründete und auch selber moderierte. Ab 2011 schloss sich der Kreis, indem Schawinski mit einer gleichnamigen Talkshow nach über 30 Jahren zu SRF zurückkehrte.
Karl Erb
SRF-Kommentator Karl Erb war seinerzeit der mit Abstand populärste Schweizer Sportreporter und prägte von 1962 bis 1981 die Berichterstattung im nationalen Fernsehen. Unvergessen ist, wie sich seine Stimme 1970 bei Bernhard Russis WM-Triumph vor Begeisterung überschlug. 2018 verstarb Erb im Alter von 92 Jahren.
Wysel Gyr
Mit Wysel Gyr (1927-1999) verbinden ältere Jahrgänge volkstümliche Unterhaltung. Fernsehsendungen wie «Gala für Stadt und Land» oder «Öisi Musig» führten dazu, dass der gebürtige Zürcher den Übernamen «Ländlerpapst» erhielt. Begonnen hat die SRF-Karriere des späteren Moderators 1961 als Ressortchef «Heimat».