Im jurassischen Grandfontaine konnte Sylvain Quiquerez seine Rinder von der Alp zurück in die Schweiz führen, nachdem Frankreich vor mehreren Wochen ein Exportverbot verhängt hatte. «Diese Massnahmen waren wohl nötig, um die Krankheit auszurotten», sagt der Landwirt gegenüber dem Westschweizer Radio und Fernsehen (RTS). Er sei froh, seine Rinder wiederzuhaben.
Die «Lumpy-Skin»-Krankheit ist eine Virenkrankheit. Sie ist Ende Juli in Frankreich ausgebrochen. Insgesamt mussten 2600 Tiere geschlachtet werden. Wegen des Exportverbots mussten über 200 jurassische Rinder in Frankreich bleiben. Seit dem 1. November können sie nun zurückkehren.
Angespannter bleibt die Situation im Kanton Waadt. So zum Beispiel für den Landwirt Laurent Collet aus Suchy. Ein Teil seiner Tiere befindet sich immer noch auf französischen Alpen. Im Oktober erst wurden in zwei Gemeinden des französischen Juras Infektionen entdeckt. Die Region wurde zu einer Impfpflichtzone erklärt.
«Wir haben kein fliessendes Wasser und keinen Strom auf der Alp», berichtet Collet. «Es ist gut denkbar, dass die Tiere bei Frost die Drähte durchbrechen und weglaufen werden.» 80 seiner Rinder sitzen noch auf der Alp fest, ebenso wie rund tausend andere aus der Region.
Im Kanton Neuenburg sind ebenfalls etwa vierzig Rinder betroffen. Gemäss dem Kantonstierarzt Pierre-François Gobat sind die Behörden auf die Situation vorbereitet. «Unser Kanton befindet sich noch nicht in einem Impfgebiet», betont er. «Aber wir mussten uns auf alles vorbereiten, falls sich das ändern sollte. Wir haben am Beispiel des französischen Juras gesehen, dass es von einem auf den anderen Tag passieren kann. Heute kann ich sagen, dass unser Kanton bereit ist.»
In der Schweiz wurden bisher noch keine Fälle entdeckt. Die Kantone Genf, Waadt und Wallis haben jedoch einen präventiven Impfplan aufgestellt.