«Lumpy-Skin-Disease» oder kurz LSD lautet der Name einer neuen Tierseuche, welche seit kurzem auch Schweizer Rinder und Büffel bedroht.
Ende Juni gab es in Frankreich einen Ausbruch. Damit die Seuche nicht den Weg in die Schweiz findet, hat der Bund eine Impfpflicht in Teilen der Westschweiz veranlasst.
In Frankreich, unweit der Schweizer Grenze, gab es in den letzten drei Wochen circa 30 Fälle der Hautknotenkrankheit. Die betroffenen Bauernhöfe mussten zur Seuchenbekämpfung sämtliche Tiere notschlachten.
Landwirtin begrüsst Impfpflicht
In Bernex im Kanton Genf ist Landwirtin Lara Graf froh über die Impfung: «Was in Frankreich passiert, ist der schlimmste Albtraum einer Viehzüchterin.»
Auch wirtschaftlich sei das Notschlachten ein Verlust, weil die Entschädigungen nicht unbedingt den tatsächlichen Verlust der Tiere ausgleichen würden, so Graf weiter.
Die Krankheit hat das Potenzial, sich über die ganze Schweiz zu verteilen.
Die Krankheit wird durch Mücken oder Stechfliegen übertragen. Menschen können sich nicht anstecken. Fünf bis zehn Prozent der Rinder sterben an der Krankheit.
Behörden warnen vor Ausbreitung
Beim Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) ist man besorgt. Martin Reist, Leiter Tiergesundheit und Tierschutz beim BLV, sagt: «Die Krankheit ist gefährlich wegen der grossen wirtschaftlichen Auswirkungen und weil sie leicht übertragbar ist und das Potenzial hat, sich über die ganze Schweiz zu verteilen.»
Impfpflicht in Pufferzone beschlossen
Deshalb hat der Bund eine Impfpflicht für den Kanton Genf und kleine Teile der Waadt verhängt, und zwar in einer 50-Kilometer-Pufferzone rund um die Ausbrüche.
«Wichtig ist, dass wir aufgrund der Entwicklung im benachbarten Ausland die Zone in der Schweiz laufend anpassen, sodass wir immer einen 50-Kilometer-Gürtel haben, innerhalb dem konsequent geimpft wird», so Reist. Das bedeutet, dass die Impfpflicht auch auf andere grenznahe Kantone ausgeweitet werden könnte.
Keine «klinisch auffälligen Tiere» im Kanton Genf
Zur Situation im Kanton Genf sagt Reist: «Wir haben den grössten Teil der Bestände untersucht und keine klinisch auffälligen Tiere gefunden.» Man rechne im Moment nicht damit, dass in der Schweiz ein grosses epidemisches Geschehen aktiv sei, so Reist.
Damit die Schweiz frei bleibt von der Hautknotenkrankheit, wird in Genf nun bis Ende Juli weiter geimpft.