Mit spektakulären Übungen an den Schaukelringen, am Boden und am Sprung begeisterte der Titelverteidiger STV Wettingen am Samstagabend das zahlreiche Publikum im Festgelände. Die Maximalpunktzahl 30 verpassten die Aargauer im Vergleich zum Wettkampf vor sechs Jahren in Frauenfeld allerdings um 0,02 Punkte.
Drei Stürze bei Landungen am Sprung waren der Grund für die leichten Abzüge, ein kleiner Schönheitsfehler in der ansonsten tadellosen Darbietung des 42-fachen Schweizer Meisters.
Die kleinen Patzer sorgten auch beim Turnfestsieger für leichte Zweifel, umso grösser war der Jubel bei den Wettingern, als die Schlussnote bekannt wurde.
«Es waren bange 20 Minuten, anschliessend brach die Freude so richtig über uns. Mit Freudentränen und allem, was dazu gehört», erzählt eine begeisterte Wettinger Turnerin am Sonntag im «Regionaljournal Aargau Solothurn» von Radio SRF.
Noch keine Zeit für Analysen
Nichts auszusetzen hatte das Wettkampfgericht bei den Wettinger Darbietungen an den Schaukelringen und am Boden, wo die insgesamt 52 Turner des STV die Maximalnote 10 erreicht hatten und bei den Zuschauern für Begeisterungstürme und Standing Ovations sorgten.
Der STV Wettingen führt seine Dominanz im Schweizer Turnwesen auf seine Nachwuchsarbeit zurück. «Wir pflegen den Nachwuchs, wir investieren aber auch sehr viel Zeit und Arbeit in den Turnsport», erklärt die Leiterin Geräteturnen, Marina Salvini. Für eine vertiefte Analyse des Erfolges fehlt am Sonntag aber Zeit und Ruhe.
Denn nach dem Erfolg am Turnfest in Biel haben die Wettinger Turner eine kurze Nacht hinter sich. Es wurde viel gefeiert. «Die Turnerinnen und Turner sind wie eine grosse Familie. Den Erfolg hat man uns gegönnt, unzählige Turner-Kollegen haben uns in der Nacht gratuliert», schwärmt Savldini im Gespräch mit Radio SRF.
Wettingen deklassiert die restlichen regionalen Turnvereine
Auch auf dem Heimweg am Sonntag sind die Mitglieder des STV Wettingen im Siegestaumel. «Mir sind Wettige», singen sie im Chor am Telefon mit dem SRF-Reporter.
Die restlichen regionalen Vereine vermochten am Eidgenössischen Turnfest weniger zu überzeugen. Der TV Sulz und der TV Wölflinswil klassierten sich in den Top 20, die Solothurner Vereine Lommiswil, Biberist und Subingen klassieren sich knapp hinter Rang 30 in der höchsten Klasse im Teamwettkampf.