Die Solothurner Filmtage feiern in diesem Jahr ihren 50. Geburtstag. In diesen 50 Jahren haben sich die Filmtage mächtig entwickelt. Für die ersten Filmtage reichte ein einziger Kinosaal noch. Der Anlass wurde damals von Skeptikern als «kulturelle Ghettoveranstaltung» bezeichnet. Erst im vierten Jahr wurden die Filmtage von einem auf vier Tage verlängert.
Während der Filmtage herrscht bei uns Ausnahmezustand
Die Filmtage Solothurn sind für die Stadt längst auch wirtschaftlich relevant. Nicht nur die Kinosäle, auch die Restaurants sind jeweils übervoll. Alleine das Restaurant Kreuz kocht pro Tag rund 700 Mahlzeiten während der Filmtage, wie der Kreuz-Wirt Michael Wilhelm gegenüber dem Regionaljournal ausführt. Das Kreuz generiere während der Filmtage einen Achtel des jährlichen Umsatzes.
Ist der Publikumserfolg schädlich?
Der Publikumserfolg habe dem Festival aber auch geschadet, findet der Regisseur Clemens Klopfenstein: «Derart brave Filme, wie sie heute zu sehen sind, wurden früher ausgepfiffen», moniert er in einer angeregten Diskussion mit dem Regionaljournal Aargau Solothurn. Die Filmeschaffer stünden mehr und mehr unter Druck, «sonntagabendtaugliche Fernsehfilme» zu produzieren.
Die Filmtagedirektorin Seraina Rohrer hingegen lässt dies nicht gelten: «Viele der gezeigten Filme tragen immer noch eine klare Handschrift», sagt sie. Der Erfolg gibt den Solothurner Filmtage jedenfalls recht: Rund 65‘000 Besucher reisen nach Solothurn. Und trotzdem seien die Filmtage immer noch familiär, betont Rohrer: «Man trifft sich immer wieder in der Stadt», daher werde immer und überall rege diskutiert über das Schweizer Filmschaffen.
Die Filmtage haben Solothurn bekannt gemacht
Die Solothurner Filmtage dauern eine ganze Woche. 185 Filme werden gezeigt, noch bis am 29. Januar.