Ein Blick in die Statistik zeigt: Die beiden Basel verfolgen eine ganz andere Testpraxis bei Verdachtsfällen auf das Corona-Virus. Basel-Stadt ist sehr viel grosszügiger beim Testen als der Landkanton. Nicolas Drechsler, Sprecher des Universitätsspitals Basel USB: «Basel-Stadt ist ein Zentrum, daher testen wir Personen aus Deutschland, Frankreich, aber auch aus Baselland und sind etwas grosszügiger.» In Basel-Stadt sind die Testkits offenbar auch keine Mangelware.
Restriktives Baselbiet
Baselland hingegen ist viel restriktiver. Wer nicht alle Symptome wie erhöhtes Fieber und Husten aufweist und zu keiner Risikogruppe gehört, wird in der Regel nach Hause geschickt. Baselland verteidigt seine Praxis mit dem Hinweis auf die Bundesvorgaben. Die besagen, dass nur bei wirklichem Verdacht getestet werden soll.
Dabei kann es durchaus passieren, dass auch Personen heimgeschickt werden, die durchaus Symptome aufweisen. So geschehen der 48jährigen Michaela Walz aus Gelterkinden. "Ich wies alle Symptome auf, auch war ich kurzatmig, aber es hiess, ich gehöre nicht zur Risikogruppe.»
Wirtschaftlich klug ?
Weil unklar war, ob sie am Corona-Virus erkrankt war oder nicht, musste in der Folge auch ihr Mann von der Arbeit fern bleiben. «Das ist doch auch ein wirtschaftlicher Schaden,» sagt Michaela Walz.
Beim Baselbieter Krisenstab wiegelt man aber ab: «Wir möchten schon nicht, dass jemand krank ist und unentdeckt bleibt. Aber es ist eine Gratwanderung zwischen Risikogruppen erfassen und den harmloseren Fällen,» sagt Andrea Bürki, die Sprecherin des Krisenstabes. Sie empfiehlt, lieber einmal zu viel zu einer der beiden Anlaufstellen zu kommen. «Dort hat es Ärzte, die einem beraten können.» Einen Test gibt es allerdings nicht zwingend.