Zum Inhalt springen

Corona-Krise Knecht Reisen streicht jede fünfte Stelle

  • Die Corona-Pandemie trifft den Reiseveranstalter Knecht Reisen aus Windisch stark.
  • Deswegen streicht Knecht Reisen von total 200 Stellen jede fünfte Stelle. Dies entspricht schweizweit rund 40 Stellen.
  • Auch das Filialnetz wird verkleinert. Vier von 25 Reisebüros schliessen.
  • Man könne den Umsatzeinbruch aber verkraften und den Betroffenen innerhalb der Gruppe Jobs anbieten, hält Knecht Reisen fest.

Als Spezialist für Reisen weit weg – z.B. in die USA, die Südsee oder Australien - ist Knecht Reisen speziell stark von der Corona-Pandemie betroffen. Die ganze Reisebranche durchlebt aktuell eine grosse Krise. Grosse Anbieter wie Hotelplan und Globetrotter hatten bereits letzte Woche eine Verkleinerung ihres Geschäfts, mit der Reduktion von Personal und Filialen, angekündigt.

Knecht Reisen - ein Aargauer Familienunternehmen

Box aufklappen Box zuklappen

Knecht Reisen ist als Spezialist für Fernreisen der viertgrösste Reiseveranstalter der Schweiz. Das Unternehmen mit Sitz in Windisch (Aargau) betreibt 30 eigene Standorte mit rund 250 Angestellten. Zur Knecht Reisegruppe zählen zudem die Marken Latino Travel, KIRA Reisen, Glur Reisen, Lohri Reisen, Voyageplan, RHZ Reisen, Baumeler Reisen und Arcatour.

Knecht Reisen ist wiederum Teil einer Holding, zu der auch das Transportunternehmen Welti/Furrer gehört, ebenso wie Eurobus oder knecht care.

Das Geschäft sei praktisch zum Erliegen gekommen, sagt Konzernchef Roger Geissberger dem Online-Portal Travelnews.ch . Man rechne mit einem Umsatzrückgang von 70 Prozent. 2019 lag der Umsatz noch bei 200 Millionen Franken (ohne Eurobus und Rivage Flussreisen). Gewinnzahlen gibt das Familienunternehmen keine bekannt.

Tiefrote Zahlen – aber Reserve hilft

In diesem Jahr müsse man mit tiefroten Zahlen rechnen, sagt Roger Geissberger gegenüber SRF. Dank der Reserve und Kurzarbeit komme man aber durch. Mit Blick auf das nächste Jahr habe man entschieden jede fünfte Stelle zu streichen. Dabei sollen möglichst viele Abgänge durch natürliche Fluktuationen erreicht werden. Es sei aber auch schon zu Entlassungen gekommen, bestätigt Geissberger. Wie viele Entlassungen es bereits gab, gibt Knecht auf Anfrage nicht bekannt.

Hotel in der Südsee
Legende: Werden aktuell kaum gebucht: Ferien in der Südsee. imago images

Zudem werden die Filialen in Reinach AG, Allschwil BL, Ruswil LU und Amriswil TG geschlossen. Diese Standorte seien einfach zu klein, so Geissberger. Immerhin: Man helfe, wo man könne. «Teilweise können wir den Leuten innerhalb des Konzerns, bei Transportfirmen wie Welti-Furrer, bei den Immobilien, oder Medicare, ein boomendes Geschäft, Stellen anbieten», so Geissberger.

Unter dem Strich rechnet er für die Knecht Reise Gruppe für 2021 wieder mit einem Gewinn, trotz weiteren Umsatzeinbussen. Die Windischer Firma sei nicht gefährdet.

Regionaljournal Aargau Solothurn, 30.06.2020, 17:30 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel