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Afrikanische Schweinepest «Die Seuche kann von einem Tag auf den anderen da sein»

Die Afrikanische Schweinepest breitet sich sprunghaft aus. Der Kanton Aargau richtet nun eine Notfallstelle ein.

Woher kommt die Afrikanische Schweinepest? Die aktuelle Welle der Seuche hat sich via Georgien und Russland über die osteuropäischen Staaten ausgebreitet. Bislang sind in Europa rund eine halbe Million Hausschweine und Wildschweine daran gestorben. In Westeuropa sind bisher einzig Fälle aus Belgien bekannt.

Wie kann die Seuche in die Region kommen? Grundsätzlich wird die Afrikanische Schweinepest via direkten Tierkontakt übertragen. Dabei sind es oft Wildschweine, welche die Seuche verbreiten. Das Virus kann aber auch indirekt weiterverbreitet werden. Es überlebt beispielsweise lange in Produkten, die Schweinefleisch enthalten, oder an Kleidung und Fahrzeugen. Genau diese Ausbreitung via Fahrzeuge und Nahrungsmittel ist es, die das Virus bis in die Region tragen kann.

Für Menschen ungefährlich

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Hohes Fieber, Atemnot, blutiger Durchfall und Erbrechen: Eine Ansteckung mit der Afrikanischen Schweinepest endet für Schweine meist innerhalb einer Woche tödlich. Sie breitet sich unter Wildschweinen aus und kann auf Hausschweine übertragen werden. Für den Menschen ist sie ungefährlich. Mehrere europäische Länder haben Schutzmassnahmen ergriffen, auch die Schweiz.

Besteht eine Gefahr für die Region? Aktuell sind noch keine Fälle von Afrikanischer Schweinepest aus dem direkten Umland bekannt. Die Tierseuche ist jedoch hochansteckend. «Die Seuche kann von einem Tag auf den anderen da sein» bekräftigt denn auch die Aargauer Kantonstierärztin Barbara Thür. Hinzu kommt, dass in der Region besonders viele Wildschweine leben; da diese mit der Seuche infiziert werden können und sie auch weiterverbreiten, ist hier besondere Aufmerksamkeit geboten.

Plakat, das vor Schweinepest warnt
Legende: SRF

Was wird gegen die Seuche unternommen? Der Kanton Basellandschaft macht derzeit mit Plakaten bei Picknickplätzen die Bevölkerung intensiv darauf aufmerksam, dass Essensreste sauber entsorgt werden sollen. Die Solothurner Kantonstierärztin Doris Bürgi hält eine solche Beschilderung aber nicht für zielführend. Sowohl im Kanton Solothurn als auch im Aargau will man in erster Linie Jäger und Bauern informieren und dazu anhalten, die Augen offenzuhalten. Jäger sollen zudem bei geschossenen oder tot aufgefundenen Wildschweinen Proben nehmen, um möglichst früh zu erkennen, ob ein Tier mit der Seuche infiziert war.

Ist damit genug getan? Die Gefahr besteht, dass die Afrikanische Schweinepest via Strassenverkehr in die Schweiz eingeschleppt wird. Weil insbesondere Lastwagen durch die Schweiz rollen, die aus Ländern mit bekannten Schweinepest-Fällen kommen, werden LKW-Fahrer mit Broschüren über die Seuche informiert. Im Aargau wird zudem eine Notfallstelle eingerichtet, um sich auf einen möglichen Ausbruch der Schweinepest in der Region vorzubereiten.

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