Die Schriftstellerin Svenja Herrmann ist leidenschaftliche Köchin. Sie liebt besonders die italienische Küche und hat uns darum beim Interview ein italienisches Omelett gekocht. Es stellt sich heraus: Kochen und Texten haben durchaus Gemeinsamkeiten.
SRF: Was gefällt Ihnen am Kochen besonders?
Svenja Herrmann: Kochen ist für mich eine willkommene Pause. Man hat beim Zubereiten Zeit, über den Tag nachzudenken. Darüber, was war und was noch kommt – gerade am Mittag. Es ist auch eine schöne Möglichkeit, Abstand zu nehmen von einem Text, an dem man gerade schreibt.
Ich arbeite ausserdem viel mit Kindern und Jugendlichen im Bereich Schreibförderung, zum Beispiel in meinem Projekt «Schreibstrom». Da bin ich viel in Interaktion mit jungen Menschen, was wunderbar ist. Ich bin dann auch immer wieder froh, etwas für mich zu kochen und zu essen – in aller Stille.
Was kochen Sie am liebsten?
Ich bin sehr der italienischen Küche zugewandt. Da lässt sich viel kombinieren und improvisieren.
Was essen Sie am liebsten?
Ich bin eine grosse Pasta-Anhängerin. Wenn ich eine Zeit lang auf Pasta verzichten muss, zum Beispiel auf einer Reise, dann vermisse ich sie richtig. Mein anderes absolutes Lieblingsgericht ist ein ganz Einfaches: Bratkartoffeln mit Zwiebeln.
Warum haben Sie für uns gerade dieses Gericht ausgewählt?
Kochen und Reden ist so eine Sache, da habe ich mir ein Gericht überlegt, bei dem man sich beim Kochen noch unterhalten kann. Ein Gericht ohne allzu viele Schritte, zudem frisch und zum Mittagessen und in der Sommerhitze geeignet.
Gibt es Bezüge zwischen dem Kochen und Ihrer künstlerischen Tätigkeit?
Ja, wenn es darum geht, die Welt mit allen Sinnen wahrzunehmen, ihr zu begegnen mit ihren Gerüchen und Geräuschen, dann gibt es eine Verbindung zum Schreiben. Auch bei der Überarbeitung eines Textes: Man kann beides, ein Gedicht und ein Gericht, überfrachten. Manchmal ist einfacher besser. Das heisst aber nicht, dass es weniger komplex ist.
Das Gespräch führte Sarah Herwig.