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Aargau Solothurn Sie fährt! Die Gondelbahn auf den Weissenstein ist eröffnet

Ein historischer Tag für Solothurn: Nach fünf Jahren Pause fährt wieder eine Bahn auf den Weissenstein. Am Samstag wurde sie feierlich eröffnet. Schriftsteller Peter Bichsel fiel die Ehre zu, bei der Talstation in Oberdorf das Band zu durchschneiden.

Lange mussten sie warten. Jetzt aber kommen die Solothurner wieder per Bahn auf ihren Hausberg. Und nicht nur sie. Von weitherum waren am ersten Betriebstag die Menschen angereist, um mit der neuen Gondelbahn auf den Weissenstein zu schweben.

Am Vormittag war die neue Bahn offiziell eröffnet worden – mit Reden, Konzerten und einer ökumenischen Segnung. Gleich drei Regierungsräte waren an der Eröffnung zugegen und zeigten, wie wichtig die Bahn für die Region ist.

Jahrelanger Rechtsstreit

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  • Schweizer Heimatschutz versuchte auf juristischem Weg alte Sesselbahn zu retten
  • Im Mai 2001 gab das Bundesverwaltungsgericht grünes Licht für den Abbruch der alten Bahn
  • Neue Bahn hat 49 Gondeln und kann 900 Personen pro Stunde transportieren

«Welcome to the machine»

Mit Blick auf die zahlreichen Prominenten im Festzelt meinte Urs Allemann, Verwaltungsratspräsident der Seilbahn Weissenstein AG, in seiner Begrüssungsansprache: «Heute ist die Bahn der Star». Und anlehnend an einen Song von Pink Floyd: «Welcome to the machine!».

Allemann erinnerte an den «Abnützungskampf», welche sich die Seilbahn-Betreiber mit Gegnern der neuen Bahn geliefert hatten und dankte für den steten Rückenwind aus der Bevölkerung.

Ein breites Bedürfnis

Regierungsrat Roland Heim erinnerte daran, dass über 35'000 Personen mit ihrer Unterschrift die neue Bahn verlangt hatten: «Das Warten hat ein Ende, wir haben unsere Bahn wieder».

Patrick Lutz vom Bundesamt für Verkehr konnte den Seilbahn-Betreibern schliesslich unter grossem Applaus ein 180-seitiges Dokument überreichen: die Betriebsbewilligung für die nächsten 25 Jahre.

Das Leiden des Bundes-Beamten

Erstaunlich offen sprach Patrick Lutz sodann vom äusserst langwierigen Verfahren: «Es hat mir ab und an den Kopfdeckel gelupft in meinem Amtsstübchen in Bern». Zwischen den zum Teil an den Haaren herbei gezogenen Argumenten der Gegner und den politischen Spielchen in den anderen Amtsstuben sei er sich zuweilen vorgekommen «wie das berühmte Poulet im Umzug».

Neben zahlreichen Prominenten wie etwa Alt Bundesrat Samuel Schmid, der sich im Patronatskomitee für die Gondelbahn eingesetzt hatte, waren zur ersten Fahrt auch Mitglieder von Insieme eingeladen worden. Sie bewiesen, dass die Gondeln – im Gegensatz zu den alten Sesseli – rollstuhlgängig sind.

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