Als der Tankwagen mit 50 Tonnen Salzsäure in Schweizerhalle ankam, rauchte es bereits aus dem Wagen. Die SBB boten denn auch umgehend die Chemiewehr auf. Die Bahn hatte einen ganz gewöhnlichen Tankwagen aus Stahl zum Transport benutzt statt einem beschichteten Spezialwagen.
So zerfrass die Salzsäure aber den Stahl – der Stahltank wurde immer dünner. Zudem entsteht dabei durch eine chemische Reaktion explosiver Wasserstoff, wie Martin Forter, Geschäftsleiter der Organisation Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz, erklärt. Diese Organisation machte den Vorfall publik: «Es hat uns jemand zugetragen, dass dies eine rollende, tickende Zeitbombe war», sagte Forter und ergänzt: «Zum Glück ging sie nicht los.»
Das war eine rollende, tickende Zeitbombe.
Die SBB bestätigen diesen Vorfall. Ursprünglich kam der Tankwagen aus dem Waadtland. Als Ende April mehrere Güterwagen in Daillens entgleisten, pumpte die Bahn Salzsäure in einen ganz gewöhnlichen Stahlwagen. Beim ersten Zwischenstopp hätten die SBB die Säure in einen speziell beschichteten Wagen pumpen müssen, wie SBB-Sprecherin Lea Meyer bestätigt: «Wieso dieser Fehler passiert ist, klären wir jetzt ab.»
Dabei will die Bahn klären, was im schlimmsten Fall hätte passieren können. Auch wo und wann genau dieser Tankwagen durchs Baselbiet gerollt ist, können die SBB noch nicht sagen.