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Tram fährt auf Kreuzung.
Legende: Da steht die Ampel noch auf Rot: Die Limmattalbahn wird die Herzen der Limmattaler erst noch erobern müssen. ZVG/Visualisierung Architron Zürich

Aargau Solothurn Spreitenbach freut sich über Zürcher Ja zur Limmattalbahn

Das Limmattal bekommt eine neue Bahnverbindung. Die Stimmberechtigten des Kantons Zürich haben den kantonalen Beitrag an den Bau der Limmattalbahn mit 64,5% deutlich gutgeheissen. Allerdings lehnten ausgerechnet die Limmattaler Gemeinden die Vorlage ab. Im Aargau freut man sich trotzdem.

Die Limmattalbahn ist ein Gemeinschaftsprojekt der Kantone Zürich und Aargau. Insgesamt kostet sie 755 Millionen Franken. Die Bahn verbindet künftig die Gemeinden links der Limmat und bindet diese an die bestehende S-Bahn an. Zugleich wird damit die stark beanspruchte Verkehrsinfrastruktur im aufstrebenden Gebiet entlastet.

Bekämpft wurde die Vorlage vornehmlich im Limmattal selbst. Zur Abstimmung im Kanton Zürich kam es, weil die IG «Limmattalbahn - Nein!» aus Dietikon das Referendum ergriffen hatte. Sie bezeichnete das Limmattalbahn-Projekt als masslos und unnötig. Von den Parteien hatte sich einzig die SVP gegen die Vorlage ausgesprochen.

Projekt im Aargau unbestritten

Unbestritten ist die Limmattalbahn im Kanton Aargau. Im Grossen Rat erntete das «Jahrhundertprojekt» Anfang Mai viel Lob. Das Parlament sprach sich denn auch klar für den Kantonsbeitrag von knapp 180 Mio CHF aus. Im Interview mit Radio SRF analysiert Spreitenbachs Gemeindepräsident, Valentin Schmid, das Abstimmungsergebnis aus dem Kanton Zürich.

SRF: Valentin Schmid, das Zürcher Stimmvolk hat der Limmattalbahn deutlich zugestimmt. Sind das gute Nachrichten für Sie?

Das sind sehr gute Nachrichten. Spreitenbach braucht die Limmattalbahn, da die Gemeinde wächst. Die zusätzlichen Pendler wollen wir zu einem grossen Teil mit der Limmattalbahn auf die Bahnhöfe Killwangen-Spreitenbach und Dietikon bringen.

Der Kanton Zürich hat zwar deutlich Ja gesagt, auffällig ist aber, dass ausgerechnet die allermeisten Limmattaler Gemeinden den Kredit verworfen haben. Erstaunt Sie das?

Ich habe befürchtet, dass die Standortgemeinden dem Projekt gegenüber eher negativ gestimmt sind. Die Gegner machten hier einen guten Abstimmungskampf: sie stiegen früh in den Abstimmungskampf und traten lautstark auf. Die Befürworter der Limmattalbahn lancierten ihren Abstimmungskampf – meiner Meinung nach – eher spät. Von daher kommen die Abstimmungsresultate in diesen Gemeinden nicht wirklich überraschend für mich. Erstaunt bin ich aber vom deutlichen Nein aus Dietikon.

Die Zürcher Limmattaler-Gemeinden haben grössere Fragzeichen bezüglich der Linienführung als Spreitenbach. Weshalb?

In Spreitebach fährt die Limmattalbahn mehrheitlich durch das Grüne. Dadurch kommt es zu viel weniger Enteignungen als beispielsweise in Dietikon, wo die Bahn mitten durch das Stadtzentrum fährt.

Hat das Nein aus den Zürcher Limmattaler Gemeinden Folgen für das Projekt?

Ich denke nicht. Derzeit läuft das Plangenehmigungsverfahren, in dem wir Einsprachen behandeln. Direkten Einfluss hat die Ablehnung aus dem Bezirk Dietikon nicht für das Projekt. Zum Vergleich: die Gemeinden im Zürcher Glattal

(Das Gespräch führte Bäham Alagheband)

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