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Optisches Phänomen Lichtsäulen dank Diamantenstaub

In der kalten Nacht auf Freitag konnte man im Oberengadin seltene Lichtsäulen bewundern.

Die senkrechten Lichtsäulen sehen aus wie nach oben gerichtete Scheinwerfer oder wie mysteriöse Laserstrahlen. Die Lichtsäulen entstehen, wenn Licht an Eisplättchen reflektiert wird.

Lichtsäulen entstehen dank Diamantenstaub

Damit Lichtsäulen entstehen können, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:

  • sehr kalte Luft, deutlich unter -10 Grad
  • möglichst windstill
  • genügend feucht

In Oberengadin hat in der Nacht auf Freitag alles gepasst. In Samedan/GR sank die Temperatur auf -20 Grad und über dem Talboden bildeten sich viele flache Eisplättchen oder Eissäulen, auch bekannt unter dem Namen «Diamantenstaub» oder «Polarschnee». Das vom Boden kommende Licht (z.B. eine Strassenlaterne) wird dabei an der Unterseite der horizontal in der Luft schwebenden Eiskristalle reflektiert, wodurch sich die Lichtsäulen bildeten. Dabei gilt: Je dicker die Schicht mit den Eiskristallen, desto ausgeprägter erscheint die Lichtsäule.

Diamantenstaub und Polarschnee

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Diamantenstaub ist eine Form des Niederschlags und wird gerne auch als «Polarschnee» bezeichnet, weil dieser eigentlich für die extrem kalten polaren Regionen charakteristisch ist. Das Besondere dabei: Der Niederschlag tritt häufig bei gering bewölktem oder gar wolkenlosem Himmel auf. Es handelt sich um winzige Eiskristalle, die sich in feuchter, nahezu gesättigter Luft durch Resublimation des in der Luft enthaltenen Wasserdampfes (direkter Übergang vom gasförmigen in den festen Aggregatzustand) in bodennahen Luftschichten der Atmosphäre niederschlagen. Da Wasser in der Atmosphäre bis zu Temperaturen von etwa -10 Grad Celsius im flüssigen Zustand vorkommt und bei wasserdampf-gesättigter Luft demnach eher zu Nebel kondensiert als zu Eiskristallen resublimiert, benötigt es entsprechend niedrigere Temperaturen von (deutlich) unter -10 Grad Celsius. Die Bezeichnung «Diamantenstaub» rührt von dem Umstand her, dass die Eiskristalle die Luft vor allem tagsüber bei Sonnenschein zum «Funkeln» bringen.

In der Nacht führt der Polarschnee dann zu den Lichtsäulen.

Quelle: DWD

Meteo, 28.11.25, 12:55 Uhr

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