- Ende November starben in der Stadt Solothurn bei einem Brand sieben Menschen, darunter drei Kinder.
- Eine Frau hatte kurz nach dem Brand zugegeben, mit einer Zigarette im Bett eingeschlafen zu sein.
- Acht Monate nach der Brand-Tragödie laufen die Ermittlungen noch immer. Die Staatsanwaltschaft hat bislang keine Anklage erhoben.
Sieben weisse Rosen erinnerten an der Gedenkfeier in der St. Ursen-Kathedrale an die sieben Todesopfer der Brand-Tragödie in der Stadt Solothurn. Acht Monate ist das jetzt her. Die Ermittlungen zum verheerenden Brand laufen indes immer noch.
Zwar hatte die Polizei rasch die Brandursache bekannt gegeben: Unsachgemässer Umgang mit Raucherwaren. Eine Frau habe zugegeben, im Bett geraucht zu haben, ergänzte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft damals. Doch angeklagt wurde die Frau bislang nicht. Warum nicht?
Komplex und aufwändig
Die Solothurner Staatsanwaltschaft teilt auf Anfrage von SRF mit: «Auch wenn die mutmassliche Brandursache schnell gefunden worden zu sein schien, so bleibt zu berücksichtigen, dass es sich vorliegend um ein komplexes und aufwändiges Verfahren mit zahlreichen Beteiligten handelt. Die Strafuntersuchung wird daher zwingend noch einige Zeit in Anspruch nehmen.» Die Öffentlichkeit werde bei Abschluss des Verfahrens informiert.
Warum genau das Verfahren so komplex ist, bleibt unklar. Gemäss Staatsanwaltschaft wird die Strafuntersuchung «aktuell nur gegen eine Person geführt, dies wegen des Verdachts der mehrfachen fahrlässigen Tötung, der mehrfachen fahrlässigen Körperverletzung und wegen fahrlässiger Verursachung einer Feuersbrunst».
Im Haus hatten über 20 Personen gewohnt. Die Opfer waren Asylsuchende, welche vom Kanton im alten Gebäude untergebracht worden waren. Kurz nach dem Brand wurden Vorwürfe laut, der Brandschutz könnte nicht in Ordnung gewesen sein. Die Staatsanwaltschaft sagt dazu, es würden derzeit keine weiteren Strafuntersuchungen gegen andere Personen geführt.