Im Atlantik wütet Hurrikan Humberto. Vor der Küste Floridas befindet sich der tropische Sturm Imelda auf seinem Weg zu einem Hurrikan.
Die Stürme machen sich auf den Weg über den Atlantik nach Europa. Humberto erreicht vermutlich am Samstag das europäische Festland. Zu Beginn der Reise sind sie aber nicht alleine unterwegs – sie kommen sich nahe!
Karussell der Hurrikane: der Fujiwhara-Effekt
Kommen sich zwei Hurrikane nahe, beeinflussen sie sich. Die Stürme drehen sich nicht nur um sich selbst, sondern beginnen um ein gemeinsames Zentrum zu drehen. Dies geschieht, sofern sie ungefähr gleich gross sind. Ist ein Hurrikan deutlich grösser als der andere, wirbelt er den kleineren um sich herum.
Dieser «Tanz» kann auf verschiedene Arten enden: Die Hurrikane werden schwächer, sie verschmelzen oder ein Hurrikan koppelt sich ab. Bei diesen beiden Stürmen passiert gemäss Wettermodellen Letzteres: Humberto löst sich los und begibt sich rasch nach Europa. Imeldas weitere Reise ist ungewiss.
Benannt ist dieser Effekt nach dem japanischen Meteorologen Sakuhei Fujiwhara. Er beschrieb dieses Phänomen in den 1920er Jahren zum ersten Mal. Der Effekt tritt auf, wenn beide Hurrkane näher als rund 1400 km sind.
Wie wird unser Wetter?
Die beiden Hurrikane machen eine genaue Prognose des kommenden Wochenendes fast unmöglich. Denn es ist unklar, wie, wo und in welcher Stärke die Hurrikane auf Europa treffen. Ziehen sie weit in den Norden, wird unser Wetter kaum beeinflusst. Behalten sie ihre geografische Höhe, bringen sie Wolken und Regen zu uns. Ein Hurrikan verwandelt sich während seiner Reise auf dem Atlantik von einem Hurrikan zu einem «normalen» Tiefdruckgebiet.