Seit rund 14 Monaten ist die Oltner Kirchgasse autofrei. Vor der Kirche ist Flanieren angesagt. Nach jahrelangem Streit wurde das Projekt «verkehrsfreie Innenstadt» umgesetzt. Die grössten Kritiker von einst zeigen sich heute sehr zufrieden.
Die meisten profitieren
Es gebe «grosse Zufriedenheit», teilt der Gewerbeverband der Stadt Olten am Donnerstag mit. Die verkehrsfreie Innenstadt habe sich bewährt. An einer Umfrage des Verbands haben rund ein Viertel der 270 Mitglieder teilgenommen. Die meisten Gewerbler sprechen von einem Erfolg.
Nur bei wenigen ist eingetroffen, was sie befürchtet haben: Wegen der Eröffnung der verkehrsfreien Innenstadt ist der Umsatz zurückgegangen. Ein Betrieb klagt über eine Einbusse von fast 13 Prozent. Trotz grosser Zufriedenheit sind die Gewerbler nicht mit allem einverstanden, was mit der verkehrsfreien Innenstadt geändert hat.
Kritik am Bus
Viel zu diskutieren gibt etwa das Tempolimit 20 im Ringverkehr. Der Wunsch: Tempo 30 soll es sein. Kritisiert wird von einigen auch die mangelhafte Beleuchtung.
Und der Bus ist ein Thema: Dass der Bus nach wie vor durch die autofreie Zone fahren darf, wird nicht von allen Gewerbetreibenden goutiert. In einer Flanierzone habe der Bus nichts zu suchen.
Als störend oder gar geschäftsschädigend wird zudem die Erhöhung der Parkgebühren empfunden. Gefordert wird auch eine vermehrte Polizeipräsenz.
Seit dem 2. Juli 2013 ist die Oltner Innenstadt, genauer gesagt, die Kirchgasse autofrei. Zuvor war es im Februar 2011 zu einer Volksabstimmung gekommen, bei welcher eine Vorlage der Jungsozialisten mit 60 Prozent abgelehnt wurde. Die Partei hatte sich für eine verkehrsfreie Innenstadt stark gemacht. Trotz des Volksneins wurde später ein Teil der Oltner Innenstadt verkehrsfrei.