Seine Gitarre, seine Musik, seine Kostüme: David Bowies Universum hat im Osten Londons eine Bleibe gefunden – im V&A East Storehouse. Hier lässt sich ab sofort erkunden, was Bowie während seines Künstler-Lebens wichtig war.
Über 90'000 Objekte haben sich über die Jahre angesammelt. Ein wahrer Schatz.
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Bild 1 von 6. Eintauchen in die «Bowieverse». 200 Exponate sind im David-Bowie-Centre aktuell ausgestellt. Bildquelle: V&A/David Parry, PA Media Assignments.
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Bild 2 von 6. Darunter: Der Union-Jack-Frack, den David Bowie zusammen mit Alexander McQueen 1997 entworfen hat. Bildquelle: V&A/David Parry.
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Bild 3 von 6. Ikonische Kleidungsstücke wie das von Kansai Yamamoto designte Outfit für Ziggy Stardust dürfen natürlich in keiner Sammlung fehlen. Bildquelle: V&A/David Parry .
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Bild 4 von 6. Getragen hat David Bowie den Catsuit für seine Performances im Jahr 1973. Bildquelle: V&A/Mick Rock.
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Bild 5 von 6. Für sie ist das Bowie-Archiv ein Kraftort: V&A Kuratorin Harriet Reed, mit einer von Bowies Gitarren – einer 12-saitige L-6NC-Akustikgitarre. Bildquelle: V&A/David Parry.
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Bild 6 von 6. Auch das kann im Bowie-Archiv unter die Lupe genommen werden: ein Modell für David Bowies «Diamond Dogs»-Tour aus dem Jahr 1974. Bildquelle: V&A/David Parry.
Qual der Wahl
«Das David-Bowie-Archiv ist ein Kraftort», sagt Madeleine Haddon. Sie ist Kuratorin beim Victoria & Albert Museum, welches Bowies Nachlass den Erben abgekauft hat und nun für die Öffentlichkeit zugänglich macht.
Haddon: «Kraftvoll sind die vielen persönlichen Dokumente, Zeichnungen, Skizzen und Notizen, die seine kreative Arbeitsweise nachvollziehbar machen.»
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Bild 1 von 3. Die Sammlung gewährt Einblicke in die kunstvolle Welt von David Bowie, vor und hinter den Kulissen. Bildquelle: V&A/The David Bowie ArchiveTM.
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Bild 2 von 3. Wie dieses Sketches von David Bowie für das Filmprojekt Diamond Dogs im Jahr 1974. Bildquelle: V&A/The David Bowie ArchiveTM.
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Bild 3 von 3. Auch ein Selbstporträt befindet sich unter den Ausstellungsstücken. Bildquelle: V&A/The David Bowie ArchiveTM.
Rund 200 Objekte hat Haddon aus dem umfangreichen Nachlass für die Eröffnungsausstellung im lediglich rund 100 Quadratmeter grossen David-Bowie-Centre ausgewählt. «Die Auswahl hat mir grosses Kopfzerbrechen bereitet.»
Noch einmal Ziggy Stardust nachspüren
In sieben Schaukästen sind Konzert-Outfits, unveröffentlichte Fotos, handschriftliche Notizen und Entwürfe zu sehen – für Bühnen-Shows, Konzerte, Filme oder Musicals. Darunter auch von «The Spectator», einem Musical-Entwurf über die Hinrichtung eines Diebes im London des 18. Jahrhunderts, an dem David Bowie bis kurz vor seinem Tod im Januar 2016 arbeitete.
Madeleine Haddons Lieblingsobjekt in der Ausstellung ist ein Foto, das David Bowie vor seinem Schminkspiegel zeigt, Mitte der 1970er-Jahre: «Es zeigt den intimen Moment, in dem sich David Bowie in Ziggy Stardust verwandelt. Das Foto bekommen Fans erstmals zu sehen.»
Mit der androgynen Kunstfigur gelingt David Bowie 1972 der Durchbruch. Und Ziggy Stardust hat auch in der Ausstellung einen prominenten Platz: ein gestrickter, asymmetrischer Einteiler, die berühmte rot-blaue Lederjacke und Fotos von Bowie im Ziggy-Stardust-Look sind zu sehen.
Auch aus nächster Nähe: Fans und Forscher können bis zu fünf Objekte vor ihrem Besuch im David-Bowie-Centre zur Ansicht bestellen und diese in einem für sie reservierten Raum im Detail betrachten.
Bereits über 500 Reservationen eingegangen
Schon vor der Eröffnung des Bowie-Centres am 13. September sind über 500 Reservationen eingegangen. «Am häufigsten reserviert worden ist bisher der von Alexander McQueen entworfene Frack, den David Bowie am Konzert anlässlich seines 50. Geburtstag 1997 getragen hat», sagt Kuratorin Harriet Reed vom Victoria & Albert Museum. Das V&A East Storehouse schaltet alle sechs Wochen neue Besuchstermine frei. Der Besuch ist gratis.
Besonders gefragt seien auch Kostüme und Dokumente zur Kunstfigur Ziggy Stardust. Harriet Reed zeigt ein Paar Schuhe, die David Bowie als Ziggy Stardust getragen hat. «Sie wurden in New York gefertigt und sind ein Beispiel für seine wunderbar schrägen Kostüme.»