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Bootsbesitzer in Sorge Geklaute Bootsmotoren: neue Kriminalitätswelle in der Schweiz

In der Schweiz breitet sich eine neue Form von Kriminalität aus, die bisher wenig beachtet wurde: der Diebstahl von Bootsmotoren. Verantwortlich dafür sind gemäss der Polizei organisierte Banden, meist aus Osteuropa. Es ist ein lukratives Geschäft, das Bootsbesitzer zunehmend beunruhigt.

Manuel Dimache ist ein Hobbyfischer aus dem Kanton Waadt. Während Jahren lag sein Boot im Hafen von Bief bei Morges. Doch nach vier Diebstahlversuchen innerhalb eines Jahres, von denen zwei erfolgreich waren, gab er schliesslich auf.

Der Hobbyfischer Manuel Dimache inspiziert den Motor seines Bootes.
Legende: Der Hobbyfischer Manuel Dimache lässt sein Boot aus Angst vor Dieben nicht mehr im Hafen. RTS

«Es ist eine emotionale Belastung, die man nicht einfach wegsteckt», berichtet er gegenüber dem Westschweizer Radio und Fernsehen (RTS). «Darum habe ich beschlossen, mein Boot aus dem Hafen von Bief wegzunehmen und es an einen sicheren Ort zu bringen. Zumindest hoffe ich das.»

Originalbeitrag von RTS (mit deutschen Untertiteln):

Die Methode ist gut eingespielt. Die Täter brauchen nur wenige Minuten, um die Befestigungen des Motors, in der Regel mit einem Trennschleifer, durchzuschneiden und mit einer Beute von mehreren tausend Franken zu verschwinden. Dieses Geschäft boomt in der Schweiz. Im Jahr 2020 wurden im Kanton Waadt 6 Vergehen registriert, im letzten Jahr waren es 40, und in diesem Jahr sind es bereits ebenso viele.

Ein Phänomen, das die ganze Schweiz betrifft

«Es handelt sich meistens um organisierte Banden, die aus osteuropäischen Ländern stammen», erläutert Sébastien Jost, Sprecher der Waadtländer Kantonspolizei, gegenüber RTS. «Sie stehlen diese Bootsmotoren, bringen sie in ihr Herkunftsland und verkaufen sie dort weiter.»

Das Phänomen beschränkt sich nicht auf den Kanton Waadt. Es betrifft das ganze Land. Eine nationale Taskforce wurde eingerichtet, um den Informationsaustausch zwischen den Kantonen und mit ausländischen Behörden besser zu koordinieren.

Angesichts dieser Blitzdiebstähle sind die Handlungsmöglichkeiten der Besitzer begrenzt. Zu den wenigen Abschreckungsmassnahmen gehört die Installation eines GPS-Trackers, der mit dem Smartphone verbunden ist. Bei einer verdächtigen Bewegung des Motors wird ein Alarm ausgelöst, der es der Polizei ermöglichen kann, schnell einzugreifen.

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RTS, La matinale, 7.8.2025, 6:22 Uhr;liea

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