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100 Jahre Stiftung Viscosuisse Für viele war die «Viscosi» mehr als ein Arbeitgeber

Die einst so stolze Viscosuisse in Emmen gibt es seit 2006 nicht mehr. Doch die gleichnamige Stiftung ist noch immer für ehemalige «Viscösler» da - seit mittlerweile 100 Jahren.

Die Stiftung Viscosuisse ist für ehemalige und aktive Angestellte der Viscosuisse und ihrer Nachfolge-Firmen – die «Viscösler», wie sie sich selber nennen – erste Anlaufstelle bei finanziellen Notlagen. «Wir helfen bei Engpässen und bieten Schuldenberatungen an», sagt Erika Roos, die Geschäftsleiterin der Stiftung. Die Stiftung gewährt aber auch Darlehen und Hypotheken zu Vorzugszinsen. Die Mittel dazu erwirtschaftet sie aus ihren Immobilien.

Landkäufe, um auf den Grundstücken Häuser für die Arbeiter zu bauen: Blick in eine Übersicht der Kaufbriefe der Viscosuisse.
Legende: Landkäufe, um auf den Grundstücken Häuser für die Arbeiter zu bauen: Blick in eine Übersicht der Kaufbriefe der Viscosuisse. Michael Zezzi / SRF

Günstige Wohnungen für die Arbeiter

Die Viscosuisse unterstützte ihre Angestellten schon seit den Anfangszeiten – nicht ganz uneigennützig. Da in der Fabrik rund um die Uhr gearbeitet wurde, war es für die Firma wichtig, dass die Angestellten in der Nähe wohnten. Die Viscose kaufte darum in den 1920er-Jahren für über 16 Millionen Franken Land in Emmenbrücke und baute darauf Wohnungen und Häuser. Diese konnten die Angestellten zu guten Konditionen mieten oder kaufen.

Kinder spielen vor Arbeiterhäusern der Viscosuisse (ca. 1970): Da die Fabrik rund um die Uhr lief, war es wichtig, dass die Arbeiter in der Nähe wohnen konnten.
Legende: Kinder spielen vor Arbeiterhäusern der Viscosuisse (ca. 1970): Da die Fabrik rund um die Uhr lief, war es wichtig, dass die Arbeiter in der Nähe wohnen konnten. ZVG

«Die Viscosuisse zahlte eher schlechte Löhne», sagt Stiftungsratspräsident Peter Rheintaler, selber ein ehemaliger Viscösler. «Dies machte sie aber wett durch viele Zusatzangebote. Es gab eine eigene Krankenkasse, einen Kindergarten, Kinderbetreuung und Weihnachtsgeschenke, die aus einem Katalog gewählt werden konnten.»

Die Serie «1919-2019 – 100 Jahre Geschichte und Geschichten»

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Ein schwarz-weisses Foto zweier Mädchen, in einer Hand gehalten.
Legende: Miriam Eisner / SRF

Als Ende 1918 der Erste Weltkrieg zu Ende geht, atmen die Menschen auf – auch in der Schweiz, die von den direkten Folgen des Kriegs verschont geblieben ist. Aufbruchstimmung macht sich breit in einer Gesellschaft, die die Entbehrungen der Kriegsjahre hinter sich lassen und in eine neue Zeit aufbrechen will.

Bemerkbar macht sich das auch bei der Gründung von Vereinen, Firmen und Klubs: 1919, im ersten Jahr nach Kriegsende, schiessen neue Institutionen und Unternehmen förmlich aus dem Boden. Das Regionaljournal Zentralschweiz stellt in einer Serie eine Auswahl davon vor.

Über die Links gelangen Sie zu sämtlichen Beiträgen und Artikeln der Serie. Sobald sie publiziert sind, werden sie hier verlinkt:

30.9. Stiftung Viscosuisse, Emmenbrücke

1.10. Viehzuchtgenossenschaft Wolfenschiessen

2.10. Veloclub Rothenburg

3.10. Die 100-jährige Helene von Flüe, Sachseln

4.10. Skischule Andermatt

6.10. Rückblick mit Historiker Markus Furrer

7.10. Möbelhaus Muoser, Schattdorf

8.10. Pro Senectute Kanton Schwyz

9.10. Alpenclub Gerliswil, Emmenbrücke

10.10. Frauengemeinschaft Cham

11.10. Pistolenclub Malters

SRF 1, Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr

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