Viele Regentage
In der Deutschschweiz gab es verbreitet 13 bis 15 Tage mit Regen. Das sind 2 bis 5 Tage mehr als in der Norm der Jahre 1991 bis 2020. Überdurchschnittliche Niederschlagsmengen gab es dabei aber meist nur am Alpennordhang und im Osten. Im Süden, wo der Regen bitter nötig wäre, kamen nur 40 bis 70 % der normalen Niederschläge zusammen, vieles davon innert kurzer Zeit.
Es erstaunt darum auch nicht, dass es weniger sonnig war wie üblich. Die Verteilung ist aber unfair: Während der Norden nur rund 70 % der normalen Sonnenscheindauer kassierte, gab es im Süden eine leicht überdurchschnittliche Besonnung. Der Grund ist beim Nordföhn zu finden, der auf der Alpensüdseite ein häufiger Gast war und die Luft im abtrocknete.
Seit halbem Jahr wieder einmal zu kalter Monat
Im Vergleich zur Norm gab es in der ganzen Schweiz im April 2023 tiefere Durchschnittstemperaturen. Wobei die Differenz im Süden nur gering ist. Im Norden lagen die Tageshöchsttemperaturen 1 bis 3 Grad unter dem Mittel. Seit September 2022, seit also einem halben Jahr, gab es in diesem Monat zum ersten Mal wieder unterdurchschnittliche Temperaturen.
Kurze Wintereinbrüche
Der Winter versuchte aufzuholen, was er verpasst hatte. Kurzzeitig fielen sogar Flocken bis 500 m hinunter und einige haben die Sommerreifen wohl zu früh aufgezogen. Vor allem in den zentralen und östlichen Alpen normalisierten sich stellenweise die Schneehöhen. In kurzer Zeit am meisten Neuschnee fiel in San Bernardino: Am 21. April lag dort 54 cm Neuschnee, der auf der A13 sogar zu einer kurzen Strassensperrung führte.
Orkanböe im Laufental
Nachdem sich der März mit kräftigen Gewittern verabschiedet hatte, waren Gewitter lange Zeit kein Thema mehr. Am 23. April gab es etwa 2000 Blitzeentladungen über der Schweiz, am 28. April sogar über 6000. An diesem Tag zog eine langlebige Superzelle von der Nordwestschweiz über die Zentralschweiz, bis sie sich in den Glarner Alpen auflöste. Mit diesem starken Gewitter wurde im Laufental eine Windspitze von 122 km/h gemessen.