Entscheidend für die anstehende Departementsverteilung ist die Wahl von Esther Gassler. Die FDP-Frau wird als Bisherige aufgrund ihres Alters als erste wählen können. Entscheidet sie sich für ihr bisheriges Volkswirtschaftsdepartement, dann sind die allseits beliebten Finanzen für jedermann offen.
Vom zweiten bisherigen Regierungsrat Peter Gomm (SP) wird angenommen, dass er sein Departement des Innern behält. Auf Anfrage wollte er dazu keinen Kommentar abgeben, genauso wie Esther Gassler. Damit würden die drei Neugewählten die übrigen Bereiche unter sich aufteilen.
Heim zieht Finanzen der Bildung vor
Roland Heim von der CVP hat bisher am deutlichsten seine Wünsche offen gelegt. Der Kantonsschullehrer für Wirtschaft und Recht dürfte – als Ältester der drei Neuen – als erster wählen. Er interessiert sich am meisten für die Finanzen.
«Der Bereich Bildung interessiert mich zwar auch. Aber aus der Erfahrung weiss ich, dass es nicht so gern gesehen wird, wenn jemand so lange in einem Departement gearbeitet hat und dieses danach auch noch führt.»
Fürst und Ankli sind interessiert an Bau und Justiz
Roland Fürst von der CVP dürfte als zweiter Vertreter der Neuen wählen. Er hat bereits gegenüber der «az Solothurner Zeitung» erzählt, dass ihn «Bau und Justiz» interessiert. Wie auch Remo Ankli von der FDP. Er wäre als letzter dran, und müsste dann wohl «Bildung und Kultur» übernehmen.
Damit hätte Ankli auch kein Problem, wie er gegenüber Radio SRF betont: «Ich habe bereits während des Wahlkampfs erklärt, dass ich jedes Departement nehmen würde.»
Anders würde die Konstellation aussehen, wenn Esther Gassler die Finanzen übernehmen möchte. Diese Option ist durchaus möglich. Denn nur so könnte sich die Wirtschaftspartei FDP dieses Schlüsseldepartement sichern. Bis anhin führte Christian Wanner (FDP) jahrelang das Zepter im Finanzdepartement.
Volkswirtschaft ist ebenfalls beliebt
Damit wäre das Volkswirtschaftsdepartement frei, und das wiederum würde den Kantonsschullehrer Heim interessieren: «Nehmen wir an, es würde so kommen, dann wäre das eine spannende Ausgangslage. Ich weiss aber auch, dass Roland Fürst daran Interesse hätte», sagt der CVP-Vertreter auf Anfrage.
Wie in diesem Fall die Verteilung aussehen würde, ist offen. Alle drei Neugewählten haben auf Anfrage klar gemacht, dass sie zwar Wünsche haben, sich aber im Gespräch mit den anderen auf verschiedene Departemente einigen könnten. Vorpreschen will niemand.
Das Bildungsdepartement, das laut «az Solothurner Zeitung» kurz nach den Wahlen offenbar niemand wirklich haben wollte, das scheint jetzt plötzlich doch wieder beliebt: Alle neu gewählten Regierungsräte haben gegenüber der Sendung «Regionaljournal Aargau Solothurn» erklärt, dass sie auch dieses Departement übernehmen würden.