Für die CVP ist das «C» ein Handicap. Dies hat eine Umfrage ergeben. Die Partei wagt deshalb die Flucht nach vorn: Mit einem neuen Namen und dem Zusammengehen mit der BDP wollen die Christdemokraten versuchen, der Abwärtsspirale bei den Wähleranteilen zu entkommen.
Die Kantonalparteien sollen nun die Resultate zum Parteinamen analysieren.
Angst, Stammwähler zu verlieren
Graubünden ist CVP-Stammland. Hier wird die Idee mit dem Namenswechsel skeptisch beäugt. Parteipräsident Rolf Engler denkt dabei vor allem an langjährige Stammwähler, die man mit einem Namenswechsel vor den Kopf stossen könnte. «Am Schluss wird man überlegen müssen, ob man mit einem neuen Parteinamen nicht mehr Wähler verliert als dazugewinnt», sagt Engler. Auch bestehende Strukturen könnten durch den Namenswechsel gefährdet sein.
National ja - Regional nein
Auf nationalem Parkett könne man sicher über einen neuen Namen für die neue Mitte reden. Kantonal dürfe der Name, der für eine Partei stehe, die heute im Berggebiet noch stark verankert sei, nicht abgeschafft werden, findet Engler.
Ähnlich tönt es in Appenzell Innerrhoden
Appenzell Innerrhoden wird politisch völlig von der CVP dominiert. Parteipräsident Stefan Ledergerber sagt, die Namensfrage sei eigentlich vor zwei Jahren abschliessend besprochen worden. «Der Entscheid damals war eindeutig», sagt Ledergerber. Für den Moment gebe es deshalb sicher keinen Grund, den Namen der Kantonalpartei zu ändern. Sollte dies national geschehen, werde man das Thema neu diskutieren müssen.
Die Mutterpartei will den Namenswechsel vorantreiben. Auch weil man weiss, dass eine Fusion mit der BDP zu einer neuen Mittepartei nur unter einem neuen Namen eine Chance hätte.