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Ersatzwahl Parlament Moutier Moutier blickt auf einen aussergewöhnlichen Wahlsonntag zurück

  • Vier Frauen und neun Männer haben sich einen Sitz im Stadtparlament von Moutier gesichert.
  • Die Ersatzwahl wurde nötig, weil im Zuge des Kantonswechsels von Moutier 13 Pro-Bern-Stadtparlamentarier zurückgetreten waren.
  • Weil es im Vorfeld keine offiziellen Kandidatinnen und Kandidaten gegeben hat, konnte in Moutier theoretisch jede stimm- und wahlberechtigte Person in die Kränze kommen.
Ein Mann gibt im Hasenkostüm seine Stimme ab.
Legende: Ein Mann im Hasenkostüm bei der Stimmabgabe. Nicht alle haben die Ersatzwahl in Moutier offenbar gleich ernstgenommen. Keystone

In Moutier ist nun nicht weniger als ein Drittel des Stadtparlaments neu besetzt worden. Die Gewählten:

Jonas Girardin 441
Sébastien Queloz 438
Sandrine Juillard 400
Nicolas Terreaux 384
Mathilde Roulin 381
Philippe Stäger 371
Maryline Tièche 370
Catherine Zahno 369
Mathieu Houmard 351
Patrick Muster 350
Hugo Lehmann 347
Léonard Paget 306
Patrick Dujany 216

Die 13 zurückgetretenen Politiker gehörten den Parteien FDP, SVP und SP an. Nur ein einziger Pro-Berner verblieb im Stadtparlament.

Über 1000 Personen haben Stimmen erhalten

Die Ersatzwahl von Moutier ist im Majorzverfahren in einem Wahlgang durchgeführt worden. Gewählt ist, wer am meisten Stimmen auf sich vereinigt. Bei Gleichstand hätte das Los entschieden.

Ein Mann gibt seine Stimme an der Urne ab.
Legende: Die Stimmberechtigten von Moutier haben am Sonntag 13 Stadträtinnen und Stadträte gewählt. Keystone

Bei einer Majorzwahl kann jede und jeder gewählt werden, der auf kommunaler Ebene das Stimm- und Wahlrecht hat. So hätten denn auch 4372 Personen die Chance gehabt, ins Stadtparlament einzuziehen.

«Insgesamt 1187 Personen haben Stimmen erhalten, manche nur eine einzige», erklärte Gemeindeschreiber Christian Vaquin. Die Wahlbeteiligung lag bei 36.6 Prozent.

Video
Aus dem Archiv: In Moutier will niemand gewählt werden
Aus SRF News vom 03.02.2022.
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 29 Sekunden.

Nach Abschluss der Wahl stand fest: Die Mehrheit der Gewählten ist pro-jurassisch eingestellt. Die bisher nicht im Stadtparlament vertretenen Grünen konnten ebenfalls einen Sitz ergattern.

Im Wahlkampf selbst hatten sich die pro-jurassischen Kräfte in Zurückhaltung geübt. Die freien Sitze der Berntreuen einfach so an sich raffen, wollten sie nicht, wie mehrere Exponenten gegenüber Radio Jura Bernois bekräftigt hatten. Dies, um eine nicht erwünschte Überrepräsentation zu verhindern.

SVP gilt als berntreu, CVP als pro-jurassisch

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Im Berner Jura zieht sich die Frage nach der Kantonszugehörigkeit kreuz und quer durch die Parteienlandschaft. So gilt die SVP als berntreu, die CVP als pro-jurassisch und die SP spaltete sich in die pro-jurassische PSA und die berntreue SP Berner Jura auf.

Alle Gewählten müssen nun im Parlament Einsitz nehmen. Wer schriftlich einen wichtigen Grund wie etwa das Alter oder berufliche Verpflichtungen geltend macht, kann dispensiert werden.

Viel Zeit, sich im Rat einzuleben, werden die Neuen nicht haben. Denn: Bereits im November stehen in Moutier die ordentlichen Gesamterneuerungswahlen an.

Kantonswechsel soll 2026 abgeschlossen sein

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Das Städtchen Moutier ist die letzte Bastion des Jurakonflikts. Unter der Ägide des Bundes beschritten die Kantone Bern und Jura einen langen Weg, um die Kantonszugehörigkeit des Berner Juras zu klären.

In einer denkwürdigen Abstimmung 2013 entschied sich die Gegend klar für einen Verbleib bei Bern. Nur in Moutier wünschte man sich einen Anschluss an den Jura. Der Kanton Bern erlaubte Moutier eine Abstimmung zu dieser Frage auf Gemeindeebene durchzuführen. Im März 2021 entschieden die Stimmberechtigten, dass ihre Stadt zum Kanton Jura wechseln soll. Damit gilt die Jurafrage als gelöst.

Das Verfahren zum Kantonswechsel von Bern zum Jura soll 2026 abgeschlossen sein.

Abstimmungsstudio, 13.02.2022, 12:00 Uhr;

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