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Friedliches Nebeneinander von «Tiegel» und Digitaldruck: Für bestimmte Drucke ist auch heute noch die Ur-Technologie unverzichtbar.
Aus Digital vom 24.01.2024. Bild: Reto Widmer / SRF (Montage)
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40 Jahre Mac 1984 leitete der Ur-Mac die Digitalisierung der Druckbranche ein

Die Druckbranche digitalisiert sich schon seit Jahrzehnten. Den Anfang dazu machte der erste Apple-Mac im Jahr 1984.

1984 zeigte Apple Chef Steve Jobs den ersten Mac. Der Computer mit Maus war eine kleine Revolution. Für die Druckbranche interessant wurde der kompakte Würfel, als die Software-Schmiede Adobe im Jahr 1985 «Pagemaker» präsentierte.

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Archiv: Weltneuheit: Der «MacIntosh» von Apple
Aus SRF WISSEN vom 25.01.1984.
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Dieses extra für den Mac geschriebene Programm ermöglichte «Desktop Publishing»: Drucksachen gestalten am Computer. «Pagemaker» und Mac: Das «Traumpaar» veränderte in den folgenden Jahrzehnten die Druckbranche massiv.

Schriftsetzer: In Würde verschwunden

Die Digitalisierung begann mit der sogenannten Vorstufe. Jahrhunderte hatten Schriftsetzer mit Bleilettern Buchseiten und andere Drucksachen gestaltet. Das war nun am Bildschirm, mit der Maus möglich. Jeder mit ein wenig Geschick konnte jetzt am Computer digital layouten und Schriftsetzerin sein.

Der ehemals stolze Beruf des Schriftsetzers, angesehenes Handwerker mit guter Bildung, Zünften und Bräuchen, wie dem «Gautschen», ist heute verschwunden und dem Polygrafen gewichen.

Digitaldruck: Erfüllt fast jeden Wunsch

Seit einigen Jahren ist nicht mehr nur die Vorstufe digital, sondern auch der Druck. Eine Digitaldruckmaschine ähnelt einem Kopierapparat, ist aber grösser und kostet mehrere hunderttausend Franken. Ihr Vorteil: Sie druckt direkt «ab Datei» (digital) – es benötigt keine Zwischenschritte mehr, Belichten der Vorlagen beispielsweise, wie beim Offsetdruck.

Mehrere Meter lang: eine digitale Druckmaschine.
Legende: Eine digitale Druckmaschine sieht aus wie eine sehr grosse Kopiermaschine. SRF/Reto Widmer

Unschlagbar sind digitale Druckmaschinen, wenn es darum geht, kleine, personalisierte Auflagen zu drucken und spezielle Papierformate zu bedienen. Die lange geltende Weisheit «druck’ mindestens 2000 Stück, damit es sich lohnt» ist dank dieser Technologie passé.

Vernetzung: Druckfabriken in Asien

Wegen des Internets ist für Schweizer Druckereien die Konkurrenz aus dem Ausland riesig geworden. Digital erstellte Drucksachen können irgendwo gedruckt werden, auch bei Druckereien, die kleinere Löhne bezahlen oder sogar in Asien, wo es grosse Druckfabriken gibt. Das führte in den letzten Jahren zu einem grossen Druckereisterben.

Die klassische Dorfdruckerei ist ebenso aus vielen Orten verschwunden wie der Metzger oder der Bäcker. Daran hat aber nicht nur der Mac von 1984 Schuld, sondern vielmehr eine grundsätzliche Entwicklung weg vom Papier: Bücher als E-Books lesen, Zeitungen und das Amtsblatt auf dem Tablet – dieser Trend wird sich in den nächsten Jahren noch verstärken.

Herausforderung: Investitionen

In Zukunft wird es wohl noch weniger Druckereien brauchen. Wer überleben will, muss sich spezialisieren, etwa den klassischen Buchdruck à la Gutenberg mit Digitaldruck kombinieren – solche Spezialitäten bietet keine Billig-Online-Druckerei an. Die dazu notwendigen Investitionen sind kein Klecks und gehen schnell in sechsstellige Bereiche. Im Digitaldruck beispielsweise steht in den nächsten Jahren die Ablösung der Lasertechnologie durch Inkjet-Digitaldrucker an. Diese sind vom Druckbild her näher am klassischen Offsetdruck als die Laserdrucker.

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SRF 4 News, 24.1.2024, 11:15 Uhr

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