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Packende Momente im Spiel Schweiz-Spanien – auch mit einem Lieferdienst für Essen.
Aus Digital vom 06.07.2021. Bild: Screenshot SRF
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Allgemeines Essen-Lieferdienste: Noch steht die rosige Zukunft in den Sternen

Lieferdienste wie Just Eat haben dank der Pandemie kräftig zugelegt. Zur Geldmaschine wurden sie deswegen aber noch nicht.

Die Tränen von Vargas, oder auch die Leistung von Torwart Sommer, es gab viele starke TV-Momente, die perfekt sind für Sponsoren. Denn emotional berührt schauen wir besonders genau hin und unbewusst auch auf die eingeblendeten Marken am Spielfeldrand. Zum Beispiel auf Just Eat, den Lieferdienst für Essen. Die Marke ist an den Europameisterschaften auffallend präsent.

Essensliefer-Dienste wie Just Eat zählen zu den Pandemie-Gewinnern.

Der niederländische Mutterkonzern von Just Eat hat den Umsatz weltweit um rund 50 Prozent gesteigert. Es scheint viel Geld vorhanden zu sein für Fussball-Sponsoring. Stimmt! Allerdings dürfte es in erster Linie von Investoren stammen, die darauf setzen, dass Just Eat irgendwann unangefochtener Platzhirsch sein wird. Genau das versucht die Konkurrenz wie Uber Eats oder Dash Door in den USA zu verhindern.

Viel Umsatz – wenig Gewinn

Denn trotz Umsatzsteigerung steht der Erfolg des Models noch in den Sternen.

Die Herausforderung: Die Margen im Liefergeschäft sind klein. In den USA verdiente der führende Lieferdienst Dash Door während der Pandemie etwa 90 Cents an einem durchschnittlichen Einkauf im Wert von 36 Dollar.

Grund für die mickrigen Gewinne sind die vielen Fixkosten für die Infrastruktur, den Kurier, die Werbung, Rückerstattungen an Kunden und Kosten für Kreditkartenanbieter. Da hilft es wenig, dass die Restaurants für eine Auslieferung einer Mahlzeit bis zu 30 Prozent Gebühr bezahlen müssen.

Genau diese Gebühr könnte für viele Restaurantbesitzer ein Grund sein, sich wieder von Just Eat und anderen Diensten abzuwenden. Und Restaurants, die trotz Shutdown nie den Dienst eines Food-Kuriers in Anspruch genommen haben, werden kaum zu Just Eat wechseln, nun, da die Kunden wieder vermehrt physisch in die Beiz kommen. Vor allem nicht, wenn sie ihr Essen gleich selbst ausgeliefert haben.

Wert des Warenkorbs vergrössern

Die Lieferdienste könnten in der aktuellen Situation die Gebühren senken, um die Gastronomen bei Laune zu halten und sie nicht zu verlieren – das löst das Problem der tiefen Marge aber nicht.

Gefragt sind also neue Ideen, um die Margen zu verbessern.

Eine Strategie könnte sein, den prozentualen Anteil der Kosten am Gesamteinkaufswert zu senken. Das versucht Uber Eats in den USA, in dem der Kurier nicht nur Essen liefert, sondern bei Bedarf gleich auch noch Artikel aus Geschäften, die in der Nähe des Restaurants sind. Zusammen mit einer Pizza könnte Uber Eats also beispielsweise auch noch ein paar Produkte für den alltäglichen Gebrauch liefern.

Neben dem Effekt, dass dies den Wert des Einkaufs erhöht, hat Uber Eats den weiteren Vorteil, dass der Dienst für diese zusätzlichen Produkte selber kein Geld ausgeben muss für Werbung oder Retouren – Uber Eats kann die reinen Einnahmen für die Auslieferung einstreichen.

Traum von der Automatisierung

Kosten sparen würde es auch, wenn die Lieferdienste auf menschliche Kuriere verzichten könnten. Versuche mit selbst fahrenden Vehikeln gibt es zwar, jedoch scheint ein grossflächiger Einsatz noch auf Jahre unrealistisch.

Und Pizzas mit einem Roboter zu fertigen und sie in einem Lastwagen auf dem Weg zum Kunden zu backen, wie dies das Startup Zume versucht hatte, war für Softbank ein Debakel: Der japanische Technologie-Gigant setzte 375 Millionen Dollar in den Sand.

Andere hält das nicht davon ab, Geld in Essens-Lieferdienste zu investieren. Geld, das im Fall von Just Eat nun eben auch in das Fussballsponsoring fliesst.

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