Der Entscheid fiel mit 97 zu 25 Stimmen. Baudirektor Stephan Attiger (FDP) räumte ein, es sei kein Ruhmesblatt, dass man hier einen Zusatzkredit beantragen müsse.
Die FDP stellte sich einstimmig hinter den Zusatzkredit und das Strassenprojekt. Trotz der Mängel bei der Projektierung dürfe hier kein Exempel statuiert werden.
Auch die SVP machte sich für den Kredit stark. So hohe Kostenüberschreitungen dürften jedoch nicht mehr vorkommen. Die CVP wies darauf hin, dass ohne den Zusatzkredit die Umfahrungsstrasse nicht realisiert werden könne.
Grüne und SP sprachen gegen die zusätzlichen Millionen aus. Sie hatten bereits das Strassenbauprojekt abgelehnt. Der Kanton baue zu teure Umfahrungsstrassen.
Bad Zurzach muss nicht mehr zahlen
Bad Zurzach bezahlt ans Vorhaben nach einem Entscheid des Grossen Rates pauschal 10 Millionen Franken. Die Gemeinde muss sich nicht an den Mehrkosten beteiligen.
Mehrere Gründe führten zu den Mehrkosten. Im geplanten Tunnel müssen Bohrpfähle zur Aufnahme des Hangdrucks tiefer in den Fels gerammt werden als im generellen Projekt angenommen. Zudem muss der Tunnel mit zusätzlichen Notausgängen versehen werden.
Die Erhöhung der Lärmschutzwand entlang des Tiergartenweges und umfassendere Massnahmen zur Sicherung der angrenzenden Verkehrswege im Bereich des Knotens Glocke tragen ebenfalls zu den Mehrkosten bei.
Die Bauarbeiten für die Umfahrungsstrasse sollen im Sommer 2017 starten. Mit der Ostumfahrung soll Bad Zurzach am Rhein vom Durchgangsverkehr befreit werden. Die anderen historischen Aargauer Altstädte wurden bereits vor Jahren vom Durchgangsverkehr befreit.