«Unten grau, oben blau» – mit dieser bekannten Wetter-Floskel lässt sich das Wetter der nächsten Tage perfekt zusammenfassen. Ab welcher Höhe die Sonne scheint, zeigt uns die Hochnebelobergrenze.
Hochnebel in ständiger Bewegung
In der Realität hat der Hochnebel keine feste Obergrenze. Er ist wie ein Meer in ständiger Bewegung, sodass sich seine Obergrenze in kurzer Zeit stark verändern kann.
Die Höhe der Hochnebelobergrenze hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Bise lässt den Hochnebel steigen
Wenn die Bise auf die Voralpen trifft, drückt der Wind die Hochnebeldecke an den Bergen nach oben. Vereinfacht lässt sich sagen: Je stärker die Bise, desto höher der Hochnebel.
Oder: Falls die Bise im Laufe des Tages stärker wird, steigt der Hochnebel an. Wird sie schwächer, sinkt er.
Südwestwind lässt den Hochnebel sinken
Bei Südwestwind ist genau das Gegenteil der Fall. Dabei wird die Hochnebeldecke von den Voralpen weggedrückt und sinkt dadurch ab. Bläst der Südwestwind lange und stark genug, kann sich der Hochnebel vollständig auflösen.
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Bild 1 von 4. Auch wenn sich der Hochnebel in den kommenden Tagen teilweise auflöst: Wer auf Nummer sicher gehen will, flieht in die Berge. Bildquelle: Marcel Hiltbrand.
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Bild 2 von 4. In den Bergen angekommen, erwartet Sie Top-Wanderwetter. Bildquelle: Luciano Moraschinelli.
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Bild 3 von 4. Am Ende sind es nur wenige Meter, die zwischen Wolkengrau und Himmelsblau entscheiden. Bildquelle: Luciano Pau.
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Bild 4 von 4. Bei der Hochnebelobergrenze um 1000 m kann man bei der Belchenflue/BL mit etwas Glück einen faszinierenden Nebelfall beobachten. Bildquelle: Adrian Wirz.
Die Alpentäler und der verflixte Hochnebelsauger
Damit sich der Hochnebel bis in die Alpentäler ausbreiten kann, muss er hoch genug sein. Dabei gilt: Je höher die Hochnebelobergrenze, desto stärker sind die Alpentäler vom Hochnebelmeer geflutet.
Aber Achtung: Nur weil ein Alpental am Vormittag hochnebelfrei ist, heisst das nicht, dass es den ganzen Tag so bleibt. Die Erwärmung des sonnigen Alpentals führt tagsüber zu einem Wind, der talaufwärts bläst. Ist dieser stark genug und ist der Hochnebel nicht zu weit entfernt, kann er den Hochnebel tagsüber ins Tal «saugen».